Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihn gleichzeitig einschlafen lassen. Ich bezweifelte, daß Multpols Bein noch zu retten war, es sei denn, auf dem Planeten hätte es eine moderne Klinik gegeben.
    Wir sprühten einen gewebeerneuernden Plasmafilm über die Brandwunden und legten den Verletzten auf sein Lager. Mehr konnten wir augenblicklich nicht tun.
    Ich ließ Bentosa als Wache zurück und rannte zur Zentrale vor.
    Melbar Kasom saß wie ein Felsklotz in seinem Kommandosessel.
    Seine Schaltungen erfolgten schnell und präzise. Wenn jemand die KASO-V trotz des Treffers auf den Boden bringen konnte, dann war es der Ertruser.
    Achard und Hetete arbeiteten in den Tiefen des Schiffes. Hinter uns, knapp drei Kilometer entfernt, hing scheinbar das Walzenschiff. Seine Kanonen drohten immer noch.
    Ich sprang auf den Sessel des Zweiten Kosmonauten und ging hinter der Armlehne in Sichtdeckung. Die Bildsprechverbindung war von Bentosa kurz nach dem Angriff hergestellt worden.
    „Nach diesem Umlauf landen, Überschwerer! Wir wollen sehen, wie du das schaffst", klang die Stimme eines Fremden aus den Lautsprechern.
    Ich spähte vorsichtig um die Ecke der Armlehne. Das braungebrannte Gesicht eines hochgewachsenen Mannes blickte mir von dem Bildschirm entgegen. Seine blauen Haare waren zu vielen kleinen Zöpfen geflochten, die ihm bis auf die Schultern niederhingen.
    Das waren die leicht mutierten Springerabkömmlinge, die vor etwa tausend Jahren den zweiten Planeten der gelben Sonne Atanus besiedelt hatten. Die Chronik sprach von einem Schiffsunglück, das die Besatzung auf diese Welt verschlagen hatte. Anschließend waren die Überlebenden seßhaft geworden, bis sie einige hundert Jahre später wiederentdeckt wurden. Von da an hatten sie darauf verzichtet, nochmals nach Händlerart nur auf Raumschiffen zu wohnen.
    Der Planet Haknor war völlig autark, da er vor einundfünfzig Jahren der Galaktischen Allianz beigetreten war. Es war aber lediglich ein kluger Schachzug und weniger ein Herzensbedürfnis gewesen.
    „Was hast du angeblich an Bord, Sichellocke?" fragte der Sprecher wieder an. „Terkonitstahl, eh? Wie viel Tonnen?"
    „Ich werde dir das Genick zermalmen, du feiger Halunke", entgegnete Kasom. „Lasse mich erst unten sein!"
    Der Fremde, es war der Kommandant des Springerschiffes, lachte laut.
    „Dazu wirst du nicht kommen."
    „Ich, Melbar Kasom, der Überschwere, komme dazu, du Narr!
    Seit wann schießt man auf harmlose Pendler, die nur deshalb gekommen sind, um ein Geschäftchen zu machen? Oder braucht ihr Schafsköpfe vielleicht keine hochwertigen Schiffsbaubleche?"
    „Wir werden sehen, ob deine Angaben richtig sind."
    „Sie sind es!"
    „Wir werden sehen, ich sagte es. Vorerst haben wir einmal geschossen. Auf Haknor herrscht Krieg, Sichelkopf!"
    „Woher sollte ich das wissen?" schrie Kasom zurück. Drohend blickte er zu der Bildaufnahme hinüber. „Das kostet euch ein Vermögen. Ihr bezahlt den Schaden, oder ich sorge dafür, daß kein Pendler mehr eure Häfen anfliegt."
    „Nimm den Mund nicht zu voll, Überschwerer. Du sprichst mit dem Vertreter einer regulären Macht."
    Kasom lachte dröhnend. Ich hielt mir schnell die Ohren zu.
    „Reguläre Macht! Im Angeben seid ihr groß, was? Ich habe gehört, daß ihr für gute Geschäfte immer zugänglich seid."
    „Was hat das mit der regulären Macht zu tun?" grinste der Haknorer.
    Von da an stand mein Urteil über die Springer von Haknor fest.
    Sie waren um keinen Deut anständiger als die vielen Schleichhändler, die auf ihren nahezu raumuntauglichen Schiffen die bekannte Galaxis durchkreuzten. Die Haknorer saßen lediglich am längeren Hebelarm. Je länger ich über die Verhältnisse nachdachte, um so mehr kam ich zu der Überzeugung, daß sich Haknor zu einem USO-Fall entwickeln würde. Es war an der Zeit, daß hier einmal Ordnung geschaffen wurde.
    Ich gab Kasom einen Wink, nickte ihm anerkennend zu und schwang mich aus dem Sessel. Alle Bodenerhebungen als Deckung ausnutzend, lief ich davon. Melbar lenkte die Fremden ab. Er beschimpfte sie so, wie es sich für einen Pendlerkapitän gehörte. Ich fühlte mich peinlich berührt, als einige Ausdrücke fielen, die ich normalerweise nicht hätte billigen können. Jetzt waren sie aber taktisch notwendig.
    Im Verbindungsgang zu den Kabinen angekommen, überlegte ich. Die Lage auf Haknor schien ernster zu sein als angenommen.
    Der Angriff hatte mir alles verraten. Ich hielt es daher für besser, nicht in meiner wahren Gestalt gesehen zu werden.
    Minuten

Weitere Kostenlose Bücher