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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
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Hilfe, die sie uns durch ihr Erscheinen geleistet hatten. Dann wendete ich den Wagen und fuhr zurück zum Distriktgebäude.
    Wir sahen den Mann, der auf der Seite des Distriktgebäudes den Bürgersteig entlangging, schon aus einer Entfernung von vielleicht zweihundert Yards, aber wir waren mit dieser Strecke viel zu weit von ihm entfernt, als dass wir hätten eingreifen können.
    Urplötzlich wich ein Auto aus der langen Schlange der Fahrzeuge, die sich vor uns befanden, weit zum Gehsteig hin aus. Wir sahen das Aufflammen einer Maschinenpistole, ich trat das Gaspedal durch, während Phil etwas schrie, aber da war der Wagen schon um die nächste Ecke verschwunden wie ein Spuk.
    Mit kreischenden Bremsen hielt ich an der Bordsteinkante. Wir sprangen heraus und liefen zu dem Mann, der dort lag. Phil leuchtete mit seiner Taschenlampe. Ich kniete nieder.
    Er war von mehreren Kugeln getroffen worden, aber er lebte noch. Seine Lippen bewegten sich wie in einem Krampf. Ich beugte mich tiefer.
    »FBI…«, krächzte er, sodass man ihn kaum verstehen konnte, »… sagen… FBI… wo Hail… sagen…«
    Ein Zucken lief durch seinen Körper. Er bäumte sich auf und fiel leblos zurück. Der Tod hatte ihm den Satz abgeschnitten.
    Ich richtete mich auf. Ein paar Neugierige standen bereits um uns herum. Vom Distriktgebäude her hörten wir laute Schritte durch die Nacht hallen, und dann tauchten atemlos ein paar Kollegen auf.
    »Bleibt hier stehen«, bat ich sie. »Ich schicke unsere Mordkommission.«
    Wir stiegen wieder in unseren Wagen.
    »Er wollte uns sagen, wo John Hail ist«, knurrte ich. »Aber die Hunde, die ihn ermordet haben, wussten es. Sie können Gott danken, dass ihr Vorsprung so groß war, dass es völlig sinnlos gewesen wäre, ihnen zu folgen, wo wir nicht einmal gesehen haben, um was für einen Wagen es sich handelt.«
    Phil sagte gar nichts. Aber sein Gesicht war hart wie eine steinerne Maske. Hier wurde ein großes Spiel gespielt, bei dem Menschenleben offenbar so gut wie nichts zählten.
    Wir ließen den Dienstwagen im Hof stehen und verständigten übers Haustelefon die Mordkommission. Dann gingen wir zu Mr. High und berichteten ihm die letzten Geschehnisse.
    Auch er war sehr erleichtert, als er hörte, dass es noch mehr Kidnapper geben musste als die zwei, die im Laufe dieses Tages ums Leben gekommen waren. Wir gingen zurück in unser Office, weil wir dort eigentlich nur unsere Mäntel aufhängen wollten.
    Aber als wir die Tür öffneten, brannte Licht in unserem Office, und auf einem Stuhl saß ein Mann, dessen Anblick uns die Haare zu Berge steigen ließ.
    Sein ganzes Gesicht war aufgedunsen, geschwollen, blutbeschmiert. Man musste ihn fürchterlich verprügelt haben.
    »Guten Abend«, sagte ich. »Ich bin Jerry Cotton, das ist mein Kollege Phil Decker. Was können wir für Sie tun?«
    Es war nicht zu erkennen, ob uns der Mann überhaupt sehen konnte, denn wo seine Augen sein mussten, befanden sich zwei dicke Schwellungen.
    Er öffnete den Mund. Man sah, dass ihm das Sprechen unsagbare Schmerzen bereiten musste. Seine Stimme klang unwirklich und ohne jeden persönlichen Charakter.
    »Cotton… finden Sie… die Schweine… die mich…! Finden Sie die… Lumpen…«
    Ich beugte mich weit vor, bis mein Mund beinahe sein Gesicht berührte.
    »Wer sind Sie?«
    Einen Augenblick herrschte tiefes Schweigen. Nur das ächzende Atmen des gefolterten Mannes war zu hören.
    Dann öffnete er noch einmal seinen Mund: »Ich bin… John Hail!«, sagte er.
    Und dann kippte er vom Stuhl. Phil und ich konnten ihn gerade noch auffangen.
    ***
    Während Phil hinauslief, um unseren Arzt zu holen, suchte ich Hails Brieftasche. Ich fand sie. Führerschein, persönliche Papiere, ein paar Rechnungen - alles lautete auf den Namen John Hail.
    Trotzdem hätte ihn bei seinem jetzigen Aussehen niemand identifizieren können. Ich aber wollte sichergehen. Ich nahm den Telefonhörer und rief unsere daktyloskopische Abteilung an.
    »Komm mal rauf, Bill«, sagte ich. »Und bring alles mit, was nötig ist, wenn man einem die Fingerabdrücke abnehmen will.«
    »Okay. Ich komme sofort.«
    Der erste, der kam, war der Arzt.
    »Tragt ihn rüber in mein Behandlungszimmer«, sagte er, nachdem er Hail einer flüchtigen Untersuchung unterzogen hatte.
    »Augenblick, Doc«, bat ich. »Wir wollen ihm nur schnell die Fingerabdrücke abnehmen.«
    »Was hat er denn ausgefressen?«
    »Vielleicht gar nichts. Vielleicht ist er wirklich der Mann, der heute Vormittag

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