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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Automatikgetriebe hatte selbsttätig weitergeschaltet, während der Fuß des bewußtlos zusammengesunkenen Professors das Gaspedal niederpreßte.
    Nicole riß seinen über dem Lenkrad niedergesunkenen Oberkörper mit einem heftigen Ruck zurück und griff in die Lenkung. Haarscharf vor der Abrißkante zwang sie den Wagen herum. Reifen kreischten, um ein Haar wäre, das Fahrzeug geschleudert. In diesen Sekunden konnte Nicole nicht einmal an ihren Schminkkoffer auf der Ladefläche denken.
    Sie stieß Zamorras Bein weg. Sein Fuß futschte vom Gaspedal. Da kam die andere Straßenseite schon wieder heran. Es war hur gut, daß hier nur alle paar Stunden ein Fahrzeug her kam; auf einer französischen Straße wäre es längst zur Katastrophe gekommen.
    Nicoles rechter Fuß wanderte jetzt herüber, berührte das Bremspedal. Allmählich wurde der nicht mehr beschleunigte Wagen langsamer und kam zum Stehen. Nicole atmete tief durch und lehnte sich im Sitz zurück, während sie den Wahlhebel mit einer mechanischen Bewegung auf die Nullposition schob; das Getriebe schaltete sich ab.
    Der Wagen stand.
    Aber das Mädchen wußte, daß die Gefahr längst nicht vorüber war. Die UrAustralier hatten sie Seitenscheibe nicht umsonst zerschmettert und Zamorra betäubt. Ein Blick in den Rückspiegel informierte sie darüber, daß die sieben Braunhäutigen sich im Laufschritt näherten.
    Sie löste beide Türverriegelungen, sprang aus dem Wagen und lief nach rechts, zur Fahrerseite. Dann schob sie Zamorra auf die andere Seite hinüber und klemmte sich selbst hinter das Lenkrad.
    Im gleichen Moment sah sie, wie die UrAustralier abstoppten.
    Was war geschehen?
    Sie waren ihres Sieges doch sicher, mußten jeden Moment den Wagen erreichen!
    Dennoch blieben sie stehen.
    Nicole sah nach vorn.
    Und da sah sie das zuckende Blaulicht eines heranrasenden Polizeiwagens…
    ***
    Johnny Watergate beugte sich auf dem Beifahrersitz etwas vor.
    »Da - ist etwas!« stieß er hervor. »Ein Wagen schleudert!«
    Der Fahrer des Polizeiwagens, der den Piloten zurück nach Sidney bringen sollte, damit der mal wieder seine Familie kennenlernte, verengte die Augen. »Tatsächlich, Johnny«, murmelte er. »Du hast eine verteufelt gute Pupille! Was ist da los?«
    »Da sind ein paar Leute zu Fuß!«
    Dave Haskins, der Fahrer reagierte sofort. »Da ist was faul«, sagte er und schaltete das Blaulicht ein. Gleichzeitig erhöhte er die Geschwindigkeit.
    Es war Zufall, daß sie gerade diese Straße nahmen.
    Der Polizeiwagen, ein aus Mütterchen Großbritannien importierter Vauxhall Royale, schoß vorwärts. Die Dreiliter-Maschine entwickelte ein außerordentliches Temperament. Der Wagen raste auf das schleudernde Fahrzeug zu, das jetzt wohl zum Stillstand kam.
    »Ein Überfall?« murmelte Johnny Watergate überrascht, als sie näherkamen. Er erkannte in den Menschen, die auf den Pickup zuliefen, Ur-Australier. »Weiß der Teufel. Dave, da ist doch was oberfaul!«
    Er griff zur Hüfte und tastete ins Leere. Seine Dienstwaffe lag irgendwo in Sidney im Schrank. Er hatte sie auf seinem Hubschrauber-Einsatz nicht mitgenommen.
    Dave Haskins deutete seine Bewegung richtig. »Keine Sorge«, murmelte er, »mit den Burschen werden wir auch schon so fertig, wenn's nötig ist. Die haben vor der Polizei einen Mordsrespekt.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als er beobachtete, wie die sieben Männer, bis auf einen nur mit Lendenschurzen bekleidet, tatsächlich die Flucht ergriffen. Sie liefen querfeldein davon, was die Beine hergaben.
    »Na, dann ist ja soweit alles geklärt«, brummte Haskins. »Was so ein Blaulicht doch nicht ausmacht…«
    Er verlangsamte die Geschwindigkeit und kam schließlich vor dem altersschwachen Pickup zum Stehen, an dessen Lenkrad ein schwarzhaariges bildschönes Mädchen saß, wie er sofort mit Kennerblick feststellte.
    Er stellte den Motor ab und stieg aus. »Die Sache interessiert mich trotzdem«, murmelte er. »Vielleicht weiß das Mädchen, wer sie überfallen hat und warum.«
    Kopfschüttelnd ging er auf den Chevrolet zu.
    »Daß diese Barbaren so dreist sind, einen Wagen zu überfallen, hätte ich mir nicht einmal im Traum vorgestellt«, murmelte er.
    Vor ihm stieg das Mädchen aus.
    »Hallo«, sagte sie. »Nett, daß Sie gekommen sind.«
    Haskins grinste. Neben ihm kam jetzt Watergate heran.
    »Da liegt einer auf dem Beifahrersitz«, sagte er trocken.
    ***
    Der schrillte Pfiff genügte. Die Eingeborenen folgten ihrem Anführer. Sie alle hatten den

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