0150 - Die Spezialisten der USO
mit Kosenamen bedenke, so steht es Ihnen noch lange nicht zu, diese Bezeichnungen ebenfalls zu gebrauchen. Haben wir uns verstanden?"
Nein, Don Achard, Leutnant und Spezialist der USO, hatte meine Schlußfrage nicht mehr verstehen können.
Dieser kaum zwei Zentner schwere Schwächling hatte die Handflächen gegen die Ohren gepreßt und war erbleichend in seinen Sitz gesunken.
Leutnant Ibrahim Bentosa, ein Terraner mit kohlschwarzen Kraushaaren, lachte und streifte ostentativ die Kopfhörer über.
Bentosa war ebenfalls ein Spezialist und an Bord der KASO-V verantwortlich für Funk und Ortung.
Zufrieden ließ ich mich in meinen Sessel sinken, fuhr mit der Manschette der Einsatzkombination über den Sonnenorden zweiter Klasse und freute mich auf Lemys Gesicht. Der Kurze wußte nämlich noch nicht, daß ich vom Lordadmiral ausgezeichnet worden war!
Fünf Minuten später zeigten die Kontrollen die vollzogene Einschleusung an. Lemys Spezialboot war im Hangar.
Spezialist Komo Hetete, ein Terraner mit dunkler Hautfarbe und so herrlichen weißen Zähnen, daß ich ihn darum beneidete, holte Lemy Danger in der Schleuse ab. Hetete war Oberfähnrich und Chefingenieur auf der KASO-V. Er gehörte zu jenen Technikern, die verborgene Fehler mit traumhafter Sicherheit finden und sich in allen Situationen mit Bordmitteln helfen können. Ich hatte schon eine ausgezeichnete Mannschaft an Bord.
Mein Herz begann heftig zu pochen, als die Panzerschotts der Luftschleuse auf glitten.
Ich räusperte mich nochmals, schwenkte meinen Sessel herum und streckte die Beine aus. Mein linker Oberschenkel war fast doppelt so stark wie Achards Körper.
Komo Hetete trat ein, stellte sich neben dem Schott auf und meldete die Ankunft des Spezialisten, Major Lemy Danger.
Ich wartete, bis der Kurze über die Schwelle sprang, tat aber so, als hätte ich ihn nicht gesehen. Stirnrunzelnd sah ich mich um, schnüffelte wie ein Hund auf der Fährte und fragte ziemlich laut: „Wo ist der Herr Major, Oberfähnrich?"
Hetete rollte die Augen und deutete mit dem Daumen nach unten, wo dicht vor seinen Füßen ein zornbebendes Etwas stand.
Der Wichtelmann hatte die Hände in die Hüften gestützt und begann nun in dieser Stellung zu schreien: „Nehmen Sie Haltung an", zirpte er. Na also, das hatte ich erwartet.
Ich stand auf und hieb die metallenen Magnetsohlen meiner Stiefel gegeneinander, daß die Funken spritzten. Lemy ging in Deckung, hielt sich die Ohren zu und schrie etwas, was ich bewußt überhörte.
Ich machte meine Meldung mit erhobener Stimme und stieß dann die Luft aus den Lungen, daß es sich wie der Mündungsknall eines altmodischen Gewehrs anhörte.
Lemy reagierte nicht darauf. Maliziös lächelnd kam er auf mich zugetrippelt und schaute an mir hinauf. Ich stand so stramm, wie es sich laut Dienstvorschrift gehörte. Hetete und Bentosa hatten ebenfalls Haltung angenommen. Nur Achard drückte sich davor und mimte den Wachoffizier, der seinen Blick nicht von den Kontrollen abwenden durfte.
„Stehen Sie bequem, Spezialist Kasom", sagte der Kurze und winkte gnädig ab. „Guten Tag, meine Herren! Ich sehe, Sie befinden sich bei bester Gesundheit. Verlieren wir also keine Zeit.
Gehen Sie auf Zielkurs, Kasom."
Der Wicht lachte mich an und sprang mit einem Satz auf den Kontrollsessel, der direkt neben meinem stand. Von dort aus hüpfte der Kurze auf das Hauptschaltpult hinauf und machte es sich auf dem Knopf der Katastrophenautomatik bequem.
Als ich mich setzte, befand er sich ungefähr in Höhe meines Gesichtes. Wir maßen uns eine Weile mit den Blicken, bis der Kurze sagte: „Deine Pickel sind noch häßlicher geworden, mein lieber Melbar!"
Ich holte tief Luft und sah, daß sich der Kurze vorsorglich mit Händen und Füßen an dem Schalter festklammerte.
„Unterlasse das. Wie sieht es an Bord aus? Alles in Ordnung?
Oder sind die Maschinen wieder so sauber geputzt, daß uns niemand den Pendler glaubt?"
Ich lief rot an. Lemy wurde schon wieder unverschämt.
„Darüber sprechen wir noch", knirschte ich. „Ein Raumschiff unter Melbar Kasoms Kommando ist einwandfrei präpariert."
„Schön, schön", rief der Kurze und schlug die Händchen zusammen, „dann starte endlich. Ich habe keine Zeit zu verlieren."
Ich lehnte mich zurück, setzte eine gelangweilte Miene auf und ließ endlich die linke Hand sinken, mit der ich bisher meinen Orden verdeckt hatte.
Der Kurze bekam Stielaugen, und in mir jubelte alles.
Ha - das hatte aber
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