0151 - Signale der Ewigkeit
einen Zellaktivator nicht auch für einen besonderen Umstand halten, Major?"
„Selbst wenn wir landen, wäre es unsere Pflicht, den Zellaktivator, vorausgesetzt natürlich, wir finden ihn, beim nächsten Stützpunkt abzuliefern. Das ist Ihnen doch wohl klar, Captain? Oder hatten Sie andere Absichten?"
Natürlich hatte Faucette andere Absichten, aber er gab sie nicht bekannt. Er zog es vor zu schweigen.
Noch begann Felhak die Gefahr nicht zu ahnen, in die er sich begab. Er war sich selbst nicht sicher, ob er den Aktivator tatsächlich abliefern würde. Es gab allerdings zu viele Zeugen, die er nicht alle zum Schweigen bringen konnte. Der Unsterbliche hatte gesagt, ein solcher Aktivator gehöre dem Finder. Aber welchen Vorteil hätte es für den Bestand des Imperiums, wenn ein Major Felhak oder ein Captain Faucette unsterblich würde? Wäre es nicht dem Großadministrator zu überlassen.
Felhak beschloß, die Entscheidung darüber dem Schicksal zu überlassen. Tief in seinem Innern allerdings hegte er die Hoffnung, irgendwie doch in den Besitz des begehrten Apparates zu gelangen, ohne dabei gegen seine Dienstvorschriften zu verstoßen.
In diesem Augenblick dröhnte eine Stimme im Interkom. Es war die Stimme des diensthabenden Funkers, wie Felhak automatisch feststellte.
„Auf dem zweiten Planeten dort vorn liegt ein Zellaktivator, Leute! Wer ihn findet, gewinnt das ewige Leben. Kommandant!
Sorgen Sie für eine baldige Landung! Auf uns wartet das ewige Leben."
Felhak war unfähig, auch nur ein Glied zu rühren. War der Mann denn völlig übergeschnappt, jedem Besatzungsmitglied mitzuteilen, daß auf Honur ein Zellaktivator lag? Eine unbändige Wut ergriff von ihm Besitz.
Mit wenigen Sätzen erreichte er die Funkkabine und riß die Tür auf.
„Becker, was fällt Ihnen ein? Wer hat Ihnen befohlen, die Meldung über Interkom durchzugeben? Betrachten Sie sich unter Arrest stehend. Ich werde Sie beim nächsten Stützpunkt dem Gericht übergeben."
Becker stand langsam auf. Er war untersetzt, hatte blonde Haare und ein rotgefärbtes Gesicht. In seinen Augen funkelte es gefährlich.
„Sir, ich muß Sie bitten, sich Ihren Entschluß noch einmal zu überlegen. Auf Honur liegt ein Zellaktivator; Sie wissen, was das bedeutet. Die ganze Mannschaft hat ein Recht, davon zu wissen.
Sie können nicht weiterfliegen, ohne uns allen eine Chance zu geben."
„Eine Chance?" Felhak schaute ihn kalt an. „Was verstehen Sie darunter? Eine Chance, das Ding zu finden? Wer es findet, spielt keine Rolle. Wir werden es sowieso abliefern."
„Der Unsterbliche hat gesagt..."
„Uns interessiert das Imperium, nicht der Unsterbliche. Die Zellaktivatoren gehören Perry Rhodan. Ist das klar? So, und nun begeben Sie sich in Arrest, ehe ich die Wachen rufen lasse."
Leutnant Becker erhob sich.
„Was haben Sie dagegen, wenn die Mannschaft orientiert ist", fragte er lauernd.
„Meine Absichten und Motive gehen Sie einen Dreck an, Leutnant! Ich weiß genau, was ich tue. Sie werden die volle Verantwortung für eine eventuelle Panik zu tragen haben, merken Sie sich das. Los, gehen Sie!"
Becker ging, nicht ohne den beiden Kadetten bedeutungsvoll zuzunicken. Felhak sah es, aber er hatte die Lage immer noch nicht in ihrer ganzen Konsequenz erkannt. Er war fest davon überzeugt, daß Becker sich zum Wachoffizier begeben würde, um sich einsperren zu lassen. Aber gerade das tat Becker nicht. Er kam nicht so weit. Als er auf den Hauptkorridor gelangte, wurde er von einer Meute aufgeregter Männer in Empfang genommen. Sie bestürmten ihn mit Fragen. Als er ihnen erklärte, daß er in Eisen gelegt werden solle, weil er ihnen Mitteilung von dem Zellaktivator gemacht habe, brach die Hölle los.
Die Disziplin brach schlagartig zusammen. Jeder sah plötzlich die Chance für immer leben zu können, keine Angst mehr vor dem Tode haben zu müssen, immer gesund zu bleiben...
Die Männer drückten Leutnant Becker gegen die Wand, stürmten an ihm vorbei, liefen auf die Eingänge der Antigravschächte zu.
„He!" rief Becker hinter ihnen her. „Seid ihr verrückt geworden?
Der Kommandant wird euch ..."
Er war plötzlich still. Sie hörten ihn schon nicht mehr.
Hatte er einen Fehler gemacht? Er hatte die Verwandlung miterlebt, die mit den Männern vorgegangen war. Zuerst noch hatten sie ihn als Vorgesetzten betrachtet, dann als Verschwörer - und schließlich, als sie alles wußten, als lästiges Hindernis auf ihrem Weg zur Kommandozentrale.
Für
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