0151 - Signale der Ewigkeit
der unheimliche Sprecher. „So, und nun auch noch die zweite ..."
Aber diesmal war Fella gewarnt.
Er griff mit beiden Händen zu und umklammerte den Kolben des verbliebenen Strahlers. Die Waffe wehrte sich, als sei sie ein wildes Lebewesen. Aber er ließ nicht los. Unaufhaltsam wurde er von dem verhexten Gegenstand zum Ausgang der Höhle geschleppt. Schon erkannte er die rötlichen Strahlen der tiefstehenden Sonne. Bald würde er draußen stehen und dem erbarmungslosen Gegner ausgeliefert sein.
Also doch kämpfen ...?
Es gelang ihm, die Sicherung vorzuschieben. Obwohl er noch mit beiden Händen festhielt, konnte er den Zeigefinger in der Nähe des Feuerknopfes halten. Dann gab er seinen Widerstand auf und schritt, zum Äußersten entschlossen, aus der Höhle.
Fünfzig Meter entfernt stand ein merkwürdiges Wesen. Kein Terraner, das sah Fella auf den ersten Blick. Es war nur einen Meter hoch und hatte einen langen breiten Schwanz, auf den es sich stützte. Es trug die Uniform der Imperiumsflotte. Im Gürtel hing ein Strahler. Daneben einige Granaten.
Fella wollte die Waffe auf das Wesen richten, aber der Lauf ließ sich nicht anheben. Er zeigte beharrlich auf den felsigen Boden.
„Tapfer, tapfer", schrillte die Fistelstimme, aber sie klang nicht lustig, sondern war voller Drohung. „Wolltest mich einfach töten, was? Geht nicht. Ich bin Gucky, der Mausbiber."
Von Gucky hatte Fella noch nicht gehört. Das war sein Pech.
Gucky hätte ihn bestimmt geschont, wenn sein Gefangener vernünftig gewesen wäre.
Aber Fella war nicht vernünftig.
Immerhin besaß er Überlegung genug, sich zu konzentrieren. Er nahm alle seine Kräfte zusammen, ließ sich nach hinten fallen und drückte auf den Feuerknopf.
Sein Gewicht überwog für einen Augenblick Guckys telekinetischen Griff. Der Lauf des Strahlers kam ein Stück höher.
Der Energiestrahl fegte den felsigen Grund glatt, wurde reflektiert und streifte das Fell des Mausbibers. Nur ein blitzschneller Satz rettete Gucky.
Seine Geduld war zu Ende.
Noch bevor Fella den Boden berührte, wurde er plötzlich von den unsichtbaren Kraftströmen erfaßt und in die Höhe gewirbelt.
Gucky ließ ihn fast zweihundert Meter hoch Steiger, und dann langsam rotieren, damit er keine Gelegenheit zu einem gezielten Schuß erhielt.
„Nimm den Aktivator ab und halte ihn fest!" befahl er über Funk.
Fella konnte ihn hören und sehen. Der Mausbiber zeichnete sich als kleiner Punkt gegen den grauen Hintergrund ab. Er schaltete nun auch den Sender ein.
„Eher vernichte ich ihn!"
„Das wird dir schwer fallen, Springer! Du würdest dich dabei verletzen. Außerdem - vergiß nicht, daß ich dich da oben halte.
Wenn ich es nicht mehr tue, stürzt du ab. Dein Leben ist in meiner Hand."
„Ich vernichte ihn!" brüllte Fella in ohnmächtiger Wut, griff unter das Hemd und packte den Aktivator. Mit einem Ruck zog er die silberne Kette über den Kopf. Der Aktivator hatte in seiner zur Faust geballten Hand Platz. „Hol ihn dir doch, wenn du kannst!"
Da wußte Gucky, daß er gewonnen hatte.
Erneut setzte er seine telekinetischen Kraftströme ein und ließ den Springer höher steigen. Dabei überwachte er dessen Gedanken, um die rechte Sekunde nicht zu verpassen. Tat er das, war alles verloren.
Er mußte Fella so weit bringen, daß er aufgab.
„Jetzt schwebst du fünfhundert Meter hoch über den Felsen.
Möchtest du in die Grate fallen?"
Fella sah in die Tiefe. Haltlos schwebte er über gezackten Felsen, von einer unbegreiflichen Macht gehalten, die er nicht verstand. Wenn er dort unten hineinstürzte, würde er nicht lebend davonkommen. Er sah weit im Südosten die beiden terranischen Kreuzer. Von der KAM Vwar nur ein Krater übriggeblieben.
Er richtete den Strahler wieder auf den kaum sichtbaren Punkt unten vor der Höhle und feuerte. Der Energiestrahl traf weit daneben. Dann begann er erneut zu rotieren, so schnell, daß seine Augen nicht mehr mitkamen. Alles drehte sich um ihn - die Berge, die Ebene, die Wälder und der Horizont. Er fiel etwa hundert Meter, wurde aber dann wieder aufgehalten.
Die Felsen und Spalten dort unten. Der Aktivator würde zerschellen, wenn er aus dieser Höhe herabfiel und aufschlug.
Und wenn er heil blieb, würde ihn niemand dort finden.
„Du verdammtes Vieh!" brüllte er in sinnloser Wut. „Du sollst ihn auch nicht haben! Rhodan soll ihn nicht haben! Niemand soll ihn haben!"
Fella schleuderte den Zellaktivator in die Tiefe. Noch während der
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