0155 - Gefangen im Horror-Haus
sein Wirtschaftsimperium. Was gab es für einen besseren Träger für das Böse als die Macht des Geldes?
Die Zartasabkömmlinge kamen zu ihm.
Und dann trat eine Gestalt aus dem Eingang zur Kulthöhle. Das war der Magier, der Horvath vertrat. Stirnrunzelnd blickte er herunter. Er zeigte weder Furcht noch die wachsende Euphorie seines Stammes.
Gor wandte sich ihm zu.
»Komm auch du! Horvath ist mit mir. Er steckt in der Klemme und braucht sein Volk für den Kampf gegen das Böse!«
Der Magier blieb, wo er war. Er sagte: »Das Volk ist zu schwach zum Kämpfen. Vierzig halbverhungerte Männer und Frauen. Welchen Krieg willst du mit diesen gewinnen?«
Er hob seine Stimme: »Haltet ein!«
Keiner hörte auf ihn. Sie drängten sich zu Gor. Er strahlte Autorität und Überlegenheit aus. Sie kamen zu ihm wie verängstigte Kinder zu ihrer Mutter.
Als Gor dieses Beispiel einfiel, lächelte er.
Im nächsten Moment war er wieder ernst. Der Magier hatte recht. Er verurteilte dieses Volk zum Tode, wenn sein Plan mißlang.
»Laß dich nicht beirren!« flüsterte die Stimme von Horvath.
Gor schöpfte tief Atem und dachte an das Zartas in jenen fremden Dimensionen. Abermals überschnitten sich die Bilder.
Und ein Tor entstand!
Jetzt befand sich der Magier vor der Höhle der Magie, ohne es zu wissen.
Doch, er ahnte es! Er drehte sich um und blickte ungläubig hinein. Dann wandte er ruckartig den Kopf.
»Es ist die Stunde angebrochen, von der unsere Vorfahren sprachen! Wir nahmen den Weg durch die Zeiten, überstanden sämtliche Anfeindungen, flüchteten in diese Einsamkeit - und sind jetzt wieder daheim!«
Im gewissen Sinne waren sie das wirklich: daheim!
Der stellvertretende Hohepriester hatte keine Bedenken mehr!
Gor setzte sich in Bewegung. Es fiel ihm schwer. Mehr und mehr machten ihm die bösen Energien von Belial zu schaffen. Sie hemmten seine Bewegungen. Unter Aufbietung all seiner Kräfte machte er sich an den Aufstieg.
»Folgt mir zur Höhle der Magie! Und du, Magier, unterstütze mich, damit ich den Weg schaffe!«
Der Magier breitete die Arme aus und sprach Beschwörungen in der alten Sprache der Zartaner - die Sprache, die in der Dimension, aus der Gor kam, noch immer gesprochen wurde.
Gor spürte die Erleichterung.
Damit hatte Belial gewiß nicht gerechnet! Daß sie Horvath trafen, verschaffte ihnen einen Trumpf.
Durch Langton war Belial zur Erde gekommen. Somit war Langton der Trumpf des Bösen.
Dieser gegen Horvath und seine Anhänger!
Halb hatte Gor den Weg geschafft. Trotz der Unterstützung des Magiers spürte Gor, daß ihn abermals die Kräfte verließen. Die Luft begann zu flimmern. Das lag nicht an der australischen Hitze. Es war etwas anderes. Gor befand sich nicht wirklich hier in diesem Tal, sondern nur die Materialisierung seines Geistes Ein furchtbarer Gedanke kam dem Krieger: Wenn Belial nun in Wahrheit dies alles vorausgesehen hatte? Wenn es in seinem Sinn war, daß das Tor zwischen Diesseits und Zartas entstand, damit er seine verderbenbringenden Energien hinüberschicken konnte?
Gor würde das Medium dafür sein!
Noch nie in seinem Leben, das nun schon Jahrzehntausende zählte, hatte sich Gor so angestrengt wie jetzt. Es warder größte Kampf, den er bestehen mußte. Es durfte nicht geschehen, daß Belials Rechnung aufging.
Es durfte nicht geschehen, sonst war alles verloren!
Feurige Ringe drehten sich vor Gors Augen. Er kletterte weiter und tat dies mehr unterbewußt. Er hörte erschrockene Schreie, spürte stützende Hände.
Die Hände glitten ab, die Stimmen verloren sich in weiter Ferne. Ein letztes Aufbäumen von Gor, dem sagenhaften Helden…
***
Belial kam zu ihm herunter. Zamorra wäre auch nicht ausgewichen, wenn es ihm möglich gewesen wäre. Er brauchte die Entscheidung - jetzt und hier!
Die eklige Masse, aus der Belial, der Teufel, bestand, schreckte ihn nicht. Das war nur die Materialisierung des Bösen. Schlimmer war das Machtpotential, das dahinterstand. Belial war hier sozusagen der Hausherr. Das machte es für ihn von vornherein leichter.
Aber war er wirklich Hausherr?
Zamorra brüllte: »Doug Langton, Verfluchter! Zeige dich!«
Zwar hatte sich Doug Langton in Staub aufgelöst, aber darauf fiel Zamorra nicht herein. Es war nur eine Vision gewesen.
»Hier bin ich!« hörte er die Antwort.
Belial stockte in der Bewegung. War er irritiert?
»Du solltest dein Haus besser in Ordnung halten. Hier stinkt es!« schnappte Zamorra.
Er hatte beschlossen zu
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