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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Mongole« und wir
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hingegangen?«
    »In mein Bett.«
    »Und wer hat dich da wieder herausgeholt, um an dich Fragen zu richten, deren Spuren du noch im Gesicht hast?«
    »Niemand. Ich bin gefallen.«
    So ging es endlos weiter. Er war zu keiner vernünftigen Aussage zu bewegen.
    Mit Addy May war es noch schlimmer. Er antwortete einfach überhaupt nicht. Während ich ihn vernahm, rief einer der anderen Vernehmungsbeamten an.
    »Hör mal, Jerry, die Boys sind stur wie die Ochsen. Wenn ich ihnen in einer eigenen Sache auf den Zahn fühlen würde, so hätte ich schneller ein Geständnis von ihnen. Und alle wollen sie wissen, ob Tim Rackley tot ist oder nicht. Wer ist überhaupt dieser Rackley?«
    »Ein Mann, der geredet hat, und der jetzt tot ist.«
    »Ermordet?«
    »Ja. Heute Morgen, zwei Stunden, nachdem er geredet hatte, und es war verdammt wenig, was er mir mitzuteilen hatte.«
    »Was soll ich den Jungs auf ihre Fragen antworten?«
    »Es hat keinen Zweck sie anzulügen. Wahrscheinlich würden sie dann verlangen, dass du ihnen Rackley lebendig vorführst. Außerdem wage ich es kaum, sie zu einer Aussage zu verleiten. Vielleicht würde es jedem, der spricht, genauso gehen wie Rackley. Schicke sie nach Hause.«
    Ich schickte auch Addy May fort, aber John Kelly ließ ich mir noch kommen.
    »Bist du auch einer von den zehn Ausgesuchten, die die anderen benachrichtigen sollen?«
    Ich sah es seinem Gesicht an, dass meine Frage ihn getroffen hatte, aber eine Antwort vermochte ich ihm nicht zu entlocken.
    Als er sich gefasst hatte, fragte er zurück: »Ist Rackley tot?«
    »Ja. Ermordet! Auf hässliche Art in den Rücken geschossen.«
    Er pfiff durch die vorstehenden Zähne.
    »Na, sehen Sie, G-man«, sagte er. »Sie können doch nicht verlangen, dass einer von uns so verrückt ist wie Rackley und sein eigenes Todesurteil unterschreibt, indem er euch lange Geschichten erzählt.«
    »Soviel Angst vor dem Mongolen ?«
    Er beantwortete auch diese Frage nicht direkt.
    »Sehen Sie, G-man«, sagte er in einem Ton, als spräche er zu einem unvernünftigen Kind. »Wir könnten Ihnen doch nicht mehr erzählen, als Rackley schon gesungen hat.«
    »Doch, ihr könntet uns sagen, auf welche Weise ihr von seinem Tod erfahren habt.«
    »Was nützt das schon? Und morgen kommen Sie in die Verlegenheit, einen anderen zu fragen, auf welche Weise er von meinem Tod gehört hat. Lassen Sie uns in Ruhe, G-man! Ich habe im Augenblick nichts ausgefressen. Wenn ich mal etwas auf dem Kerbholz habe, dürfen Sie mich gerne hochnehmen und ausquetschen.«
    »Ihr seid auf dem Weg euch an einem schweren Verbrechen zu beteiligen«, schrie ich ihn an.
    »Langsam«, wehrte er mit einer Handbewegung ab. »Davon weiß ich nun wirklich nichts. Sehen Sie sich mal mein Vorstrafenregister an, G-man. Ich habe dreimal wegen verbotener Glückspiele gesessen, und einmal bin ich bei einem Ladendiebstahl gefasst worden. Ein schweres Verbrechen bedeutet immer eine Menge Blut. Glauben Sie wirklich, ein Mann wie ich könnte Blut auch nur sehen? Ganz zu schweigen davon, dass ich es aus einem Menschen zapfen sollte. No, G-man, ich bin ein friedlicher Mensch.«
    Gegen meinen Willen musste ich lachen.
    »Du scheinst ein Philosoph zu sein.«
    Er grinste: »Ein paar Semester habe ich studiert.«
    Ich ließ ihn laufen. Ich schickte den ganzen Verein nach Hause. Die Razzia war zwecklos gewesen.
    Ich rief Frazer an. »Du kannst die Geschichte bringen, Tom. Sie ist schon bekannt. Wir haben nichts dagegen, wenn du sie ausschmückst.«
    »Der Mongole sitzt fest im Sattel«, sagte Phil, nachdem ich das Telefongespräch beendet hatte.
    »Leider. Ich hätte gern herausbekommen, wie er es gemacht hat, so schnell zuzuschlagen.«
    »Die Einzelheiten spielen keine Rolle. Vielleicht hat Hocks eine bestimmte Telefonnummer angerufen. Vielleicht hast du ihn selbst darauf aufmerksam gemacht. Du warst in der Nacht doch noch bei Bellogg. Der Rest ist einfach zu erraten. Er ließ Rackley, Verner und May aus den Betten holen. Er unterstrich die Fragen, die er ihnen stellte, mit Faustschlägen. Verner und May hatten nichts zu gestehen. Rackley brach zusammen, wie er schon bei dir in die Knie gegangen ist. Den Rest erledigten zwei Kugeln, und Verner und May bekamen den Auftrag, den anderen zu erzählen, wie der Mongole einen Verräter behandelt.«
    »Ungefähr so wird es gewesen sein, aber das kann er nicht allein gemacht haben. Er muss Helfer gehabt haben.«
    Ich sah nach der Uhr. »Halb vier. Ich denke, der schöne Tony ist

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