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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an. Besser sogar, als Frank und Betsy anfänglich erwartet hatten.
    »Ein Dingo?« Betsy tippte sich respektlos an die Stirn. »Hier hat es seit Jahren keine Dingos mehr gegeben. Die sind doch alle den Ausrottungskampagnen zum Opfer gefallen. Bloß gegen die verdammte Karnickelplage kann keiner was ausrichten…«
    Frank winkte heftig ab. Er ahnte, was seine Frau jetzt sagen wollte: Und seit es keine Dingos mehr gab, die die Kaninchen fraßen, vermehrten die sich noch stärker als zuvor!
    »Ich habe trotzdem einen gehört. Ich werde doch wohl noch Dingoheulen erkennen können.«
    Betsy wurde nachdenklich. Sie entsann sich, daß Frank etwa zwei Jahre unter den ansonsten als unzugänglich bekannten Ureinwohnern des australischen Kontinents zugebracht hatte. Von ihnen hatte er so manches gelernt, was ihm immer wieder von Nutzen war.
    »Das Miestvieh streicht ums Haus…«
    Das war ungewöhnlich, überlegte er. Die wenigen Dingos, die es in diesem Landstrich von New South Wales noch gab, hatten die Menschen fürchten gelernt. Schafe waren da wesentlich einfachere Opfer. Daß ein Dingo sich in unmittelbare Nähe einer Farm wagte, war mehr als seltsam. Frank korrigierte sich sofort: Es mußten mehrere Dingos sein. Diese Wolfshunde traten stets in Rudeln auf.
    Frank ging hinüber in sein Arbeitszimmer. Über dem an die Wand gerückten Schreibtisch hing neben einer großen Landkarte ein doppelläufiges Gewehr. Frank nahm es herunter und überprüfte den Zustand der Waffe. Es mochte ein halbes Jahr her sein, seit er zum letztenmal auf Blechdosen geschossen hatte, um sich fit zu halten. Beide Läufe waren geladen.
    Kurz überlegte er, wo er die Schachtel mit den Patronen deponiert hatte. Nach kurzem Suchen fand er sie.
    Entschlossen schob er die flache Schachtel in die Hosentasche.
    »Was hast du vor?« fragte Betsy, die ihm in das Zimmer gefolgt war.
    »Ich werde ein paar Dingos schießen«, sagte er. Das Gewehr in der Armbeuge, ging er zur Haustür.
    »Ich glaube nicht, daß es Dingos sind. Du hast dich getäuscht«, behauptete Betsy. »Komm bleib hier! Selbst wenn da draußen ein roter Räuber herumstreicht, er kann uns nicht schaden!«
    »Er kann sich in der näheren Umgebung herumtreiben und meine Schafe fressen«, sagte Frank. »Ich mag aber keine Schmarotzer.«
    Er stieß die Tür auf. Der helle Lichtschein der Flurlampe fiel nach draußen.
    Der gellende, spitze Aufschrei Betsys hallte in Franks Ohren. In einer Reflexbewegung riß er das Gewehr hoch. Aber es war zu spät.
    ***
    Johnny Watergate öffnete die Augen.
    So also sieht es im Jenseits aus, dachte er und vernahm das Prasseln und Knistern von Flammen, das Knacken von sich unter Hitzeeinwirkung verformendem Stahl. Irgendwo platzte mit lautem Knall eine Glasscheibe.
    Das konnte nicht das Jenseits sein.
    Johnny Watergate stöhnte auf. Schmerzen durchtobten seinen geschundenen Körper. Der Pilot des Polizeihubschraubers öffnete langsam die Augen. Unter seinen Händen fühlte er Erde. Er mußte aus der explodierenden Maschine herausgeschleudert worden sein. Überall lagen Trümmerteile. Ein paar Meter neben ihm schossen Flammensäulen in die Höhe. Das Wrack brannte aus.
    Johnny entsann sich der Elmsfeuer auf den Händen des Dingo-Mannes. Sah in seiner Erinnerung noch einmal die fahlen Blitze aufzucken, Laserstrahlen gleich. Was war das für eine unfaßbare Macht? Nichts Menschliches konnte mehr daran sein.
    Ein Toter, der sich wieder erhoben hatte!
    Watergate erschauerte.
    Und da sah er sie. Jähes Entsetzen ließ ihn den Atem stocken. Jene beiden Männer, die er sterben gesehen hatte, lebten auf eine rätselhafte, satanische Weise! Wie Schatten sah er sie durch das ausbrennende Wrack des Sikorsky geistern. Als sie wieder ins Freie glitten, sah der Pilot an ihren Händen Blut, und ihre Köpfe waren verformt.
    Sergeant Runnawhay und Doc Bottly waren ebenfalls zu Dingo-Menschen geworden…
    Fahles Mondlicht schien auf sie herab. Johnny sah die Wolfsschädel der beiden Unheimlichen herumfahren. Sofort ließ er sich wieder niedersinken, hoffend, daß die beiden die Bewegung nicht mehr erkannt hatten.
    Doch sie kamen langsam näher, Schritt für Schritt, lautlos und bedrohlich.
    Wo aber war der dritte? Wo war jener, der dies alles ausgelöst hatte, der Veränderte, der einmal Dennis Parker gewesen war?
    Dicht neben Watergate blieben Runnawhay und Bottly stehen. Der Pilot stellte sich tot. Er wagte kaum zu atmen, war froh, halb auf der Seite liegen zu können, so daß die

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