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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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später erreichte ich meine Kabine. Ich rief Bentosa herbei und bat ihn, mein Gepäck auf dem Boden auszubreiten. Er half mir, soweit es ihm mit seinen ungeschickten Riesenfingern möglich war.
    Meine Maschine war die beste Ausführung, die siganesische Mikrotechniker jemals gebaut hatten. Sie war speziell für den Haknoreinsatz angefertigt worden.
    Es handelte sich um die Nachbildung eines auf Haknor heimischen und sehr beliebten Vogels, dem man außerordentliche Intelligenz und Sprachfertigkeit nachsagte.
    Er glich einem terranischen Raben, nur war er gut um die Hälfte größer und rotschwarz gefiedert. Die Spannweite der Schwingen hatte mich ebenso begeistert wie ihre elegante, langgestreckte Form. Der Vogel, den man auf Haknor Kubu nannte, war ein hervorragender Segler, der bei den herrschenden Thermalströmungen stundenlang kreisen konnte, ohne einmal mit den Flügeln zu schlagen.
    Die Halslänge sagte mir ebenfalls zu. Der lange Dreikantschnabel war gerade, was den Einbau einer Impulskanone erlaubt hatte - nach siganesischen Maßstäben.
    Raubvögel konnte ich damit leicht abwehren. Die Sichtöffnungen befanden sich im Rumpf und Halsansatz. Vor allem aber besaß ein Kubu so kräftige und lange Beine, daß ich meine ausgezeichnet darin unterbringen konnte.
    Die Triebwerksleistung war dreifach so groß wie bei der Papageienmaske. Die Batteriekapazität reichte für dreihundert Betriebsstunden bei ununterbrochenem Schwingenschlag.
    Die Vogelbrust war mit Formalplastik nach meinen Körperformen ausgegossen worden. Es gab sogar eine Verstellmöglichkeit des Auflagebettes, wonach ich entweder ziemlich flach liegen oder halb aufgerichtet stehen konnte. Wenn ich beim Überlandflug die Beine aus den Schalen zog, konnte ich bequem ruhen. Bentosa stellte die Maschine auf das Beinwerk, und ich öffnete den Brustverschluß. Die Innenbeleuchtung flammte auf. Ehe ich in den Balg schlüpfte, kontrollierte ich noch den Laderaum im Heck.
    Es war alles vorhanden, was ein Mann von meiner Größe benötigte, um vier Wochen leben zu können. Die Nährkonzentrate reichten sogar für sechs Wochen, nur der Wasservorrat war beschränkt. Dies bedeutete aber kein ernstes Hindernis, da ich jederzeit den Brustwölbungstank auffüllen konnte.
    Die Waffen waren voll aufgeladen und die Mikro-Fusionsbomben in den Abwurfvorrichtungen des Hecks eingehängt.
    Bentosa, der mir lächelnd zusah, schien trotz seiner hervorragenden Ausbildung noch immer nicht erfaßt zu haben, wie gefährlich die als Vogel getarnte Maschine war. Dabei hätte man annehmen sollen, daß er über die Kraft des Atoms mehr wußte als andere Leute. Jede Bombe glich verblüffend einem gesprenkelten Kubu-Ei und war nur so groß wie ein auf Terra gebräuchlicher Fingerhut, aber darin steckte eine Vernichtungskraft, die großgewachsenen Intelligenzen unglaubhaft erschien. Jedenfalls sollte man sich vorstellen können, was eine Energieentwicklung von hunderttausend Tonnen TNT bedeutet! Das entspricht dem vierfachen Wert jenes Kernsprengkörpers, der in Terras Geschichte zum erstenmal über einem Land namens Japan angewendet worden war.
    Ich ließ Bentosa lachen, solange er Lust dazu hatte. Es war sinnlos und für mich auch schmerzlich, die Kollegen jedes Mal belehren zu müssen. Es schien ein Charakteristikum der körperlich Großen zu sein, ein Menschlein von meiner Art zu unterschätzen.
    Ich überprüfte den Sitz meiner Kampfkombination, holte Luft und schwang mich dann mit einer Rolle in die Einstiegöffnung hinein.
    Meine Beine rutschten in den Vogelhüllen nach unten, und schon lag ich auf dem weichen Polster.
    Ein Druck auf den Verschluß, und das Brustluk schnappte zu.
    Die Blenden in Hals und Brust glitten auf. Sie boten einen guten Blickwinkel, und die Fernbeobachtungsoptik funktionierte ebenfalls ausgezeichnet. Ich konnte bis auf hundertfache Vergrößerung schalten und damit ein „Auge" gewinnen, wie es einem Kubu zustand.
    Als ich mir die Instruktionen und Filmberichte über Flugverhalten und sonstige Eigenarten eines haknorschen Kubus ins Gedächtnis zurückrief, begann es jenseits der Schiffswandungen zu heulen.
    Melbar setzte zum Landeanflug an. Damit wurde es für mich höchste Zeit, ein Versteck zu suchen.
    Ich wußte, daß Kasom seit einer Stunde seinen Mikroempfänger im Ohr trug. Ich schaltete mein Sprechfunkgerät ein und rief ihn an. Er meldete sich sofort.
    „Alles in Ordnung, Kleiner?" fragte er leise zurück.
    „Bestens. Hast du die Landebeine

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