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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
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war, der hier mitten aus der Erde herausragte. Er war etwas über mannshoch und hatte ungefähr fünf Schritt Seitenlänge.
    »Aus dieser Tür kamen die drei Männer«, sagte der Junge und zeigte auf eine Metalltür, die weder eine Klinke, noch ein Schloss besaß.
    Im Schein der Taschenlampe besah ich mir die Tür. Sie stand einen winzigen Spalt offen. Ich schob meine Finger in den Spalt und zog an der Tür. Sie ging quietschend nach außen auf.
    Der Junge staunte: »Oh, das hätten wir wissen müssen! Wir haben schon ein paar Mal versucht, die Tür aufzukriegen, aber es ging nie. Als heute Mittag die drei Männer kamen, haben wir gedacht, sie hätten die Tür wieder zugemacht!«
    Ich wandte mich wieder an den Vater.
    »Mister Stueter, gehen Sie bitte mit Ihrem Sohn zurück zum Wagen und setzen Sie sich hinein. Wir wollen uns nur rasch überzeugen, wohin diese Tür führt, dann kommen wir auch.«
    »Wie Sie wünschen, Gentlemen. Komm!«
    Der Junge war nicht erbaut davon, aber er gehorchte. Wir warteten, bis sie außer Sichtweite waren, dann zogen wir unsere Pistolen und stiegen durch die Türöffnung in das Innere des Betonbaus.
    Gleich hinter der Tür, die nur von innen durch einen Riegel geschlossen gehalten werden konnte, begann eine verhältnismäßig steile Treppe. Leise und auf Geräuschlosigkeit bedacht stiegen wir sie hinab.
    Wir hatten den Fuß der Treppe noch nicht erreicht, als plötzlich von unten ein eigenartiges Brausen zu hören war, das sich rasch steigerte bis zu einem Lärm, der jedes eigene Wort unverständlich gemacht hätte, und aber ebenso schnell wieder abflaute.
    Wir gingen weiter. Und plötzlich standen wir im Tunnel der U-Bahn.
    Der Junge hatte nicht gelogen. Es musste die Linie sein, die von der Gabelung weiter oben, wo wir die Schießerei mit Rolly Primes hatten, herunterführte, um ein Stück weiter den Harlem River zu unterqueren.
    Phil schob mir eine Zigarette in die Hand und gab Feuer.
    »Es gibt also noch mehr Kidnapper«, sagte er, und man konnte deutlich seine Erleichterung hören. »Zwei haben Hail gekidnappt, zwei andere haben im Tunnel gewartet und wahrscheinlich auch den Weichenwärter umgebracht, damit sie sich in seiner Bude aufhalten konnten, bis ihre beiden Komplizen mit Hail kamen.«
    »Ja«, stimmte ich zu. »Und dann sind die ersten beiden im Tunnel zurückgeblieben. Hail wurde von der zweiten Mannschaft übernommen. Das war gar nicht dumm. Sollte ihre Beschreibung schon bekannt gewesen sein, so tauchten jetzt andere Männer, die die Polizei noch nicht kannte, mit Hail auf. Später verließ zuerst Primes’ Komplize den Tunnel, während Primes selbst noch eine Weile warten wollte oder sollte. Dabei stießen wir dann auf Primes.«
    Wir stiegen die Treppe wieder hinan. Dabei warf ich einen kurzen Blick auf das Leuchtzifferblatt meiner Armbanduhr.
    Es war ein paar Minuten nach neun.
    Wir hatten noch dreizehn Stunden Zeit.
    ***
    Zuerst brachten wir Mister Stueter mit seinem Jungen nach Hause. Unterwegs fragte ich den Boy: »Wie sahen denn die beiden anderen Männer aus? Waren sie größer als der Mann, der in ' der Zeitung abgebildet ist?«
    »Nein, größer waren sie nicht. Aber breiter.«
    »Trugen sie Mäntel?«
    »Ja. Einer hatte einen karierten Mantel an.«
    »Und der andere?«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Hatten sie Hüte auf?«
    »Ja, alle drei.«
    »Auf die Farbe der Hüte kannst du dich wohl nicht mehr besinnen, was?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Sprachen Sie etwas, was du verstehen konntest?«
    »Ja, einer sagte: Wir sind gleich da. Mehr haben sie nicht gesagt.«
    Der Junge war das reinste Geschenk des Himmels. Wir sind gleich da, hatte einer gesagt. Dann musste Hails Versteck doch eigentlich irgendwo hier in dieser Gegend zu finden sein!
    »Hast du ihre Gesichter gesehen?«, setzte Phil die Befragung fort, während ich meinön Gedanken nachging.
    »Ja, aber nur ganz flüchtig.«
    »Kannst du dich an irgendeine Einzelheit erinnern? Hatte einer vielleicht eine große Nase?«
    »Groß nicht, aber eine ganz komische. So mit einer Delle mittendrin, wie sie Boxer haben.«
    Er meinte offenbar ein eingeschlagenes Nasenbein. Phil fragte sofort: »Wer hatte diese komische Nase? Der Mann, der den karierten Mantel trug?«
    »Ja, das war der.«
    Phil fragte noch eine Menge, aber der Junge konnte keine Auskunft mehr geben, die für uns noch von Nutzen gewesen wäre.
    Wir setzten Mister Stueter und seinen Jungen vor ihrer Haustür ab. Ich bedankte mich noch einmal für die

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