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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch einmal um.
    »Sorry… wohin fahren Sie jetzt?«
    Professor Zamorra sah zum Himmel. Die Dämmerung stand kurz bevor. »Wir fahren auf dieser Straße weiter«, sagte er. »Wahrscheinlich werden wir in Yass übernachten. Es wird dort ja wohl so etwas wie ein Hotel geben.«
    »Schön«, nickte Watergate und stieg ein. Der Vauxhall Royale rollte an, schwang um den Chevrolet herum und verschwand bald aus dem Sichtbereich.
    Professor Zamorra ging zum Wagen, beugte sich hinein und holte dann den Bumerang heraus, der ihn am Kopf getroffen hatte. Nachdenklich wog er ihn in der Hand. »War das der einzige?« fragte er.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Es waren zwei. Der andere muß irgendwo auf der Straße liegen.«
    »Dann werde ich ihn finden«, brummte Zamorra, der seine Kopfverletzung kaum spürte. Es war nur eine Schramme gewesen, und auf geheimnisvolle Weise schien auch das Amulett daran zu arbeiten. Eine neue, phantastische Fähigkeit, die er bisher noch nicht beobachtet hatte… stillschweigend nahm er sie zur Kenntnis und ging die Strecke zurück, die der Wagen geschleudert war, ehe Nicole ihn zum Stillstand bringen konnte.
    Am Straßenrand fand er schließlich den zweiten Bumerang. Er entsann sich, was er einmal über die Handhabung dieser heimtückischen Waffe gehört hatte, die von den UrAustraliern zur Jagd benutzt wurde.
    Er hatte die Bewegung auf Anhieb richtig im Griff.
    Das gekrümmte Holz schwirrte durch die Luft, beschrieb einen weiten Bogen und kam schließlich zurück. Zamorra hielt die Hand geöffnet und schloß sie im richtigen Augeblick.
    »Nicht übel«, murmelte er. »Ich wußte nicht, daß ich so gut bin. Ich muß nur noch ein wenig zielen üben.«
    Nicole hatte ihm sprachlos zugesehen. Daß jemand auf Anhieb, beim ersten Versuch, mit einem Bumerang zurechtkam, war nahezu ein Wunder.
    Er kam zum Wagen zurück.
    »Laß uns weiterfahren«, sagte er. »Vielleicht sind wir in Yass, ehe die Dunkelheit hereinbricht. Fährst du?«
    Nicole nickte und setzte sich ans Lenkrad. Wenig später war der El Camino wieder unterwegs.
    Zamorras linke Hand berührte das schwach leuchtende Amulett.
    »Etwas ist in unserer unmittelbaren Nähe«, sagte er. »Es beobachtet uns.«
    ***
    Als sie Goulburn erreichten, forderte Watergate den Fahrer auf, zu stoppen. »Was ist denn los?« brummte Haskins. Der Wagen rollte in der Nähe einer Fernsprechzelle aus.
    »Ich werde in Sidney anrufen und mich für ein paar Tage beurlauben lassen«, erklärte Johnny Watergate. »Du brauchst mich dann nicht mehr hinzubringen.«
    Haskins tippte sich an die Stirn. »Das fällt dir ja reichlich früh ein. Konntest du nicht schon eher auf diese Idee kommen? Dann hätte ich mir den langen Trip sparen können.«
    Der Hubschrauberpilot schüttelte den Kopf. »Mir geht der Überfall auf diesen Zamorra nicht aus dem Kopf -und das seltsame Amulett, das er trug. Da geht nicht alles mit rechten Dingen zu, wie es auch bei meinem Absturz nicht mit rechten Dingen zuging.«
    Haskins begriff sofort. »Du vermutest Zusammenhänge?«
    Watergate nickte.
    »Du kannst mich auslachen oder für verrückt erklären. Aber da ist etwas, das man schlecht begreifen und schlecht erklären kann. Die Breitnasen haben einen Zauber-Glauben. Ich habe schon oft davon gehört und gelesen, daß manche sogenannte Primitive mit ihrer Magie mehr zustandebringen als wir Zivilisierten mit unserer hochentwickelten Technik. Heute nacht muß Magie im Spiel gewesen sein. Die Toten erhoben sich. Kennst du den Voodoo-Kult, die Zobies? Dann der Überfall auf diesen Zamorra. Er trägt ein Amulett. Er besitzt magische Kräfte. Darum wurde er überfallen. Zauberei ist am Werk, und ich möchte wissen, was gespielt wird. Ich möchte mich dahinterklemmen.«
    Haskins begriff. »Wenn du deinen Vorgesetzten davon erzählst, lachen sie dich aus. Oder sie verweisen die Angelegenheit bestensfalls an andere Leute, und du sitzt in der Etappe und erfährst von nichts mehr. Daher also.«
    Watergate lächelte dünn. »Richtig. Ich möchte auf eigene Faust ermitteln. Dazu brauche ich ein paar Tage Urlaub. Wartest du, Kamerad?«
    Der Fahrer nickte.
    Johnny Watergate stieg aus und stiefelte zum Fernsprecher hinüber. Es war bereits fast dunkel geworden. Ein fahler Mond schob sich über den Horizont.
    Watergate rief seine Dienststelle in Sidney an. Er erklärte, daß er nach dem Absturz noch nicht wieder ganz einsatzfähig fühle und bat um drei Tage Urlaub.
    Er glaubte sein Glück kaum zu fassen, als sie

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