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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dreißig Metern. Wieder bewunderte ich die Meisterschaft des Piloten. Selbstverständlich hatte man den Raumer in schwerelosem Zustand nach unten bugsiert, aber es war trotzdem eine Leistung.
    Ich beobachtete gleichzeitig die Umgebung und meinen Impulsorter, der jedoch nicht ansprach. Die Akonen fühlten sich so sicher, daß sie auf eine funkmeßtechnische Überwachung verzichteten. Viel interessanter war die Tätigkeit von drei Männern, die seltsamerweise dichtgeschlossene Raumanzüge trugen. Ich hielt den Atem an und sah sprachlos nach vorn.
    Die drei näherten sich einem Toten, der so dicht unter mir lag, daß ich ihn jetzt erst bemerkte. Der gefallene Akone hielt noch seinen Strahler in der Hand. Ich blickte in das verzerrte Gesicht und dann wieder zu den anderen Männern hinüber, deren Schritte noch vorsichtiger wurden.
    Zweifellos hatten sie ihren Gefährten erschossen. Warum aber?
    Weshalb trugen sie in der gut atembaren Bergluft Raumanzüge?
    Auf dem Boden der Schlucht war es viel kühler als auf der Hochebene. Irgendwo schien es sogar Wasser zu geben, denn ich vernahm das Plätschern eines Rinnsals.
    Ich schaute an den Felswänden hinauf. Die perspektivische Verkürzung wirkte sich so extrem aus, daß der Himmel des Planeten nur noch als heller Streifen zu sehen war. Die Augen mußten sich erst an das Dämmerlicht gewöhnen.
    Ich riskierte es, den Kopf aus dem Brustverschluß zu strecken.
    Dabei drückte ich die Maschine so dicht an die Wand, daß ich nicht bemerkt werden konnte.
    Die drei Vermummten blieben vor dem Toten stehen und tasteten ihn ab. Als sie anscheinend nicht fanden, was sie suchten, liefen sie zurück, drehten sich in angemessener Entfernung um und eröffneten das Feuer.
    Knapp unter mir schlugen die Energieschüsse ein. Der Fels explodierte. Glutflüssige Materie spritzte empor. Ich wurde von dem Luftdruck gegen die Wand geschmettert und von einem heißen Gesteinsschauer überschüttet.
    Die Alarmanlage schrillte. Ich bemerkte fast zu spät, daß mein Gefieder dampfte. Die Druckwelle mißachtend, wälzte ich mich auf dem Felsband umher, bis ich den Schwelbrand gelöscht hatte.
    Dann blieb ich erschöpft liegen. Ein Hustenreiz plagte mich. Giftige Gase stiegen zu mir hoch.
    Nach einer Weile besserten sich die Verhältnisse. Trotz der bösen Erfahrungen ging ich wieder nach vorn auf meinen Beobachtungsposten. Der Tote war verschwunden. Dort, wo er gelegen hatte, klaffte ein Trichter.
    Die drei Akonen hatten inzwischen das Raumschiff erreicht. Ich bemerkte, daß sie unterhalb der Polschleuse desinfiziert wurden.
    Benommen schüttelte ich den Kopf. War an Bord des Schiffes eine Seuche ausgebrochen? Hatte man erkrankte Besatzungsmitglieder ausgesetzt? Wurden sie erschossen, wenn sie es wagten, Einlaß zu fordern? Schon Sekunden später lehnte ich den Einfall ab. Kein raumfahrendes Volk der Milchstraße hätte sich derart primitiv verhalten. Ein Funkspruch hätte genügt, um den nächsten Arastützpunkt zu alarmieren. Die Galaktischen Mediziner hätten in fast jedem Fall Rat gewußt. Selbst die haknorsche Regierung wäre mit einer Seuche fertig geworden.
    Das war nicht die Ursache für ein Vorgehen in dieser Weise.
    Andererseits stand es für mich fest, daß der Tote auf seine Gefährten geschossen hatte. Erst danach war er getötet worden.
    Weshalb aber hatte man sich ihm in Raumanzügen genähert?
    Wozu die Einäscherung, nachdem man vorher hastig nach etwas gesucht hatte?
    Ich spürte, daß ich einem Geheimnis auf der Spur war. Wenn mich nicht alles täuschte, so war die Schiffsbesatzung an dem Ausgang der Kämpfe auf Haknor völlig uninteressiert. Wenn sie die Zerwürfnisse hervorgerufen hatte, dann nur deshalb, um in Ruhe ihrer rätselhaften Tätigkeit nachgehen zu können.
    „Und worin besteht sie, Spezialist Danger?" fragte ich laut.
    Anschließend wagte ich es, aus der Maschine zu klettern und die Außenbordschäden zu begutachten. Das Federkleid wies einige Brandflecke auf. Das Skelett hatte den Anprall einwandfrei überstanden.
    Ich erholte mich an der frischen Luft und trank einen Schluck Wasser. Mein Tank war nur noch viertelvoll. Es wurde Zeit, den Behälter aufzufüllen.
    Kasom und die fünf Eingeborenen mußten unterdessen die Hochlandwüste erklommen haben. Sie sollten in einer genau bezeichneten Schlucht auf mich warten, obwohl es dort kein Wasser gab. Die nächste Quelle war neun Kilometer vom Treffpunkt entfernt. Bis zum Anbruch der Nacht mußte sie erreicht werden. Kasoms

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