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0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vordertür und wird Alarm schlagen, sobald wir Besuch bekommen. Das ist, bis jetzt, alles."
    Marr nickte ihm dankbar zu. Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, ihm die Kleider auszuziehen. Er versuchte, die Beine aus dem Bett zu schwingen, und der Versuch gelang, obwohl Wellen brennenden Schmerzes ihm um ein Haar wieder das Bewusstsein genommen hätten. Zum erstenmal fiel ihm auf, dass durch den Vorhang, der das Fenster bedeckte, helles Tageslicht schimmerte.
    Er musste also wenigstens fünf Stunden bewusstlos gelegen haben.
    Er drehte sich um und musterte Garika. Sie sah anders aus, als er sie in Erinnerung hatte. Sie hatte sich verändert. Angst spiegelte sich in ihrem Gesicht. Die großen blauen Augen schauten ratlos und verschüchtert. Marr spürte, dass ihnen von Garika keine Gefahr mehr drohte.
    „Du willst uns jetzt eine lange, ausführliche Geschichte erzählen", sagte er, „nicht wahr?"
    Das Mädchen nickte stumm.
    „Und vielleicht willst du uns zu deiner Geschichte auch ein bisschen zu essen und zu trinken servieren", schlug Marr vor.
    Garika war auch damit einverstanden.
    „Übrigens .. .was ist aus Fordan geworden?"
    „Oh, den haben wir sicher verwahrt. Er ist nicht ganz so gut auf den Beinen wie du, also wird er erst im Laufe der nächsten Stunden wieder zu sich kommen. Und wenn er aufwacht, wird er merken, dass er sich nicht bewegen kann. Wir haben mindestens zwanzig Meter Seil verbraucht, um ihn zu fesseln", berichtete Bran grinsend.
    Garika kam um das breite Bett herum. Marr hielt sie an der Schulter fest, als sie an ihm vorbeigehen wollte.
    „Fordan wird irgendwann einmal abgelöst", sagte er. „Wann ist das?"
    „Mittags", antwortete das Mädchen.
    „Gut. Bis dahin müssen wir einen Ausweg gefunden haben."
    Auch mit der Zubereitung von Speisen bewies Garika ihr Geschick. Sie servierte im selben Raum, in dem Marr in der vergangenen Nacht Fordan niedergeschlagen hatte. Hayda kam von ihrem Wachtposten und beteiligte sich an dem Imbiss. Marr nahm sich zum erstenmal die Zeit, sie genauer zu betrachten.
    Hayda war kleiner als Garika und hatte dunkles Haar. Ihr Teint hatte eine Neigung zum Bräunlichen. Auch ihre Augen waren braun, große, ovale Augen, mit ein bisschen Traurigkeit darinnen.
    Die Frage war, wie ein solches Mädchen Polizistin auf Nowhere werden konnte. Aber das war im Grunde genommen dieselbe Frage wie bei Garika auch.
    „Jetzt würde ich gerne etwas hören", erklärte Marr, nachdem er das letzte Stück Sandwich hinuntergeschluckt und sich bequem in seinen Sessel zurückgelehnt hatte. „Zum Beispiel: Seit wann gibt es diese Ansiedlung auf Nowhere?"
    „Seit ungefähr zweitausend Jahren", antwortete Garika bereitwillig. „Die Aras haben sie angelegt. Jedermann weiß, dass die Aras sich die Galaktischen Mediziner nennen. Sie sind praktisch ein Volk von Biomedizinern. Sie kennen mehr Geheimnisse des Lebens als die Ärzte aller anderen Rassen zusammengenommen. Sie wissen; dass allein ihre überragenden Kenntnisse ihnen den Platz einräumen, den sie jetzt innehaben.
    Außer den Geheimnissen haben sie aber auch einen Ruf zu wahren. Den Ruf, dass ihnen jede Heilung gelingt und dass jeder Kranke gerettet ist, sobald er sich einem Ara anvertraut .. .für hohes Honorar natürlich."
    Garika machte eine kurze Pause und trank einen Schluck.
    „So genial die Aras auch sein mögen", fuhr sie fort, „dieser Ruf ist ungerechtfertigt. Auch den Aras gelingt nicht jede Heilung.
    Unzufriedene Patienten gefährden jedoch das Ansehen des Arztes. Die Aras sind in der Wahl ihrer Mittel wohl nie besonders kleinlich gewesen. Die Kranken an denen ihre Kunst-versagt, werden nach Nowhere gebracht. Mit oder gegen ihren Willen.
    Die Aras geben sich Mühe, den Kranken den Aufenthalt auf Nowhere in den buntesten Farben zu schildern. Nach ihren Worten ist Nowhere ein unvergleichliches Paradies, nicht sonderlich dicht bevölkert, ein einziger Garten .. .und so weiter. Wenn der Kranke dann immer noch nicht einwilligt, verabreicht man ihm irgendein Mittel, und wenn er dann wieder zu sich kommt, befindet er sich auf Nowhere. Wie Nowhere aussieht, wissen Sie selbst. Die gesamte Bevölkerung macht vierzigtausend Köpfe aus, und sie wohnen alle in dieser schmutzigen Stadt, die sie Hopthah nennen."
    „Was .. .!" platzte Bran dazwischen. „Das Nest hier ist die einzige Ansiedlung auf Nowhere?"
    Garika nickte und fuhr fort: „Die Aras sorgen in gewissem Sinne dafür, dass die Leute hier nicht vor Hunger oder unter

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