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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eigentlich weiterfahren.«
    »Nicht gut«, erwiderte der Sprecher der sieben. Beim Grinsen präsentierte er eine Zahnlücke, sichtbares Zeichen des vor langer Zeit durchgeführten Mannbarkeitsrituals. »Bald kommt Dunkelheit. Kommen Sie mit uns!«
    »Wohin?« wiederholte Zamorra seine Frage. Er witterte Unrat.
    »Unser Dorf«, sagte der Eingeborene.
    Zamorra hob die Brauen. Seinem Informanten nach mußte das nächste Eingeborenendorf noch ziemlich weit entfernt sein.
    »Wir fahren lieber weiter«, erwiderte er. »Danke für die Aufnahmebereitschaft, aber wir haben ein Ziel. Steig ein, Nicole, wir fahren weiter.«
    Er schob sie sanft auf den Wagen zu, sah, wie sie einstieg und ging dann um den Wagen herum. Im gleichen Moment kam Bewegung in die sieben Breitnasigen.
    Sie kamen auf den Wagen zu, langsam, mechanisch. Wie Roboter.
    Zamorra warf sich förmlich auf den Sitz, schlug die Tür zu und preßte den Sicherungsstift nieder. »Verriegeln«, sagt er und drehte den Zündschlüssel.
    Der Motor sprang stotternd an.
    Automatisch sicherte Nicole ihre Tür. »Warum?« fragte sie. »Was ist los? Ich denke, du wolltest dich mit Eingeborenen unterhal…«
    Sie stockte. Ihr Blick war auf das Amulett gefallen, daß vor Zamorras Brust hing.
    Es glühte schwach!
    Als der Wagen anruckte, standen plötzlich zwei der Braunhäutigen direkt vor der Motorhaube. Fluchend riß Zamorra das Lenkrad herum, mußte aber sofort wieder stoppen.
    »Sie wollen uns nicht weglassen!«
    Eine Hand faßte nach dem Türgriff, rüttelte daran. Aber die Verriegelung hielt. Dann sah Zamorra, wie einer der Dunklen nach seiner Keule griff.
    Plötzlich faßte ihn dumpfe Furcht. Sein Instinkt hatte Recht behalten. Etwas war gegen ihn eingeleitet worden! Eine Falle…
    Fieberhaft überlegte er, ob er es riskieren konnte, die Männer niederzufahren. Doch Ausbruchsversuche dieser gewalttätigen Art lagen ihm nicht.
    Da sah er plötzlich eine Lücke, zwei Männer waren zur Seite getreten, um dem Dritten Platz für seine Aktion mit der Keule zu schaffen. Der Ureinwohner wollte die Windschutzscheibe zerschmettern!
    Die Servolenkung sprach an. Zamorra riß am Lenkrad, gab gleichzeitig Vollgas. Aufbrüllend schoß der Chevy vorwärts, schleuderte dabei und brach mit dem Heck aus. Der Keulenhieb traf gegen die Seitenstrebe, richtete aber keinen Schaden an. Zamorra schaffte es, den Wagen abzufangen, gegenzulenken und wollte losrasen.
    Er kam nicht mehr dazu.
    Plötzlich war da etwas in der Luft. Etwas, das schwirrte und sich rasend schnell um sich selbst drehte und in einem weiten Bogen herankam.
    Die Bumerangs!
    Der erste schmetterte gegen die Seitenscheibe des Fahrerhauses und zertrümmerte sie. Der zweite war mit Vorhaltewinkel hervorragend gezielt und setzte sofort nach. Zamorra konnte nicht mehr ausweichen. Das gekrümmte Holz traf ihn an der Stirn. Wie vom Blitz gefällt brach er über dem Lenkrad zusammen. Sein Fuß sank noch tiefer auf das Gaspedal.
    Steuerlos raste der El Camino dem Straßenrand entgegen…!
    ***
    Der Anführer der Eingeborenengruppe nickte zufrieden. Er klopfte den beiden Männern, die ihre Bumerangs geworfen hatten, anerkennend auf die Schulter. Er hatte anfangs nicht gedacht, daß es so einfach möglich wäre, das fahrende, stinkende Blechungetüm der Weißen zu beschädigen. Aber es mußte aufgehalten werden. Der Schamane hatte es verlangt…
    Der Wagen begann zu schlingern, raste auf der Straße hin und her. Doch er rutschte nicht in den Graben, wie der Anführer anfangs gehofft hatte. Dann rollte das Fahrzeug langsam aus.
    »Voran!«
    Die anderen sechs folgten ihm, als sich der UrAustralier mit Hemd und Hose in Bewegung setzte. Im Laufschritt eilten sie auf den Wagen zu.
    Aber noch ehe sie ihn erreichen konnten, geschah etwas anderes.
    Der Anführer sah es zuerst. Er blieb ruckartig stehen, streckte die Arme nach beiden Seiten aus und brachte damit die anderen ebenfalls zum Stehen.
    Seine Augen verengten sich.
    Weit hinten bewegte sich etwas auf der Straße.
    Ein normales Auto hätte ihm kein besonderes Kopfzerbrechen bereitet. In diesem Fall aber war es etwas anderes.
    Deutlich erkannte er das zuckende Blaulicht auf dem Fahrzeugdach…
    ***
    Entsetzt sah Nicole den Straßenrand auf sich zurasen. Die Trasse war hochgebaut; rechts und links ging es über einen Meter tief hinab in einen Graben, über dessen Sinn oder Unsinn man sich streiten mochte.
    Nicole war wie erstarrt. Die Geschwindigkeit des Wagens war bereits enorm hoch; das

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