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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
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anscheinend noch immer in einem Stadium, in dem die Gangster das Gesetz des Handelns bestimmten.
    »Wir sind leider noch nicht am Zuge«, sagte der Chef, als wir in seinem Arbeitszimmer zusammensaßen und uns über die plötzliche Wendung der Dinge unterhielten.
    »Im Gegenteil«, sagte ich. »Wir kriegen so ziemlich einen Schlag nach dem anderen verpasst.«
    »Das will ich gar nicht mal sagen«, warf Phil ein. »Wir haben schon allerlei zusammengetragen, was sich noch auswirken wird. Erinnere dich, Jerry, in Primes’ Brieftasche fanden wir zwei Zeitungsausschnitte, der eine war ein Artikel von Dr. Hail. Das andere war ein Bild von John Hail! Aber der Vorname stand nicht dabei! Die Kidnapper wollten von Anfang an Harris Hail haben, aber sie wussten nicht, dass es zwei Hails gibt, und sie erwischten deshalb den Falschen! Für uns hat sich die Lage nicht verschlechtert. Wir rechneten damit, dass sie John Hail hatten. Nun, sie haben dafür jetzt Harris Hail. Für uns ist das letztlich . gleichgültig.«.
    Mr. High schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, nicht so ganz. John . Hail konnten sie foltern, aber er konnte dennoch nichts über das Projekt Sintflut sagen, weil er selbst nichts davon weiß. Er ist kein Wissenschaftler. Wahrscheinlich versteht er von Atom-Energie genauso viel, nämlich herzlich wenig, wie jeder gewöhnliche Sterbliche. Bei Dr. Harris Hail ist das leider anders! Der Mann hat am Projekt Sintflut gearbeitet! Der wird etwas sagen können!«
    Phil fuhr auf.
    »Verdammt! Daran hatte ich gar nicht gedacht! Wer kann hinter dieser ganzen Sache stecken?«
    Mr. High lächelte bitter.
    »Eine ausländische Botschaft, Phil, das steht für mich fest.«
    »Das fehlt uns gerade noch«, knurrte ich. »Den Burschen können wir ja nicht einmal die Hand auf die Schulter legen und sie verhaften.«
    »Nein, das können wir nicht«, sagte Mr. High. »Es wird, wenn wir den Fall erst einmal aufgeklärt haben, höchstens einen kleinen Wechsel im Personal dieser oder jener Botschaft geben. Das ist alles. Diplomatenbrauch. Wer sich in einem fremden Land die Finger verbrennt, wird zurückgepfiffen und auf einen anderen Posten versetzt.«
    »Aber wir können die Gangster kriegen, die es getan haben«, sagte ich. »Denn die waren Amerikaner! Die haben sich und ihr Vaterland für ein paar lumpige Dollars verkauft. Diesen Leuten werden wir eines Tages die Hand auf die Schulter legen. Und zwar nicht erst in der nächsten Woche, sondern noch Morgen. Mir ist etwas eingefallen. Komm, Phil! Es hängt noch eine Sache in der Luft, die vielleicht recht aussichtsreich für uns sein kann!«
    Diesmal hatte ich den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Ralph Heal hatte sich in der Leitung der Mordkommission von Stephen Forster ablösen lassen. Im Gegensatz zu Heal war Forster ein ruhiger, bedächtiger Mann, der oft stundenlang bewegungslos hinter seinem Schreibtisch saß und aussah, als ob er schliefe.
    Aber wenn er nach seinen stundenlangen Pausen dann plötzlich den Mund öffnete, dann war damit oft schon der Strick für den Mörder gedreht.
    »Na, ihr beiden«, brummte er, als wir sein Office betraten. »Was liegt an?«
    »Wer ist der Mann, der zweihundert Yards vor dem Distriktgebäude erschossen wurde?«, fragte ich, während wir uns setzten.
    »Ach, der! Gut, dass ihr damit kommt. Ich brauche noch euer Protokoll. Ihr habt es doch gesehen, wie der Mann umgelegt wurde, nicht wahr?«
    »Ja, aus ungefähr zweihundert Yards Entfernung.«
    »Das ist verdammt weit. Ihr könnt also nicht viel sagen, was?«
    »So gut wie gar nichts. Ich sah nur das Mündungsfeuer einer Tommy Gun.«
    »Den Wagen, den die Mörder fuhren, habt ihr auch nicht erkannt?«
    »No. Sonst wären wir ihm sofort nachgejagt. Ich kann nicht einmal sagen, ob er blau oder schwarz oder grün war. Bei der Straßenbeleuchtung in unserer Straße und bei diesem diesigen Wetter lässt sich auf zweihundert Yards Entfernung gar nichts mehr mit Sicherheit erkennen.«
    Forster hatte sich weit in seinem Stuhl zurückgelehnt und die Hände auf dem Bauch gefaltet. Nichts verriet in seinem Aussehen, dass er einer der gewieftesten Füchse unserer Mordabteilung war.
    »Dann haben wir also nur die Kugeln als Anhaltspunkt«, sagte er langsam. »Das ist ein bisschen wenig. Hoffentlich kommen wir damit weiter.«
    »Ihr könnt euch noch an etwas anderes halten«, sagte ich. »Der Mann wollte zu uns, um uns zu sagen, wo Hail versteckt wurde. Er stieß ein paar Worte dieser Bedeutung hervor, bevor er

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