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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht daran hindern, den Aktivator für sich zu beanspruchen.
    „Wir gehen weiter!" befahl er.
    Die hageren, schweißbedeckten Gesichter der Männer wandten sich ihm zu. Sicher haßten sie ihn, verfolgten mißtrauisch jede seiner Bewegungen und warteten ebenfalls auf eine Chance, sich den Aktivator anzueignen. Der Gedanke an die Unsterblichkeit hatte sie alle zu Feinden gemacht. Niemand wollte verzichten.
    Verständlich, dachte Jassi-Petan. Es gab kein lockenderes Ziel für einen Sterblichen als das ewige Leben.
    Keuchend schob er einen Busch auseinander. Blätter schlugen gegen sein Gesicht. Er sehnte einen kühlenden Regen herbei, obwohl das Vorwärtskommen dann noch schwieriger sein würde.
    Da kam - nur zehn Meter von Jassi-Petan entfernt - ein Mann hinter einem Baum hervor.
    Es war ein Terraner. Um seinen Hals hing eine Kette, in den Händen hielt er einen Strahlkarabiner älterer Bauart.
    Jassi-Petan war viel zu überrascht, um schnell genug zu handeln.
    Der Terraner schoß schneller als er.
    Jassi-Petan wurde nach hinten gerissen und taumelte gegen den hinter ihm stehenden Mann. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Verzweifelt krallten sich seine Hände in den Umhang seines Begleiters, der ihn jedoch brutal von sich stieß.
    Jassi-Petan fühlte noch einen weiteren Schuß über sich hinwegzischen, dann wurde es dunkel um ihn. Die Jagd nach dem Zellaktivator hatte einem weiteren Mann das Leben gekostet.
     
    *
     
    Vouners erster Schuß war mehr eine instinktive Reaktion gewesen als eine überlegte Handlung. Als er die Hände des Ara nach der Waffe greifen sah, feuerte er aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Er sah seinen Gegner noch nach hinten fallen. Der hinter dem Getroffenen gehende Mann machte sich frei und griff ebenfalls zu seiner Waffe.
    Vouner sprang zur Seite und schoß noch einmal. Dann ging er sofort hinter dem Baum in Deckung. Er war zu leichtsinnig gewesen. Die ganze Zeit über hatten sich seine Gedanken mit dem Zellaktivator beschäftigt. Die Geräusche, die die sich nähernden Aras verursachten, hatte er vollkommen überhört. Als der Mann plötzlich vor ihm auftauchte, war zur Flucht keine Zeit mehr geblieben.
    Eng gegen die harte Rinde des Baumes gepreßt, mit fliegendem Atem, stand Vouner da. Im günstigsten Falle standen noch vier Gegner gegen ihn. Das war eine Übermacht, die jede Gegenwehr sinnlos erscheinen ließ.
    Vouner lauschte, hörte, wie seine Gegner durch das Unterholz näher kamen. Er konnte nicht länger an diesem Platz bleiben.
    Angespannt blickte er sich nach einer Deckung um. Der nächste Baum stand mindestens zehn Meter von ihm entfernt.
    Der erste Strahlschuß blitzte auf, riß eine dunkle Furche in die Rinde und steckte die Büsche hinter Vouner in Brand.
    Eine Stimme rief: „Kommen Sie heraus, Terraner!"
    Sie würden ihn töten! Sie würden ihn töten, auch wenn er sich jetzt ergab. Einem lebenden Hendrik Vouner konnten sie den Aktivator nicht abnehmen.
    Unbeherrscht schrie Vouner: „Der Teufel soll euch holen!"
    Ein wahrer Feuerüberfall war die Antwort. Rinde und Blätter flogen davon, das zischende Geräusch der Thermowaffen dröhnte in Vouners Ohren. Hinter ihm wurde der Boden aufgepflügt, die Energie entlud sich in prasselnden Geräuschen, während das Feuer immer weiter um sich griff.
    Früher oder später würden die Aras sich teilen und ihn von beiden Seiten angreifen. Soweit durfte er es nicht kommen lassen.
    Die Angst, daß er den Aktivator verlieren könnte, versetzte Vouner in Raserei. Der Qualm der brennenden Büsche hüllte ihn ein. Die Kürbistiere veranstalteten ein wahres Höllenkonzert. Schwärme von Insekten flüchteten vor dem Feuer. Der Rauch trieb Vouner Tränen in die Augen. Hustend preßte er seine Hand vor den Mund.
    Da sah Vouner den bunten Umhang eines Ara aufblitzen. Der Mediziner hatte sich von der Seite herangeschlichen. Vouner stürzte aus dem Qualm, ein zorniger, zu allem entschlossener Mann. Für den Feind war er nicht mehr als ein grauer Schemen, der sich in Schwaden von Rauch bewegte.
    Der Ara schoß. Direkt vor Vouner schien der Boden zu explodieren. Der Druck warf den Terraner zur Seite. Im Fallen feuerte Vouner zurück, dann kroch er auf Händen und Füßen davon. Ein blindlings abgegebener Schuß strich über ihn hinweg.
    Irgendwo fluchte ein Mann Interkosmo.
    Da wußte Vouner, daß sie ihn aus den Augen verloren hatten.
    Noch war er nicht in Sicherheit. Wahrscheinlich hatten sie jetzt seinen Plan durchschaut, daß er sie umgehen und

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