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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
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entführt worden ist«, sagte ich leise. »Aber eben das will ich ganz genau wissen. Der Mann kann uns belügen, seine Fingerabdrücke nicht.«
    In diesem Augenblick erschien Bill von der daktyloskopischen Abteilung auch schon. Während er Hails Fingerabdrücke abnahm und Phil ihm dabei half, rief ich die AE-Kommission an.
    »Verbinden Sie mich mit Lieutenant Harvay vom CIC«, sagte ich.
    Es dauerte eine Weile, bis ich Harvay an der Strippe hatte.
    »Hallo, Cotton«, sagte er. »Was ist los? Haben Sie eine Spur von Hail gefunden? Ich habe schon per Fernschreiben mächtig eins auf den Zylinder gekriegt. Von einem hohen Tier der Abwehr in Washington. Ob ich geschlafen hätte, als Hail entführt wurde. Ich möchte wissen, wie die sich das vorstellen. Zur Kommission gehören über zweihundert Leute. Kann ich ständig neben jedem stehen, um aufzupassen, dass er nicht gekidnappt wird?«
    »Natürlich können Sie das nicht, Harvay. Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über die hohen Tiere in Washington. Hinterher wütende Fernschreiben in die Gegend jagen, kann jeder.«
    »Sie sind Balsam für meine Seele, Cotton. Also, was ist los?«
    »Wir haben einen Mann hier, der von sich behauptet, er wäre John Hail.«
    Ich bekam den Verdacht, dass Harvay von den Sioux abstammte. Sein Gebrüll hörte sich danach an.
    »Kommen Sie wieder zu sich und hierher, Harvay!«, bremste ich ihn. »Haben Sie die Fingerabdrücke von Hail registriert?«
    »Die Prints aller Mitarbeiter der AE-Kommission sind registriert.«
    »Schön, dann bringen Sie die Karte mit Hails Abdrücken mit. Wir wollen vergleichen.«
    »Warum ist das nötig? Zeigen Sie mir den Mann, und ich kann Ihnen sagen, ob es Hail ist oder nicht.«
    »Das halte ich in den nächsten Tagen für unmöglich. Sein Gesicht ist eine aufgedunsene Masse. Man hat ihn verdammt hart durch die Mangel gedreht.«
    »Oh, verdammt. Okay, ich bringe die Prints mit. In spätestens einer halben Stunde bin ich da!«'
    »Sie können sich Zeit nehmen. Erstens ist er ohnmächtig, und zweitens wird er uns aus dem Distriktgebäude nicht entführt, darauf können Sie sich verlassen. So long, Harvay!«
    Ich drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder hochschnellen und rief den Chef an: »Wir haben einen Mann hier, der von sich behauptet, John Hail zu sein, Chef. Man hat ihn fürchterlich zugerichtet, sodass sein Gesicht nicht wiederzuerkennen ist. Wir bringen ihn ins Behandlungszimmer des Arztes.«
    »Ich komme.«
    Ich ließ den Hörer auf die Gabel sinken und half, den Mann ins Zimmer unseres Arztes zu tragen. Während sich der Doc gründlich mit ihm beschäftigte, kam der Chef nach leisem Klopfen herein.
    Flüsternd teilten wir ihm mit, wie wir Hail in unserem Office vorgefunden hatten. Mr. High schüttelte den Kopf: »Merkwürdig«, sagte er. »Ob er den Kidnappern entkommen konnte?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ich bin noch gar nicht einmal davon überzeugt, ob er es wirklich ist. Vielleicht ist das irgendeine raffinierte Tour, um uns reinzulegen. Ich habe Lieutenant Harvay vom CIC angerufen. Er bringt die Fingerabdrücke von Hail mit. Wir haben dem da schon die Prints abgenommen.«
    »Das war ein guter Gedanke«, nickte der Chef. »Aber vielleicht sollte man auch seinen Bruder kommen lassen. Er muss doch wissen, ob sein Bruder irgendwelche besonderen Kennzeichen hat.«
    »Das werde ich sofort tun«, sagte ich.
    Ich ging leise hinaus und zurück in mein Office. Im Telefonbuch suchte ich die Nummer und rief Dr. Hail an.
    Eine Frau meldete sich knapp mit: »Hail.«
    »FBI«, sagte ich. »Cotton am Apparat. Verzeihen Sie die Störung. Ich hätte gern Dr. Hail gesprochen.«
    Einen Augenblick blieb es still in der Leitung, dann sagte die Frau in aufgeregtem Tonfall: »Sie sind vom FBI?«
    »Ja, das sagte ich doch.«
    »Aber ich verstehe das nicht. Zwei Herren vom FBI haben doch schon vor über zwei Stunden meinen Mann abgeholt! Ich wunderte mich schon, wo er so lange bleibt!«
    Mir wurden die Knie weich. Ich brauchte alle Beherrschung, um ruhig zu fragen: »Haben die beiden Herren ihre Dienstausweise gezeigt?«
    »Nein, warum denn? Wer sollte sich denn als G-man ausgeben, wenn er es nicht ist?«
    Ich hätte ihr die Antwort geben können, aber ich behielt sie für mich.
    »Dann muss es eine andere Abteilung von uns gewesen sein«, sagte ich. »Entschuldigen Sie.«
    Ich legte den Hörer auf, bevor sie noch etwas sagen konnte.
    Und dann setzte ich mich erst einmal. Ich hatte es nötig.
    ***
    Dieser Fall war

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