0155 - Die Sklaven von Nowhere
Ingenieur-Team, ich als einzige Frau, Assistentin und Schreibkraft, Mädchen für alles." Sie wurde plötzlich lebendig, aber es war eine gefährliche Art von Lebendigkeit. „Schon mal was von Packo gehört?" fauchte sie Marr an. „Fünf Milliarden Bewohner, neunundneunzig Prozent davon Arkoniden, die vor zehntausend Jahren dorthin ausgewandert sind. Für unsere Begriffe Wilde. In den Zustand der Primitivität zurückgefallen. Sie schießen mit Pulver, und ihre einzigen Fahrzeuge sind Wagen, die von pferdeähnlichen Tarpalen gezogen werden. Sie hatten keine Ahnung, was die Ingenieure wollten. Wie sollten sie auch verstehen, was ein Hyperfunkfeuer ist! Packo war der ideale Planet, fast genau im Schnittpunkt von acht interstellaren Schifffahrtsrouten. Die Packos wussten auch nichts von interstellaren Schiffen. Sie brachten die Ingenieure um. Und mich jagten sie. Ein paar Wochen lang war ich ihre Gefangene." Plötzlich schossen ihr Tränen in die Augen.
„Nach fünf Wochen gelang es mir, zu fliehen. Ich schlug mich zu unserem Schiff durch und setzte einen Notruf ab. Ein paar Stunden später war ein terranischer Kreuzer da und rettete mich.
Es gab eine Strafexpedition nach Packo, und die Mörder der Ingenieure wurden vor Gericht gestellt und eingesperrt. Aber wer .. .wer kümmerte sich um mich?"
Ein paar Minuten lang war es vollkommen ruhig in dem großen Raum. Dann entschloss sich Marr, die Geschichte selbst zu Ende zu erzählen.
„Du wandtest dich an die Aras .. .genau wie Hayda. Sie konnten auch dich nicht heilen, also kamst du nach Nowhere."
Er wartete, bis Garika zustimmend genickt hatte.
„Und wer", fragte Marr, „hat dich dazu überredet, auf Nowhere als Spitzel der Aras zu arbeiten?"
Garika sank mit einem halblauten Aufschrei in ihrem Sessel zusammen. Hayda rührte sich nicht. Nur Bran schüttelte den Kopf, als wollte er ein lästiges Insekt loswerden.
„Wer,, um des Himmels willen", fragte er schließlich, „hat dich auf den verrückten Gedanken gebracht?"
„So verrückt ist er gar nicht", wehrte Marr ab. „Sieh dir den Hof an. Er ist dafür gebaut, Gefangene sicher aufzubewahren.
Nirgendwo auf Nowhere gibt es einen solchen Hof. Niemand würde sich je die Mühe machen, um einen Platz hinter seinem Haus eine Mauer herumzuhauen. Und dann noch eine Mauer, die zwei Meter dick ist, so dass man oben bequem einen Drahtverhau aufspannen kann, der so aussieht, als hätten ihn die Leute von Hopthah gerade noch mit ihrer eigenen zurückgebliebenen Technik errichten können. Verstehst du, alles ganz unverdächtig!"
„Na ja, gut", lenkte Bran ein. „Aber die Mauer allein .. ."
„Nicht die Mauer allein. Auf Nowhere gibt es irgendwo einen Zellaktivator. Diejenigen, die nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit zuerst davon erfahren haben, sind die Aras.
Sie müssen damit rechnen, dass sich ein ganzer Strom von Suchern über Nowhere ergießt. Sie können sich ausrechnen, dass sie einzeln oder in kleinen Gruppen kommen werden .. .bis einmal die Flotte des Vereinten Imperiums davon Wind bekommt.
Schön, wer hindert sie daran, die Ankommenden einen nach dem anderen abzufangen und unschädlich zu machen?"
„Und warum sollten sie das tun? Warum nehmen sie nicht einfach den Aktivator und verschwinden?"
Marr zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht kommt man nicht so einfach an ihn heran. Es ist nicht immer so, dass das Gerät irgendwo mitten im Gras liegt und nur darauf wartet, aufgehoben zu werden."
Bran dachte darüber nach.
„M-hm", machte er nach einer Weile. „Das könnte sein. Aber was weiter? Irgendwo hast du noch ein Argument, das merke ich!"
Marr deutete zur Wand.
„Das Nervengas", antwortete er. „Auf einem Planeten, der nicht einmal eine vierzigtausendköpfige Bevölkerung ernähren kann, gibt es kein Nervengas. Es sei denn, die Aras liefern es. Habe ich recht, Garika?"
Garika nickte.
„Ich weiß nicht, was ein Zellaktivator ist und ob es hier auf Nowhere einen gibt", sagte das Mädchen. „Aber die Aras haben mich beauftragt, Fremde zu beobachten und sie auszuhorchen.
Die Aras rechnen damit, dass in den nächsten Tagen und Wochen Scharen von Raumschiffen auf Nowhere landen werden. Sie nehmen auch an, dass die frühesten Ankömmlinge unter Umständen Bescheid über größere Flottenbewegungen auf Nowhere wissen. Das ist alles, was sie interessiert. Um die Gefahr, die von neuangekommenen Fremden vielleicht ausgeht, brauchen die Aras sich keine Sorgen zu machen. Lemmy Pert erklärt die
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