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0151 - Signale der Ewigkeit

Titel: 0151 - Signale der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentlich verwunderlich, daß die KAM Vauf diesem bedeutungslosen Planeten gelandet war.
    Den Grund für diese Zwischenlandung hätte Patriarch Gol Kamer zwar gern für sich behalten, aber leider war ihm das nicht möglich. Als er die Funkimpulse aufgefangen hatte, war er nicht allein in der Kommandozentrale des Schiffes gewesen. Sein Sohn Fella und einige Offiziere hatten die Zeichen ebenfalls gehört.
    Fella war das Ebenbild seines Vaters. Nur war er jünger und trug einen kleineren Bart. Aber schon jetzt sah man ihm an, daß er eines Tages die Sippe mit der gleichen Umsicht und List führen würde wie heute sein Vater.
    Sie waren sich beide in Liebe, und gegenseitiger Achtung zugetan.
    Bis die Bedeutung der Funksignale in ihr Bewußtsein gesickert war und in ihren Herzen die Gier erwachte.
    Die Gier nach dem ewigen Leben.
    Irgendwo auf diesem öden, unfruchtbaren Planeten mußte ein Zellaktivator liegen. Wer ihn fand - und behielt -, würde nicht mehr sterben. Diese Tatsache genügte, aus Vater und Sohn zwei Rivalen zu machen, die nicht davor zurückschreckten, sich den Besitz des Aktivators streitig zu machen - wenn er erst einmal gefunden war.
    Bis jetzt hatte niemand die KAM Vverlassen können.
    Ruhig und scheinbar ohne Leben lag das Schiff in dem Kaktuswald. In seinem Innern jedoch ging es sehr lebhaft zu.
    „Ich bin älter als du, Fella", sagte Gol Kamer und zog drohend die Augenbrauen in die Höhe. „Warum sollte nicht ich das Suchkommando anführen? Mit Hilfe von Peilmessungen wird es möglich sein, den Standort des Aktivators zu bestimmen. Vom Schiff aus ist das unmöglich."
    „Darum geht es nicht", gab Fella knurrend zurück. Seit der Landung trug er ständig einen Energiestrahler im Gürtel. Seine rechte Hand war nicht weit vom Kolben entfernt. „Bei allen bisherigen Unternehmungen bist du im Schiff geblieben und hast für seine - oder deine - Sicherheit gesorgt. Jetzt auf einmal willst du selbst raus."
    Der Vater blinzelte vertraulich.
    „Du weißt, warum. Ich bin älter, das sagte ich bereits. Du bist noch jung. Ich kann dir den Aktivator später immer noch geben, wenn ich keine Lust mehr habe, ihn zu tragen. Doch jetzt kann ich den Alterungsprozeß aufhalten. Ich habe als Patriarch ein Recht darauf, ihn zu tragen."
    „Recht oder Unrecht - wer ihn findet, darf ihn behalten."
    Gol wandte ihm demonstrativ den breiten Rücken zu. In den Gläsern der Meßskalen konnte er jedoch genau jede Bewegung seines Sohnes verfolgen. Fast wünschte er, die Entscheidung würde schon jetzt fallen.
    Aber dazu war Fella zu klug.
    „Die gesamte Mannschaft ist wie vom Teufel besessen, mein Sohn. Du bildest keine Ausnahme. Wir können doch nicht einfach alle hinauslaufen, um den Aktivator zu suchen. Wir können nicht das Schiff ohne Wache zurücklassen."
    „Niemand wird freiwillig zurückbleiben wollen, denn jeder will die Chance haben, das ewige Leben zu finden. Auch ich."
    Langsam drehte Gol sich wieder um. Erregt kaute er auf seiner Unterlippe herum. Er sah seinen Sohn durchdringend an.
    „Und die Offiziere, deine Untergebenen? Was meinen sie?"
    Fellas Stimme klang triumphierend.
    „Sie sind meiner Meinung. Freier Wettbewerb. Wer am schnellsten ist, soll den Aktivator bekommen. Er darf niemand abgenommen werden. Wer ihn findet, darf ihn behalten."
    Gol lächelte bitter.
    „Das bedeutet Kampf, Fella. Sie werden sich gegenseitig umbringen. Niemand ist mehr seines Lebens sicher, mein Sohn.
    Wozu das? Ich bin der Patriarch, der Herr der Sippe. Bisher hat jeder meine Befehle befolgt. Warum sollte das plötzlich anders geworden sein?"
    Auch Fella lächelte, aber sein Lächeln war seltsam.
    „Weil es diesmal um mehr geht als nur um Reichtum. Es geht um die Unsterblichkeit, um unermeßliche Macht, um Leben und Tod. Jedes Wesen ist bei seiner Geburt dazu verurteilt, früher oder später zu sterben. Die Angst vor dem sicheren Tod bestimmt sein ganzes Dasein. Was gäbe es also nicht dafür, diese Angst zu verlieren? Was würde es nicht unternehmen, um die Unsterblichkeit zu erlangen? Ich will es dir sagen, Vater: Alles!
    Alles würde es dafür geben, die Furcht vor dem Tode zu verlieren."
    „Auch das Leben?" Gols Gelächter dröhnte in der Zentrale. „Wie unlogisch das klingt! Welchen Sinn hat es, das Leben zu verlieren, um den Tod zu besiegen?"
    Fella lachte nicht. Sein Gesicht blieb ernst und hart.
    „Das ist eben das Risiko, Vater. Jeder von uns geht es ein. Und nun entscheide dich endlich! Wir können hier nicht

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