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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
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die gleiche Rechnung aufgestellt wie ich auch.
    Ich schob mich lautlos vor und sprang dann mit einem weiten Satz an der offen stehenden Tür vorbei.
    Er fiel darauf rein und sandte einen Feuerstoß heraus, der ihm bestimmt zehn Kugeln kostete.
    »Idiot«, murmelte einer der Cops, und er war klug genug, nicht dabei zu sagen, auf wen sich seine freundliche Anmerkung beziehen sollte.
    Ich kümmerte mich nicht um die Cops, sondern schob mich mit dem Rücken an der Wand bis dicht an die Tür. Dann hob ich meine Pistole, hielt den Lauf um die Ecke des Türrahmens und jagte eine Kugel hinein. Blitzschnell zog ich die Hand wieder zurück, und es war keine Sekunde zu früh.
    Das Holz der Türfüllung wurde von einem halben Dutzend Kugeln zerhackt.
    Inzwischen hatte sich Phil mit den Cops verständigt. Sie ließen ihn vor, bis er von der anderen Seite her dicht an die Tür kam.
    Genau wie ich vorher jagte er jetzt eine Kugel in den Raum hinein.
    Und der Gangster verschwendete auch jetzt sinnlos seine Munition, um die Türfüllung zu zerharken.
    Sein Munitionsvorrat war damit innerhalb weniger Minuten derart zusammengeschmolzen, dass er nur noch wenige Patronen im Magazin haben konnte.
    Aber ob er jetzt noch auf einen bloßen Schuss reagieren würde, war fraglich. Ich hörte, wie sich die biederen Cops leise über unsere fruchtlosen Versuche unterhielten. Sie hatten den Sinn unserer Handlungen noch nicht begriffen.
    »Komm raus!«, brüllte ich. »Du hast keine Chance mehr!«
    »Holt mich doch!«, schrie er zurück.
    Es war eine noch ziemlich junge Stimme. Das hatte ich auch erwartet. Ein älterer Gangster mit Berufserfahrung hätte längst eingesehen, dass er keine Chance hatte, noch davonzukommen. Er hätte sich auch gesagt, dass jede Minute weiteren Widerstandes ihm nur ein paar Wochen mehr hinter Gittern eintragen musste. Nur junge Anfänger und Gangster, die nichts mehr zu verlieren haben, weil der Stuhl auf sie wartet, knallen bis zur letzten Patrone in der Gegend herum.
    »Wir holen dich!«, brüllte ich und trat drei-, viermal kräftig mit den Füßen auf.
    Und da verlor er die Nerven. Er schoss durch die Tür heraus in den Flur, bis ich auf einmal hörte, wie es ein hartes Klack gab und keine Kugel mehr kam.
    Im selben Augenblick war ich zur Tür hinein.
    Er stand halb hinter einem Schreibtisch gedeckt. Als er mich sah, warf er mir mit einem Fluch die wertlos gewordene Tommy Gun entgegen.
    Ich ließ mich vor dem Schreibtisch zu Boden fallen, und die Tommy Gun krachte über mir hinweg gegen die Wand.
    Im Nu war ich wieder auf den Beinen. Mit einem Sprung setzte ich über den Schreibtisch hinweg. Ich prallte ihm gegen die Brust, wir stürzten beide, und er knallte mit dem Rücken ziemlich unsanft gegen die Wand, während sein Körper meinen Anprall etwas dämpfte.
    Trotzdem riss er noch das Knie hoch, um es mir in den Magen zu rammen. Ich kam gerade noch rechtzeitig einen Schritt zurück.
    Er knurrte wütend etwas, dann holte er aus. Ich duckte mich unter seinen Schlag hinweg und setzte ihm von unten her einen schönen Brocken auf die kurzen Rippen. Ächzend rang er nach Luft.
    »Gib auf, mein Junge!«, sagte ich.
    Als Antwort trat er mir gegen das linke Bein.
    Er war selbst dran schuld, dass er jetzt eine Tracht Prügel bezog, die er sich hätte ersparen können. Ich nagelte ihn mit einer Serie kurzer, harter Haken an die Wand, bis er wie gelähmt dastand. Mit einem harten Brocken ans Kinn machte ich der Geschichte ein Ende.
    Er ging langsam zu Boden. Ich keuchte von der Anstrengung des Kampfes. Als ich mich umdrehte, hockte Phil auf dem Schreibtisch, baumelte mit den Beinen, rauchte seelenruhig eine Zigarette und sagte: »Na, das hat aber lange gedauert!«
    ***
    »Setzen Sie sich«, sagte ich, als wir wieder in unserem Office waren.
    Der Junge fuhr sich mit der Zunge über die aufgeplatzte Unterlippe und ließ sich auf einen Stuhl niedersinken. Man merkte ihm an, dass er sich nicht gerade wohlfühlte.
    »Wünschen Sie einen Arzt?«, fragte Phil, während wir uns die Mäntel auszogen.
    Er schüttelte, den Kopf.
    »Nicht nötig. Das vergeht von allein wieder.«
    Er zeigte auf sein geschwollenes Kinn. Ich grinste, bot ihm eine Zigarette an, die er, verwundert über so viel Freundlichkeit, nahm und sagte: »Sie sind selbst daran schuld. Sie hätten gleich aufgeben sollen. Eine Chance hatten Sie doch nicht.«
    »Das weiß ich jetzt auch«, brummte er. »Aber wissen Sie immer vorher, gegen wen Sie keine Chance haben?«
    Ich

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