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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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abgestürzt. Es ging steil hinauf. Er mußte weiterklettern.
    Gor wußte nicht, was geschehen war. Er verschwendete auch keinen einzigen Gedanken daran.
    Er wußte nur, daß er weiter mußte, unter allen Umständen. Er mußte zur Höhle der Magie.
    Die Menschen schrien begeistert, als sie sahen, wie schnell sich der Riese erholte.
    Dabei hätte ich beinahe zum ersten Mal in meinem Leben wirklich verloren! dachte er zerknirscht.
    Weiter! drängten Horvaths Gedanken.
    Es war nicht mehr weit bis zum Höhleneingang. Gor sah die Erschöpfung, die das Gesicht des Magiers zeichnete. Er unterstützte Gor und spürte dabei selber die ungeheure Maehtfülle des Gegners. Aber er gab nicht auf, war vom Ehrgeiz Gors angestachelt und kämpfte mit in der Front des Guten.
    Die Höhle. Ich habe sie erreicht! Wilde Freude erfüllte Gor. Er taumelte leicht, richtete sich wieder auf.
    Das Funkeln der Edelsteine: Tausende von gefangenen Seelen, die die Kräfte der Höhle speisten. Sie empfingen den Helden von Zartas.
    Gor schritt zu seinem Schwert, nahm es aus dem Kasten. Es gehörte zu ihm, als wäre es aus seinem Fleisch geschmiedet. Warm pulsierte es in Gors Adern, als seine Hände den Griff umschlossen.
    Er wirbelte herum.
    »Kommt herein - alle!«
    Sie gehorchten ihm ohne Furcht. Die Höhle war mit Gor verbunden, und wen Gor hereinbat, der wurde akzeptiert.
    Aber sie war viel zu klein für rund vierzig Menschen. Dicht gedrängt stellten sie sich auf. Sie nahmen Gor in die Mitte.
    Er überragte sie alle, streckte das Schwert zur Felsendecke.
    Gor dachte an das Haus des Schreckens und an Belial, der dort wütete. Es gelang ihm jedoch nicht, den Kontakt zu verstärken. Zwar spürte er seinen Körper, der sich noch immer im Haus befand, aber etwas unterbrach die Verbindung. Mit der Magie der Höhle kämpfte er dagegen an. Obwohl es nicht ganz ausreichte.
    »Konzentriert euch auf mich!« befahl er. »Eure Gedanken müssen meine Gedanken werden. In der Masse sind wir stark und unbesiegbar!«
    Auch diesmal gehorchten sie ohne Zögern. Menschen, die Zeit ihres Lebens in dieser Wildnis gehaust hatten, deren Dasein öd und leer war, hatten endlich etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Sie scheuten die Gefahren nicht.
    Ich habe mich richtig entschieden! dachte Gor beruhigt.
    Sein Geist rief die Mächte der Höhle. Der Schmuckberg begann zu glühen wie ein Ascheberg im Hochofen. Die Hitze war so stark, daß sie jedes Leben verbrannt hätte. Doch den Anhängern Gors schadete sie nicht. Im Gegenteil: Sie wurden davon erfüllt!
    Gor fühlte ihre Gedanken. Sie waren mit ihm und er war mit ihnen. Das war ein Machtblock, den Belial nicht mehr sprengen konnte.
    Mühelos gelang es Gor nun, eine Brücke zum Haus des Schreckens zu schlagen. Und er mußte nicht mehr befürchten, daß Belial gleichermaßen über diese Brücke seine vernichtenden Energien schicken konnte. Sie waren einfach zu stark. Ein Bollwerk des Guten.
    Gors Körper. Er schlüpfte hinein, belebte ihn, wollte sich umsehen.
    Ja, er wollte es, aber es ging nicht. Da war nur wallender Nebel um ihn herum, der die Sicht verbarg.
    »Zamorra!« schrie er. Keine Antwort.
    Horvath war ebenfalls da. Er konnte sich genauso wenig bewegen wie Gor. Ihre Körper waren erstarrt.
    Sie strengten sich an.
    Jetzt ging es. Aber was nutzte es? Zamorra konnte sie nicht hören, denn der Nebel verschluckte jeden Laut. Sie wußten nicht einmal, was in der Halle ablief.
    »Zamorra!« schrien Horvath und Gor gemeinsam.
    Gor schaffte es unter Aufbiegung aller Kräfte, einen Schritt vor zu machen. Dabei merkte er, daß der Kontakt mit der Höhle schwand.
    Sie hatten eine Brücke geschlagen zu diesem Punkt. Aber sobald es Gor wagte, diesen Punkt zu verlassen, brach die Brücke hinter ihm zusammen. Denn die Hauptmacht befand sich in der Höhle der Magie und nicht hier. Im Haus des Schreckens regierte Belial. Hier war er der Stärkste.
    Horvaths Gesicht zuckte. Er war nahe daran, aufzugeben.
    Gor gehorchte der Situation und blieb stehen.
    »Wir können die Brücke nicht lange aufrecht erhalten. Es ist zu anstrengend. Wir verurteilen unsere Verbündeten sonst zum Tode. Und was dann? Belial können wir auf diese Weise nicht vernichten. Wir haben unsere Möglichkeiten überschätzt. Das einzige, was uns noch bleibt, ist die Verteidigung von Zartas!«
    »Zamorra!« rief Horvath.
    »Keinen Zweck!« belehrte ihn Gor. »Gewiß lebt er nicht mehr.«
    »Dann müssen wir zurück«, murmelte Horvath niedergeschlagen. »Du hast

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