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0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
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einiger Entfernung klagend ein Hund.
    Hintereinander näherten wir uns dem weiß gestrichenen Haus. Das stumpfe Blau der Waffen in unseren Fäusten glitzerte. Leise knirschte der Kies unter den Sohlen.
    Plötzlich blieb Phil unvermittelt stehen. Warnend hob er die Hand.
    Irgendwo knarrte eine Tür. Das Geräusch war zögernd, als versuche jemand besonders vorsichtig zu sein.
    »Hinlegen«, zischte ich.
    Ein Motor begann zu brummen. Grell schnitten die Lichtkegel zweier Scheinwerfer durch die Nacht. In rasender Fahrt kam der Wagen um das Haus herum. Die Garage musste hinter dem Gebäude liegen.
    Ratternd sägte eine MP-Garbe durch die laue Nacht. Phil rollte über den Rasen, kam in Deckung eines Busches und feuerte unverzüglich.
    In aller Eile riss ich die Faust hoch. Das matte Schimmern des Himmels über der Bucht reichte aus, um den schwarzen Wagen deutlich in seinen Umrissen zu erkennen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde zielte ich sorgfältig, drückte ab.
    Glas splitterte.
    Ich schoss erneut, duckte mich und sprang zur Seite. Riesenhaft wuchsen die Scheinwerfer dicht vor mir auf. Keinen halben Meter kam der Chevrolet an mir vorbei, schleuderte, versuchte dann zu wenden und zurückzukommen.
    Klatschend schlugen die Geschosse der Tommy Gun gegen einen Palmenstamm, rissen die Rinde auf und zerfetzten den Bast.
    Schrill trillerte die Polizeipfeife.
    Vielleicht erreichte ich die niedrige Mauer noch? Wenn ich nicht verschwand, würden sie mich zusammenfahren! Oder zusammenschießen. Das kam wohl auf eins heraus…
    Mit überdrehtem Motor raste die schwere Limousine heran. Ich schnellte zur Seite, bekam den Türgriff zu fassen. Ein Gesicht starrte mich sekundenlang entsetzt an. Dann schob sich der Lauf einer Maschinenwaffe aus dem Fenster. Ich schlug sie zur Seite und fiel zurück. Ein paar Mal überschlug ich mich.
    Zwei Männer saßen im Wagen. Zwei nur…?
    Schüsse krachten. Ich hörte einen Aufschrei und sah die Maschinenpistole aus dem Fenster des Wagens fallen und durch die Luft wirbeln.
    Und dann geschah es.
    Mit einem schrillen, wahnwitzigen Kreischen bohrte sich der Chevrolet in die Hauswand. Metall knirschte, ein Reifen knallte auseinander, als sei eine Bombe explodiert. Züngelnd schlugen Flammen aus der eingedrückten Motorhaube, loderten hoch und beleuchteten gespenstisch die grausige Szene.
    »Hölle und Teufel!«, sagte Phil, der plötzlich neben mir stand. »Bist du okay, Jerry?«
    »Ja, schon gut. Wain sitzt am Steuer. Wir müssen ihn rausholen, schnell. Und der Bursche hinten…«
    »Nichts zu wollen«, meinte der Lieutenant, als seine Leute nun mit zwei Handfeuerlöschern gegen den Benzinbrand vorgingen. »Sie bewegen sich nicht mehr. Bevor das Feuer nicht…«
    »Aber das Geld«, rief Phil.
    Er riss die hintere Wagentür auf, schrie auf, als seine Handfläche Blasen bekam. Kenneth Wains Sekretär rollte uns vor die Füße. Eine Kugel war ihm durch die Stirn geschlagen. Lucky Roy war tot.
    »Der andere ist Wain«, murmelte Phil, während er sich die schmerzende Hand mit einem Taschentuch umwickelte. »Aber warum nur Wain und Roy? Wo stecken Williams und das Mädchen?«
    »Sie kommen mit, Lieutenant!«, befahl ich. »Lass dir was auf die Hand schmieren, Phil! Sieht ja übel aus. Nein, nichts da, du kannst ja keine Waffe halten, du Narr.«
    Ich stürmte zur Haustür, warf mich dagegen, als ich feststellte, dass sie abgeschlossen war. Aber wir kamen auf diese Weise nicht hinein. Die Tür war zu stabil. Lieutenant Jones schlug ein Fenster ein, half mir hinauf und kam auf der Stelle hinterher, eine schussbereite Maschinenpistole unter der Achsel.
    Es roch muffig und nach Staub, als sei das Haus seit Monaten nicht mehr bewohnt. Jones tastete nach dem Lichtschalter.
    »Allmächtiger!«, rief er überrascht. »Da, sehen Sie nur.«
    Vor dem Kamin aus imitiertem Marmor lag ein Mann auf dem blauroten Perserteppich. Die Beine hielt er leicht an den Leib gezogen, die Arme waren seitwärts ausgestreckt.
    »Kenneth Wain.«
    »Aber der ist doch draußen im Wagen, denke ich«, stotterte Jones fassungslos. »Wie kann Wain… Verdammt, er ist es. Das gleiche Gesicht, die wulstigen Lippen, die Nase… Aber wieso denn? Mister Cotton, ich verstehe nicht, wie ein Mensch zweimal…«
    »Es sind Zwillingsbrüder, Lieutenant. Der Erkennungsdienst wird eine harte Nuss an ihnen zu knacken haben. Wer ist wer? Wer ist der wirkliche Wain, der Buchmacher Kenneth Wain?« Ich hob unbestimmt die Arme. »Ich weiß es nicht,

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