0155 - Die Sklaven von Nowhere
Fremden sowieso zu Sklaven, und wenn sie sich freikämpfen wollen, werden sie getötet. Nur besteht die Gefahr, dass einer von ihnen vorzeitig ausreißt. Dagegen schützt die Mauer mit der Hochspannungsanlage.
„Lemmy weiß also darüber Bescheid, dass es auf Nowhere einen Ara-Stützpunkt gibt?"
„Nein, er weiß nichts. Es muss Leute geben, die über die Anwesenheit der Aras informiert sind. Aber ich kenne sie nicht.
Jemand muss schließlich den Befehl gegeben haben, die Mauer zu bauen. Ich wurde von den Aras in Kenntnis gesetzt, dass man eine Mauer errichten wollte. Schon am nächsten Morgen erschien ein Trupp Männer aus der Stadt und begann mit der Arbeit. Ich sprach mit ihnen. Sie hatten keine Ahnung, wozu die Mauer gut sein sollte. Den, der ihnen den Auftrag gegeben hatte, kannte ich nicht. Ich kümmerte mich auch nicht weiter darum."
Der Rest war rasch erklärt. Garika hatte keine Ahnung, wo der Stützpunkt der Aras lag. Sie erhielt ihre Anweisungen aus einem kleinen Kurzwellenempfänger, der anscheinend nur auf einer einzigen Frequenz arbeitete. Sie hatte von der Existenz der Aras auf Nowhere nichts gewusst, bis vor ein paar Wochen einer ihrer ehemaligen Ärzte in der Nacht bei ihr auftauchte und sie zu dem Dienst verpflichtete, den zu leisten sie mit Marr Toss und Bran Cathay den Anfang hatte machen wollen. Sie hatte in dem Verlangen der Aras nichts gesehen, was ihr zuwider war, und war auf das Angebot eingegangen, weil es ihr eine Reihe von Vorteilen brachte. Derselbe Unbekannte, der die Mauer hatte bauen lassen, hatte vor ganz kurzer Zeit nach Garikas Vorschlägen auch die Möbel angefertigt, die jetzt in ihrem Haus standen. Sie hatte ihre Zeichnungen einem Beauftragten übergeben und wenige Tage später das Gewünschte erhalten. Von den Aras selbst hatte sie seit jenem Besuch nichts mehr zu sehen bekommen.
Der geheimnisvolle Unbekannte im Hintergrund reizte Marrs Neugierde beträchtlich. Er überlegte hin und her, wie er seine Identität herausfinden könnte. Aber schließlich erinnerte er sich, dass es nur noch ein paar Stunden bis Mittag war und dass Hopthah für sie heißer Boden sein würde, wenn Fordan erst einmal mit seiner Geschichte auspackte und Lemmy Pert erzählte, was in Garikas Haus geschehen war.
Sie mussten also die Stadt verlassen, bevor Fordan abgelöst wurde. Marr hatte keinerlei Pläne für das, was sie danach tun könnten. Das Wichtigste war vorerst, Hopthah weit hinter sich zu lassen und dem organisierten Mord zu entgehen, der ihnen in Form der Befreiungskämpfe zugedacht war. Was danach kam, würde sich finden.
Garika und Hayda erklärten sich bereit, zusammen mit den beiden Männern zu fliehen. Garika wollte versuchen, von Lemmy Pert eine größere Menge Treibstoff zu bekommen. Sie war ziemlich zuversichtlich, dass es ihr gelingen würde, Lemmy zu überreden. Sie hatte des öfteren „Forschungsausflüge" unternommen, wie sie es nannte, und dabei noch jedesmal eine Sonderzuteilung Treibstoff erhalten.
Marr hatte keine Bedenken, Garika mit dem Wagen fortfahren zu lassen. Nach allem, was vorgefallen war, glaubte er nicht mehr, dass sie Schwierigkeiten machen wollte. Garika blieb eine knappe Stunde lang fort. Als sie zurückkam, war der Wagen mit mehreren Kanistern Treibstoff beladen. Nach Haydas und Garikas übereinstimmender Schätzung reichte der Treibstoff nun für eine Strecke von wenigstens zwölfhundert Kilometern aus. Lemmy, berichtete Garika, hatte sich nach dem Befinden der Sklaven erkundigt, wahrscheinlich aus Sorge um den bevorstehenden Befreiungskampf. Er hatte dem Mädchen aufgetragen, dafür zu sorgen, dass die Gefangenen auf keinen Fall entkommen könnten. Bakter Brown war inzwischen begraben worden.
Die restlichen Vorbereitungen zur Flucht wurden in aller Eile getroffen. Wichtigstes Gerät war der kleine Kurzwellenempfänger, über den die Aras mit Garika in Verbindung traten. Marr gab Bran den Auftrag, das Gehäuse des Geräts vorsichtig abzunehmen und das Innere auf eventuelle Mikrospione hin zu untersuchen. Unter Umständen würden sie einen zweiten Empfänger bauen und eine Peilung vornehmen müssen, um den Stützpunkt der Aras zufinden.
Denn dass jede sinnvolle Flucht dorthin führen musste, war Marr Toss inzwischen aufgegangen. Die Aras auf Nowhere standen mit anderen Aras in Verbindung. Wenn überhaupt eine Hoffnung bestand, Nowhere jemals wieder zu verlassen dann mit einem Ara-Raumschiff.
Es war eine Viertelstunde vor Mittag, als die kleine Gruppe
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