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0154 - Desteros Rache

0154 - Desteros Rache

Titel: 0154 - Desteros Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten und die Teufelstochter wie ein Schild schützten. Sie befanden sich nicht weit von den Conollys entfernt und neigten sogar ihre Köpfe den beiden entgegen, um sofort zubeißen zu können, wenn ihre Herrin es befahl. »Rühr das Kreuz nicht an!« befahl die Teufelstochter. Ich hütete mich wirklich davor, es in die Hand zu nehmen, denn nun hatte man mich von zwei Seiten unter Kontrolle.
    Einmal Destero, der Dämonenhenker, der sich den Kleinen als Geisel genommen hatte, und zum anderen Asmodina mit ihren Schlangen, die auf ihren Befehl hin gehorchten.
    Das erinnerte mich wieder an Apep, die Höllenschlange, in die sich Asmodina einmal verwandelt hatte. Damals hatte sie mir zu verstehen gegeben, daß sie und die Schlange eine Person wären. Ich hockte noch immer am Boden, hob beide Arme halb in die Höhe und drehte die Flächen nach außen. Auch die Beretta hatte ich zur Seite gelegt.
    »Es ist gut«, sprach ich die Teufelstochter an. »Ich komme deinen Befehlen nach.«
    »Dann steh auf.«
    Ich bewegte mich bewußt langsam, denn ich wollte Sekunden herausschinden.
    Hoffentlich gelang es mir noch, einen Ausweg zu finden. Es kam jetzt alles auf mich allein an. Sheila und Bill waren aus dem Rennen.
    Ich wollte Destero endgültig vernichten und dabei noch den kleinen Johnny retten.
    Eine fast unlösbare Aufgabe, und tief in meinem Innern machte sich die Angst breit, es nicht zu schaffen. Asmodina trat einen Schritt vor. Die Hälfte der Schlangen wandten sich dabei von ihr ab und umringten die Conollys. Die anderen glitten an ihrem Körper hoch, wobei sie sich um den Hals, Gelenke, Arme, Beine und Hüften drehten.
    Asmodina schien sich sehr wohl zu fühlen. Das sah ich ihrem Gesicht an.
    »Gern hätte ich dich persönlich getötet«, sagte sie. »Aber ich habe Destero schon damals versprochen, daß ihm die große Aufgabe zufällt, dich endgültig zur Hölle zu schicken. Du sollst durch seine Hand und durch sein Schwert sterben, John Sinclair. So will ich es haben!«
    Die Worte beeindruckten mich nicht sonderlich. Ich hatte ja damit gerechnet und sogar oft genug gehofft, daß es zu einer Entscheidung zwischen mir und Destero kommen würde.
    Allerdings unter anderen Bedingungen, da bin ich ehrlich genug, dies zuzugeben. Während wir kämpften, würde der kleine Johnny zwischen uns liegen.
    Gab es etwas Schlimmeres?
    Ich wandte den Blick nach rechts.
    Breitbeinig hatte sich der Dämonenhenker auf der Steinplatte aufgebaut. Das Schwert hielt er jetzt waagerecht, es bildete mit seinem Gürtel eine Linie.
    Eine höllische Klinge, fürwahr. Irgendwie erinnerte sie mich an eine Waffe, die Tokata, der Samurai des Satans, trug. Auch er konnte die Klinge meisterlich führen, war darin ein Könner ersten Ranges, wie eben Destero.
    »Geh zu ihm. Er erwartet dich, und ich will endlich den großen Kampf sehen!« befahl die Teufelstochter.
    Ich nickte.
    Sie sagte noch etwas, aber das galt nicht mir, sondern den Schlangen, die sie beschützten. Auf einen zischenden Befehl hin lösten sie sich vor meinen Augen auf.
    Bevor ich die wenigen Schritte vorging, warf ich Bill und Sheila noch einen Blick zu.
    Ihre Gesichter wirkten wir Masken. Frost schien auf ihrer Haut zu liegen. Kein Muskel regte sich.
    Wie mußte es in ihnen aussehen? Sie hatten sich an den Händen gefaßt, jeder berührte so den anderen und gab ihm vielleicht ein wenig Sicherheit oder Vertrauen.
    Wie gern, hätte ich ihnen gesagt, daß alles nur ein Traum war, aus dem sie bald aufwachen würden, aber das konnte ich nicht. Ich hätte lügen müssen. Dann ging ich die ersten Schritte vor…
    ***
    Destero zeigte sich schon sehr ungeduldig. Er wippte auf den Fußbällen, die Augen in den Schlitzen leuchteten. Unruhig bewegte er den Kopf, so daß seine Kapuze Falten warf. Ich hätte gern gewußt, welch ein Gesicht sich hinter dem Stoff verbarg. Wie sah Destero aus? Welch eine grausame Überraschung würde er mir bieten?
    Sicherlich wußten nur wenige, was sich hinter der scharlachroten Kapuze verbarg, und unter den wenigen befand sich bestimmt Asmodina. Ich aber war fest entschlossen, es heute noch herauszufinden. Ich wollte es sehen.
    Dann berührte ich mit meiner Hose den Stein. Destero, sowieso schon größer und breiter als ich, wirkte jetzt, wo er erhöht stand, wie ein Riese.
    Man konnte schon Angst bekommen.
    Mein Herz klopfte schneller. In meinen Handflächen hatte sich Schweiß gesammelt. Ich ärgerte mich darüber, daß ich mich hatte aus dem Spiel bluffen lassen.

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