Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Geistestrübung nur vorübergehend war. Wenn man sich aus dem Einflußgebiet des geheimnisvollen Senders entfernte und etwas wartete, wurde man wieder vernünftig.
    Sechs Stunden vor Sonnenaufgang war der Kleine wieder munter gewesen. Seinem lebhaften Temperament entsprechend, hatte er nicht eher Ruhe gegeben, bis ich mit seinem Erkundungsgang in das Raumschiff einverstanden gewesen war.
    Dieses Menschlein, das sich Lemy Danger nannte, war flinker als ein terranisches Wiesel. Ich hatte dem Kleinen seinen Mikro- Gravitationsneutralisator auf den Rücken geschnallt und das Gerät auf die herrschende Schwerkraft einjustiert.
    Als der Kurze schwerelos geworden war, hatte ich ihn von der nächsten Schluchtwindung aus zu dem Raumschiff hinübergeworfen. Er war gut angekommen und - wie gesagt - im Frachtluk verschwunden.
    Ich lag auf einem Felsband etwa dreißig Meter über der Canonsohle. Lemy hatte es ausgekundschaftet. Die überhängende Wand deckte mich gegen Sicht von unten. Auf ein Feuergefecht durfte ich es aber nicht ankommen lassen, da ich nicht ausweichen konnte.
    Das Schiff war etwa fünfzig Meter von meinem Standort entfernt.
    Die Wärmestrahlung der Zelle und der Schleusentore war so intensiv, daß ich mit der I-Brille einwandfrei sehen konnte.
    Ein Blick auf meine Uhr informierte mich, daß in zirka drei Stunden die Sonne aufgehen würde. Ob wir während des Tageslichtes etwas unternehmen konnten, war fraglich. Ich hätte gern die Dunkelheit ausgenutzt, um den Peilsender zu suchen.
    Ich wurde immer unruhiger. Ich kroch noch weiter vor und suchte die Oberfläche des Rumpfes mit den Blicken ab. Wenn sich Lemy so verhielt, wie ich es vermutete, würde er Kopf und Kragen riskieren, um aus den Gesprächen entnehmen zu können, was hier eigentlich gespielt wurde. Wahrscheinlich versteckte er sich hinter allen möglichen Geräten, Sesselbeinen und anderen Einrichtungsgegenständen, wo kein vernünftiger Mensch einen Spion vermuten würde.
    Der Kurze war als Kundschafter nicht zu übertreffen. Mir ging er allerdings mit seiner Pedanterie auf die Nerven. Wahrscheinlich kehrte er nicht eher zurück, bis er genau wußte, was die Akonen nach Haknor geführt hatte.
    Nach einer weiteren halben Stunde begann ich darüber nachzudenken, mit welcher Methode ich den Kurzen aus der Zwangslage herausholen könnte. So lange hatte er noch nie gebraucht, um eine Besatzung zu belauschen.
    Ich versuchte mir einzureden, in dem Schiff würde jedermann schlafen. Schmale Lichtstreifen, die aus den Öffnungen der Zelle hervorglitten, bewiesen jedoch, daß ein Teil der Besatzung wach war. Das untere Großraumluk war sogar so weit geöffnet, daß ich hineinsehen konnte. Zahlreiche Akonen, die ich nur konturhaft erkennen konnte, hantierten an einem panzerartigen Fahrzeug.
    Wenn der Kurze schlau war, würde er sich ausschließlich in diesem Raum aufhalten. Arbeitende Männer sprechen gern über die Probleme, die sie mit ihrer Tätigkeit lösen wollen.
    Zehn Minuten später bemerkte ich endlich einen Leuchtpunkt, der sich vom Rand der Schleuse löste. Lemy ließ sich fallen und setzte dicht über dem Boden seinen Gleitflug fort. Die Auspuffflammen seines Schubtriebwerkes waren so geringfügig, daß ich sie trotz meiner Infrarotbrille kaum verfolgen konnte.
    Unter mir angekommen, stieß sich der Kurze ab und schwebte nach oben. Ich fischte ihn mit der Rechten auf und steckte ihn mitsamt seinem Antigravgerät in die Brusttasche.
    Lemy redete keinen Ton, und ich zog mich auf dem Felsband zurück. Als ich eben zur Schluchtsohle hinabspringen wollte, sprach mein Impulsorter an. Eine schnelldrehende Sucherantenne streute den Canon mit ihren lichtschnellen Echowellen ab.
    Ich blieb liegen, bis das Pfeifen verstummte.
    „War das ein Taster?" schrie der Kurze aus der Tasche heraus.
    „Au, bewege dich gefälligst vorsichtiger!"
    Ich hob die Brust ein wenig an, um die Mücke nicht zu zerquetschen. Wenig später erreichten wir eine Höhle, die zu meinem Leidwesen keine Quelle besaß.
    Wasser - das war unser nächstes Problem. Nach Sonnenaufgang würde wieder der quälende Durst beginnen. Ich hatte nur noch wenige Schlucke in meinem Schlauch, vielleicht hundert Liter, aber bestimmt nicht mehr.
    Die Wasserstelle lag in einer Seitenschlucht. Wenn ich sie erreichen wollte, mußte ich an dem Raumschiff vorbei oder versuchen, es anderweitig umgehen.
    Lemy sprang aus meiner Tasche heraus und schnallte den Antigravtornister ab.
    „Noch zweieinhalb Stunden

Weitere Kostenlose Bücher