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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ziehvater des legendären Königs Arthur, Teri Rhekens Zimmer wieder verlassen. Mit raschen Schritten hatte er den Saal des Wissens aufgesucht.
    Nur er, der Schloßherr, besaß freien Zutritt zu diesem Saal des Caer. Er konnte jedoch Personen seines Vertrauens, Druiden oder Menschen, den Zugang öffnen. Wer aber unbefugt in den Saal des Wissens eindrang, wurde erbarmungslos vernichtet.
    Keine Sperre, keine Absicherung hielt den Weißhaarigen auf, der jetzt in der Mitte des rund fünfzig Meter durchmessenden Saales stehenblieb. Mit dieser Ausdehnung war der Saal in seiner kreisrunden Form selbst für die mittelalterliche, großräumige Bauweise gigantisch und nahm fast die gesamte Etage ein. Zehn Meter hoch war der Saal.
    Merlin ließ durch einen konzentrierten Gedankenbefehl einen Sessel aus dem Nichts entstehen, in dem er sich niederließ. Hier, im Saal des Wissens , brauchte er sich für solche magischen Kunststückchen nicht anzustrengen.
    Wo normalerweise eigene Energie verbraucht wurde, lieferte hier das gigantische Potential des Saales die nötige Kraft.
    Wieder dachte der Zauberer von Avalon einen Befehl.
    Vor ihm entstand eine zwei Meter durchmessende, transparente Kugel, in der sich plötzlich ein Teil des Waldes abzeichnete, der den Berghang bedeckte. Es war jene Stelle, an der sich die vierzehn Meeghs befanden, deren Ruf Merlin spürte.
    Der Weißhaarige mit den jungen Augen zählte gleich zweimal bis dreizehn und dann ein drittes Mal, aber das Resultat blieb gleich. Dreizehn Wesen, die wie dreidimensionale Schatten wirkten, konnte er erkennen, spürte aber die Gedankenimpulse und Schwingungen von vierzehn Wesen dieser Art.
    Er befahl der Bildkugel, auch Unsichtbare sichtbar zu machen.
    Doch nichts veränderte sich.
    Vor dem vierzehnten Meegh streikte die magische Kugel und lieferte Merlin damit den Beweis, daß es tatsächlich keinen Vierzehnten gab - zumindest nicht körperlich!
    Aber sein Geist war da - sein Bewußtsein, das körperlos sein mußte. Das war bei den Meeghs ein Novum. Merlin kannte sie ziemlich gut, diese Unheimlichen, die ihre wahre Gestalt stets zu verbergen suchten wie die Spinnenform ihrer Dimensionenraumer, und er wußte, daß es Körperlose unter den Meeghs nie zuvor gegeben hatte.
    Sie mußten dazugelernt haben -oder es hatte in der letzten Generation einen auf geistiger Basis erfolgten Mutationssprung gegeben, der ihnen erlaubte, zumindest teilweise auf Körper zu verzichten.
    Merlin schüttelte den Kopf. Ginge es nur nach seinem Willen, hätte er die Meeghs, diese Dämonen, längst vernichtet. Doch auch Merlin mußte sich gewissen Gesetzen beugen, die ihm diese Vernichtung verboten. Es war nicht die Ethik, die ihn auch in den Meeghs Lebewesen sehen ließ, die wie jeder andere ein Recht auf Leben hatten, gleich ob sie gut oder abgrundtief böse waren - es war etwas anderes. Eine höhere Macht, der sich schlußendlich alles im Universum beugen mußte…
    »Ein Körperloser«, murmelte der Weißhaarige und erhob sich wieder. Sein Gedankenbefehl ließ die Bildkugel verschwinden. Kurz sah der Alte zur Decke des Saales empor und erblickte eine rotierende Spirale aus unzähligen Sternen. Nur kurz war der Eindruck, der ihm vom Saal des Wissens übermittelt wurde, Merlin verließ den Saal.
    Immer noch vernahm er auf der Para-Ebene den Ruf der Meeghs, die Verstärkung anforderten. Und er wußte, daß er das Eintreffen dieser Verstärkung nicht verhindern konnte.
    ***
    Gemütlich stopfte Gryf die Pfeife. Ebenso gemütlich bat er Zamorra um Feuer.
    Entgeistert starrte der Professor ihn an.
    »Gryf, Sie…« Im letzten Moment schluckte der Meister des Übersinnlichen den Vorwurf, der ihm auf der Zunge gelegen hatte. Merlin rief um Hilfe, und dieser strohblonde Druide hatte nichts Besseres zu tun als Pfeife zu rauchen!
    »Sorry, wir sind beide Nichtraucher«, mischte sich Nicole ein.
    »Schade…«
    Zwischen Gryfs Fingern zuckten Funken auf, als er sich selbst bediente und die Pfeife in Brand setzte. Dann stieß er Rauchringe aus.
    Jetzt erst sah er wieder Teri Rheken an, die es sich neben Nicole gemütlich gemacht und bis jetzt geschwiegen hatte. Sie überließ Zamorra und Nicole ihrer Überraschung. Nur Gryf zeigte sich ungerührt, der sekundenlang in Zamorras Gedanken las, weil dieser sich nicht abgeschirmt hatte.
    »Zamorra, auch der Zauberer von Avalon ist kein allmächtiger Gott, der alles im Alleingang schafft! Macht es Ihnen so große Schwierigkeiten, in Merlin auf einmal jemanden zu

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