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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Mongole« und wir
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miteinander, sondern gegeneinander. Und du wirst bei diesen Geschäften alles verlieren.«
    ***
    Der 9. dieses Monats begann als ein schöner sonniger Tag, aber mir war nicht sonnig zumute, als ich am Morgen mein Büro im FBI-Hauptquartier betrat. Phil saß schon hinter dem Schreibtisch.
    »Noch einmal vierundzwanzig Stunden«, sagte er statt einer Begrüßung. »Dann sind wir klüger.«
    »Oder ganz die Dummen«, knurrte ich.
    Zehn Tage waren seit jener ergebnislosen Razzia und meinem ebenso ergebnislosen Besuch bei Tony Bellogg vergangen. Wir hatten uns in dieser Zeit nicht auf die faule Haut gelegt, sondern getan, was wir tun konnten, um herauszubekommen, was am 10. geschehen sollte.
    Heute war der 9., und wir wussten es immer noch nicht.
    Alles, was wir erfahren hatten, war, dass der Mongole nicht nur in Hocks Inn gewesen war, sondern in noch acht Kneipen. Wenn wir rechneten, dass er in jeder dieser Kneipen weitere hundert kleinerer Gangster angeheuert hatte, dann standen achthundert bis neunhundert Mann für ihn auf Abruf bereit. Keiner dieser knapp tausend Leute wusste, was er morgen tun sollte. Keiner wusste, ob er überhaupt aufgerufen werden würde. Nur, dass sie sich bereithalten sollten, das wussten sie und das taten sie auch. Seit Tim Rackleys Tod war die Furcht ins Unermessliche gewachsen.
    Tony Bellogg stand seit jener Nacht unter ständiger Bewachung. Er konnte unbeobachtet keinen Schritt tun, aber er tat auch kaum einen Schritt. Nur drei- oder viermal in diesen zehn Tagen hatte er überhaupt das Haus, in dem seine Wohnung und der Nachtclub sich befanden, verlassen, und dann immer nur zu irgendwelchen völlig harmlosen Besorgungen.
    New Yorks Cops und G-men suchten nach O’Wara, Argot und den beiden anderen Gangstern. Sie hatten zehn Tage lang vergeblich gesucht. Die Männer blieben von der Bildfläche verschwunden, und dieses Mal half uns kein glücklicher Zufall wie bei der Suche nach Kenneth Hardy.
    Wir hatten herausbekommen, dass der Mongole bei jedem Zusammentreffen rund tausend Dollar als Anzahlung herausgerückt hatte. Mit den fünftausend Dollar, die er an mich für Hardys Tod gezahlt hatte, hatte er also schon rund fünfzehntausend Dollar in das Geschäft gesteckt. Wir konnten uns einfach nichts anderes vorstellen, als dass er sich eine vielfache Verzinsung versprach.
    Phil und ich zerbrachen uns die Köpfe, wo in New York ein Berg Dollarscheine für einen Mann zu holen war. Natürlich dachten wir zuerst an die Banken, obwohl wir nicht einsehen konnten, welche Rolle acht- oder neunhundert Ganoven bei einem Banküberfall spielen sollten. Wir ließen den Banken und ihren Filialen eine Warnung zukommen. Es hagelte aufgeregte Rückfragen, und die Bankdirektoren waren verdammt unzufrieden mit den spärlichen Antworten, die wir ihnen geben konnten.
    Was die Juwelengeschäfte der Fifth Avenue anging, so war die Sache schon einfacher. Für den 10. des Monats beorderten wir kurzerhand einen verstärkten Streifenwageneinsatz und stellten ein Dutzend G-men bereit, die sich ebenfalls an diesem Tag in der Fifth Avenue auf halten sollten.
    Blieben noch die Geldtransporte. In den Staaten führen die Banken in den seltensten Fällen ihre Geldtransporte selbst durch, sondern es gibt dafür gut ausgerüstete Privatunternehmen, die solche Transporte im Auftrag der Banken übernehmen, die auch das Risiko tragen und die über genügend erfahrene, geprüfte und auch gut bewaffnete Leute verfügen.
    Es gibt in New York fünfzehn solcher Geldtransport-Firmen. Jede von ihnen karrt täglich Geld von einer Ecke New Yorks zur anderen, meistens von den Banken zu Firmen, die die Löhne auszahlen. An Wochenenden und an Lohnauszahlungstagen häufen sich diese Fahrten, aber der 10. war kein üblicher Lohnzahlungstag. Trotzdem würden auch an diesem Tag selbstverständlich einige Hunderttausend oder sogar einige Millionen Dollar von irgendwoher nach irgendwohin unterwegs sein.
    Wir setzten uns mit den fünfzehn Firmen in Verbindung. Wir fragten bei jeder einzelnen an, welche Gelder sie an welchen Tagen wohin zu senden hatten. Die Firmen und ihre Direktoren rückten nicht gern mit der Sprache heraus. Geheimhaltung der Transporte ist bei ihnen oberstes Gesetz, aber der FBI-Ausweis löste ihnen schließlich die Zunge.
    Besondere Transporte waren für den 10. nicht vorgesehen. Erst am 13. waren bei mehreren großen Unternehmen Lohnzahlungen fällig, und erst an diesem Tag wurden drei oder vier Transporte von mehr als

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