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0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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her!"
    Marr blieb stehen. Er wusste, dass Garika ihn nicht erschießen würde. Irgend etwas hatte sie mit ihm und Bran vor, was so wichtig war, dass es selbst Lemmy Pert davon abgehalten hatte, seinem -ersten wütenden Impuls nachzugeben und Marr zu töten.
    „Egal, was Sie denken", knurrte Marr zornig, „aber ich bewege mich erst, wenn ich von Ihnen erfahren habe, was für ein Zauber das werden wird."
    Garika stand hinter ihm. Er konnte nicht sehen, was sie tat. Er spannte sich in Erwartung eines Schusses. Aber Garika schoss nicht. Marr hörte ihre leichten Schritte, als sie von hinten auf ihn zukam. Er sah sie an. In ihren Augen blitzte unbeherrschte Wut.
    „Sie sind mein Sklave!" fauchte sie. „Sie reden, wenn ich Sie dazu aufforderte nicht eher. Und schon gar nicht können Sie sich erlauben, mich zum Reden zu zwingen, verstanden? Und jetzt. ..
    vorwärts!"
    Marr zögerte eine Sekunde. Dann aber tat er doch, was man von ihm verlangte. Er ging auf das Haus zu. Bran Cathay war dicht neben ihm. Natürlich besaß das Haus keine von den Türen, die sich automatisch öffneten, wenn jemand in ihre Nähe kam. Der kleine Zug hielt an. Garikas Begleiterin übernahm die Bewachung der Sklaven, während Garika selbst den Eingang öffnete.
    „Geradeaus hindurch!" befahl das Mädchen. „Zur Hintertür hinaus in den Hof."
    Hinter der Tür begann ein breiter Gang. In den Wänden rechts und links gab es weite, unregelmäßig geformte Lücken. Im Vorbeigehen sah Marr in eine Reihe von Räumen, deren reichhaltige und geschmackvolle Ausstattung ihn überraschte. Er machte sich ein paar Gedanken über Garika, während Bran Cathay vor ihm am altmodischen Verschluss des rückwärtigen Ausgangs rüttelte und die Tür zu öffnen versuchte.
    Gesetzt den Fall, dieses Haus war von Garika - natürlich mit fremder Hilfe - gebaut worden und wurde von ihr in Schuss gehalten. Gesetzt weiterhin den Fall, die Einrichtung der Räume - und vor allen Dingen die Idee zur Einrichtung - stammte ebenfalls von Garika - wer würde dann nicht zu dem Schluss kommen, dass Garika zwar ein zielbewusstes und hartnäckiges, andererseits aber völlig normales und umgängliches Mädchen sein müsste? Was hatte aus ihr das zynische, harte Geschöpf gemacht, das sie jetzt war?
    Bran bekam die Tür schließlich auf. Sie traten auf einen kleinen, quadratischen Hof hinaus, der von der Hauswand und drei übermannshohen Mauern umgeben war. Der Boden war eben und kahl. Der Hof war völlig leer. Es gab nicht den geringsten Hinweis, welchem Zweck er diente.
    „Weiter hinaus!" befahl Garika. „An die gegenüberliegende Wand!"
    Marr und Bran gehorchten. Sie mussten sich umdrehen und sahen Garika, den Blaster immer noch in der Hand, unter der Tür stehen.
    „Ihr werdet hier bleiben, bis es soweit ist!" erklärte sie. „Man wird euch Nahrung bringen, zweimal am Tag. Kommt nicht auf die Idee zu fliehen." Sie hob die Hand und deutete mit dem Blasterlauf auf die Mauerkronen. „Die Technik auf Nowhere ist nicht besonders fortgeschritten, aber für eine sichere Hochspannungsanlage reicht es gerade noch. Außerdem habe ich Polizeischutz bestellt. Ich bin im Haus nicht allein. Verhaltet euch ruhig, dann geschieht euch nichts. Die Nächte sind warm, ihr werdet nicht frieren." Einen Augenblick lang hatte sie den Eindruck einer ganz normalen, besorgten jungen Frau gemacht.
    Als erinnerte sie sich jetzt wieder an ihre Rolle, verzog sie das Gesicht zu einer zynischen Grimasse und fügte hinzu: ,Wenigstens nicht, bis es soweit ist."
    Mit einem Krach warf sie die Tür ins Schloss.
    Marr hockte sich auf den Boden.
    „Bei Licht betrachtet", erklärte er, „sind unsere Erfolge auf Nowhere bis jetzt nicht gerade überwältigend. Um es ganz genau zu sagen: Außer der Tatsache, dass wir Nowhere gefunden haben und hier gelandet sind, haben wir überhaupt keinen Erfolg erzielt."
    Bran Cathay stand neben ihm gegen die Mauer gelehnt.
    „Und überhaupt", stimmte er bei, „wären wir vielleicht besser doch zu Hause geblieben. Dann hätten wir jetzt wenigstens noch das Geld, das uns die NEU BRISBANE gekostet hat."
    „Gut", nickte Marr. „Das ist also die Lage. Wir haben weder Schiff noch Bewegungsfreiheit. Auf uns wartet etwas, von dem wir bis jetzt nur wissen, dass es unerfreulich sein wird. Bleibt uns also nur noch übrig, ein Mittel zu finden, mit dem sich die Lage drastisch ändern lässt."
    Bran warf den Mauern einen misstrauischen Blick zu.
    „Machen wir also eine Bestandsaufnahme",

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