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0153 - Die kleinen Riesen

0153 - Die kleinen Riesen

Titel: 0153 - Die kleinen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stecken!«
    Zamorra hob die Hand.
    »Übrigens glaube ich nicht mehr daran, daß der Kleine Riese allein ist«, sagte er. »Die Geschwindigkeit, die er hätte erreichen müssen, würde an Hexerei grenzen. Aber überragende Para-Kräfte können sie nicht besitzen, sonst hätte ich sie mit dem Amulett orten müssen. Ich setze also voraus, daß es mehrere von seiner Sorte gibt. Mindestens zwei Kleine Riesen halten sich in der Umgebung auf.«
    Monika schluckte.
    Im gleichen Moment geschah es.
    An der Hausfront klirrte es heftig, als sei eine Scheibe zerschlagen worden.
    »Die Glastür!« Mit einem Schrei fuhr Monika auf.
    Da klirrte es an einer anderen Stelle.
    Zamorra sah, wie Monika Burger zu zittern begann. Er erhob sich ebenfalls. Neben ihm glitt Nicole blitzschnell und geschmeidig aus dem Sessel und zur Verandatür. Zamorra ahnte mehr als er sah, daß Nicole die Tür lautlos entriegelte.
    Da traten sie durch die Wohnzimmertür ein.
    Sie waren zu zweit.
    Dämonen!
    ***
    Monika Burger wich entsetzt zurück, stieß gegen den flachen Tisch und tastete sich seitlich an ihm entlang. Professor Zamorra starrte die beiden Dämonen an.
    Zwei, die sich überlegen fühlten. Er spürte ihre Ausstrahlung, die sich vornehmlich in Überheblichkeit niederschlug. Sein Amulett erwärmte sich. Einer der beiden Dämonen streckte eine Hand aus und begann, magische Zeichen in die Luft zu schreiben. Doch Zamorra murmelte bereits einen Abwehrspruch, ehe er mit seiner Luftmalerei zu Ende war. Die bereits aufglühenden Zeichen verblaßten.
    Zamorra lächelte spöttisch. »Mit eurer Zauberei ist’s wohl doch nicht so weit her«, sagte er.
    Einer der beiden gab ein lautes, wildes Fauchen von sich, das Zamorra an eine Großkatze des indischen Dschungels erinnerte.
    Er betrachtete die beiden. Sie unterschieden sich in nichts von Menschen. Ihre Kleidung war schmutzig und vielfach geflickt, sie selbst wirkten auch alles andere als frisch gebadet. Eine leichte Ausdünstung nach Schweiß ging von ihnen aus. Zamorra rümpfte unwillkürlich die Nase. Dämonen dieser Art waren ihm bisher noch nicht untergekommen. Das Leben ist voller Überraschungen, dachte er. Man lernt nie aus.
    Die beiden Unheimlichen, die sich trotz seines Abwehrzaubers immer noch sicher und überlegen fühlten, hätten Brüder sein können.
    Wahrscheinlich waren sie es in gewisser Hinsicht auch. Alle Dämonen dieses Typs, die Zamorra bisher gesehen hatte, hatten eine verblüffende Ähnlichkeit miteinander aufgewiesen, im Aussehen und in der Gestik. Vielleicht waren sie dem gleichen Drachenei entsprungen…
    Einer zischte etwas. »Von der Tür weg!« fuhr er Nicole an. »Zu den anderen!«
    Ein Blitz fuhr aus seinen überkreuzten Fingern und schlug neben Nicole in das Glas der Tür ein. Sofort verfärbte es sich und wurde undurchsichtig. Achselzuckend wechselte Nicole ihre Position und gesellte sich zu Monika Burger. Sie legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Keine Sorge«, flüsterte sie. »Zamorra wird es schon schaffen. Er ist bis jetzt noch mit jedem Dämon fertiggeworden.«
    Monikas Schultern zuckten.
    »Das zweite Klirren«, flüsterte sie fast unhörbar zurück. »Es – es kam aus dem – Kinderzimmer…«
    »Ganz recht«, sagte die harte Stimme eines der beiden Dämonen.
    Unwillkürlich erschauerten die beiden Frauen vor dem brutalen Klang. »Wir mußten uns doch absichern, daß uns niemand in den Rücken fällt! Die Augen links!«
    Spöttisch und zynisch hatte sein militärischer Befehl geklungen.
    Unwillkürlich wandten die drei Menschen den Kopf, sahen zur in den kurzen Korridor führenden Tür.
    Ein dritter Dämon trat ein.
    Aber er war nicht allein.
    »Iris!« schrie Monika entsetzt auf.
    ***
    Der Meister des Übersinnlichen ballte die Hände. Er war wütend über sich selbst, daß er nicht sofort an diese Möglichkeit gedacht hatte. Er hatte abgewartet, hatte die Dämonen ein wenig studieren wollen. Er hatte zu lange gezögert. Jetzt war es zu spät. In dem Mädchen hatten sie eine Geisel, wie es kaum eine bessere gab. Der Dämon, der Iris vor sich herschob, hielt ein Messer gegen ihren Hals gedrückt.
    »Bestie!« schrie Monika. In diesem Moment war sie bereit, sich auf die Unheimlichen, die sie so fürchtete, zu stürzen. Ur-Instinkte wurden in ihr wach. Sie war schon im Sprung, als Nicole blitzschnell zugriff, sie zurückriß und wuchtig auf die Couch warf. »Ruhig bleiben!« fuhr sie die verzweifelte Mutter an.
    »Sehr klug«, höhnte der Dämon, der Iris mit dem

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