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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zellaktivator in ..."
    „... in die richtigen Hände zu legen", vollendete Vouner spöttisch.
    Permant schaute ihn verblüfft an. „Natürlich", sagte er. „Wir sind uns also einig."
    Vouner erwiderte nichts, sondern ging einfach an Permant vorbei. Nun gab es keinen Zweifel mehr. Der größte Teil aller Passagiere gab vor, nur an der richtigen Anwendung des Aktivators interessiert zu sein. In Wirklichkeit aber hegte jeder die Hoffnung, das Gerät für sich erobern zu können.
    Es bestand kein Grund anzunehmen, daß die Verhältnisse bei der Mannschaft anders lagen. Auch Kapitän Fredman war nur ein Mensch, der für die Unsterblichkeit einiges riskieren würde.
    Nun konnte er keinem an Bord mehr trauen. Dieser Gedanke bestürzte Vouner. Was nützte es, daß Buchanan und Mrs. Grey in ihren Kabinen eingesperrt waren? Man konnte nicht das gesamte Schiff zu einem Gefängnis machen.
    Als Hendrik Vouner seine Kabine betrat, war er in düstere Gedanken versunken. Er fragte sich, was er als einzelner unternehmen konnte. Als er sich auf den Bettrand setzte, dachte er daran, daß es absurd war, das gesamte Schiff zu verdächtigen.
    Unter den Passagieren und unter der Mannschaft gab es sicher genug Männer, die ebenso ehrlich dachten wie er. Darauf mußte er hoffen.
    Vouner begann sich gerade zu entkleiden, um einige Stunden zu schlafen, als gegen die Tür seiner Kabine geklopft wurde. Er warf seine Kleider über das Bett.
    „Wer ist da?" fragte er.
    „Pliatsikas, der Erste Offizier", kam eine Stimme vom Gang aus.
    Vouner ging zur Tür und öffnete. Der große Mann kam sofort herein.
    „Kapitän Fredman schickt mich. Es ist ihm eingefallen, daß Sie noch im Besitz von Mr. Buchanans Waffe sind. Er möchte vermeiden, daß es neuen Ärger gibt. Andere Passagiere könnten sich gefährdet fühlen. Er bittet Sie deshalb, mir die Waffe zu übergeben." Pliatsikas sah Vouner abwartend an.
    Der Auswanderer öffnete seinen Schrank und zog die Waffe hervor.
    „Es ist eine alte Thermowaffe", sagte er.
    Pliatsikas zog seine Augenbrauen in die Höhe. „Alt oder nicht alt", meinte er, „das Ding ist gefährlich."
    Vouner überlegte einen Augenblick. „Ich werde dem Kommandanten den Strahler persönlich überbringen", erklärte er.
    Pliatsikas errötete vor Ärger. Die Situation war Vouner unangenehm, aber er hatte nicht vor, einen zweiten Fehler zu begehen.
    „Was versprechen Sie sich davon?" erkundigte sich der Offizier.
    Vouner steckte die Waffe in den Gürtel seiner Hose. Er sah Pliatsikas offen an.
    „Dann bin ich sicher, daß Fredman diesen Strahler tatsächlich angefordert hat und ihn auch erhält."
    Mit einem Ruck wandte sich Pliatsikas um und verließ den kleinen Raum. Er schmetterte die Tür hinter sich zu. Vouner ahnte, daß er sich in diesem Augenblick einen Feind geschaffen hatte, und das bedrückte ihn. Warum konnte der Mann ihn nicht verstehen? Entschlossen, die einmal begonnene Sache zu Ende zu führen, folgte er Pliatsikas in die Zentrale.
    Fredman erwartete ihn mit undurchdringlichem Gesicht.
    „Sie sind sehr vorsichtig, Mr. Vouner", sagte er. „Im allgemeinen besitzen die Männer mein volles Vertrauen."
    Pliatsikas schaute Vouner drohend an.
    Vouner zog den Strahler und streckte ihn dem Kapitän entgegen.
    „Es sind Ihre Männer", sagte er ruhig.
    Fredman nahm die Waffe und legte sie neben sich auf den Navigationstisch. Im Hintergrund arbeiteten mehrere Raumfahrer an dem von Buchanan angerichteten Schaden.
    „Gehen Sie jetzt", sagte Pliatsikas grob.
    Die Atmosphäre in der Zentrale war mit einer fühlbaren Spannung geladen. Die mürrischen Gesichter der Männer gefielen Vouner nicht. Langsam wandte er sich ab und ging hinaus.
    Als er über den Antigravschacht den langen Gang erreichte, der zu den Kabinen führte, hallten seine Schritte von den Wänden wider. Unwillkürlich paßte er sie einem gewissen Rhythmus an.
    Kurz-kurz-lang-kurz-kurz!
    Ein höchst einfaches Peilzeichen.
    Auf Hyperwelle und Ultrakurzwelle!
    Es gab wohl keinen erwachsenen Menschen, der die Bedeutung dieses Funkzeichens nicht kannte. Es verhieß die Unsterblichkeit.
    Vouner erreichte seine Kabine. Wie mochte sich ein Unsterblicher fühlen? War er glücklicher, zufriedener oder reicher als ein normaler Mensch? Wie wurde er mit den Problemen des Lebens fertig?
    Vouner schüttelte heftig den Kopf. Er beschäftigte sich bereits viel zu sehr mit den Zellaktivatoren. Er wollte sich nicht von dem allgemeinen Fieber anstecken lassen.
    Wenn die OLIRA

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