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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Mongole« und wir
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eingeladen. Warum ist er dann nach New York gekommen?«
    »Er besaß zwei Millionen Dollar in Detroit. Er schenkte sie einem Mädchen, das er liebte, aber sie betrog ihn mit dem ersten Mann seiner Leibgarde. Sie sagen, der Mann wäre achtundvierzig Stunden lang gestorben, und niemand sei bei ihm gewesen als der Mongole ! Dem Girl aber tat er nichts. Nicht einmal einen einzigen der Dollars nahm er zurück. Er sagte, das Geld sei durch die Berührung ihrer Hände schmutzig geworden.«
    »Hör auf, Rackley«, stöhnte ich. »Mir wird übel, wenn du noch länger Geschichten dieser Art erzählst. Eine hübsche Mischung, der Kerl, Edelmann und Bestie zugleich. Du glaubst diese Storys?«
    »Sie sind wahr, G-man. Seit damals hat er keine Leibgarde mehr. Er kommt überall allein hin. Erkennt keine Furcht. Er schießt schneller als jeder andere, und manche sagen, der Blick seiner Augen genügt, um einem Mann die Hand zu lähmen.«
    Ich steckte die Smith & Wesson weg. Ich konnte einen Mann, der solchen Unsinn glaubte, nicht länger für gefährlich halten. Ich nahm das Zigarettenpäckchen heraus, gab Rackley ein Stäbchen und schob mir selbst eines zwischen die Lippen.
    »Was mache ich jetzt mit dir, Tim? Wenn dein Mongole nur halb so gefährlich ist, wie du selbst glaubst, müsstest du mich geradezu auf den Knien anflehen, dich für mindestens sechs Wochen einzusperren.«
    Rackley rauchte in tiefen Zügen. Er schien ernsthaft über diesen Vorschlag nachzudenken, aber dann sagte er doch: »Sie haben mir versprochen, mich laufen zu lassen, G-man.«
    »Okay, daran halte ich mich, aber ich bringe dich auch in Sicherheit.«
    »Wenn Sie mich einsperren, G-man, dann weiß der Mongole sofort, dass ich es war, der geredet hat. Lassen Sie mich laufen, so kann es auch Verner oder May gewesen sein. Und wenn Sie den Mund halten, G-man, dann kann mir nichts passieren. Nur Sie müssen den Mund halten. Bitte!«
    »Wie du willst, Rackley. Wenn du die Nachricht vom Mongolen erhältst, kannst du mich anrufen.«
    »Ja, ich werde es tun. Ich verspreche es Ihnen, G-man. Bestimmt, G-man, ich bin nicht gegen das Gesetz. Sie irren sich auch, wenn Sie glauben, ich hätte falsch…«
    »Schon gut, Rackley. Verschwinde! Aber nimm den Weg über die Höfe! Ich werde May noch vornehmen, damit es so aussieht, als hättest du geschwiegen.«
    »Danke, G-man«, stammelte er. »Danke!« Mit großen Schritten eilte er in das Dunkel der Höhle hinein.
    Ich holte Addy May und stellte ihm ein paar Fragen. May hatte die Intelligenz mit dem Schaumlöffel gefressen. Er war fast ein Schwachsinniger, der wahrscheinlich mit Karten noch ein wenig besser umgehen konnte als mit der eigenen Zunge. Nach knappen zehn Minuten jagte ich ihn davon.
    ***
    Phil wartete am Eingang der Toreinfahrt.
    »Na, Folterknecht?«, fragte er mit einem Lächeln.
    »Ich habe ihnen kein Haar gekrümmt. Ich habe ihnen nicht einmal gedroht.«
    »Ich weiß«, lächelte mein Freund. »Sie erfinden soviel Schauergeschichten über das FBI, dass sie schließlich selbst daran glauben.«
    »Ihre FBI-Geschichten sind nichts gegen die Geschichten, die sie über den Mongolen erzählen. Er vereint Capone, Dillinger, Jesse James, Billy the Kid und Jack the Ripper in einer Person. Dazu kommt ein Schuss Räuber im Stile von Robin Hood. Er verschenkt Millionen, erschießt Polizisten und G-men, wie ein anderer Mücken tötet, schindet Verräter und lässt Mädchen, die ihn betrügen, aus lauter Edelmut laufen.«
    »So ein Quatsch«, sagte Phil schlicht. »Und was passierte im Hocks Inn wirklich?«
    »Genau an diesem Punkt beginnt die Sache ernst zu werden. Wenn Tony Bellogg im Auftrag des Mongolen nicht den Tod von Kenneth Hardy gefordert hätte, und wenn der Mongole nicht selbst im Hocks Inn aufgetaucht wäre, dann könnte man ihn als eine Fantasie-Erscheinung betrachten wie die fliegenden Untertassen. Aber Hardy ist wirklich tot, und ich bekam fünftausend Dollar für ihn, und der Mongole war wirklich gestern in Hocks Inn. Er sagte den Leuten, dass er um den 10. des nächsten Monats herum ihre Dienste benötige. Er bestimmte zehn Männer, die von ihm benachrichtigt werden sollen, was sie zu tun haben. Kurz und gut, er beabsichtigt, an einem bestimmten Tag hundert fragwürdige Gestalten für irgendeinen Zweck in Gang zu setzen.«
    »Zu welchem Zweck?«
    Ich lachte auf. »Wenn ich das wüsste, so würde ich dem 10. viel gelassener entgegensehen.«
    »Das ist doch lächerlich. Will er New York erobern?«
    »Nein,

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