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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an, machte einen Schritt nach vorn und war im selben Moment spurlos aus dem Zimmer verschwunden.
    Nicole schnappte nach Luft. »Der -der kann das auch?«
    Zamorra lächelte.
    »Jeder Druide kann den zeitlosen Sprung durchführen«, erklärte Teri ruhig. »Er muß dabei nur in Bewegung sein, sonst klappt es nicht…«
    Nicole wollte eine Ergänzungsfrage stellen. Doch Zamorras Hand lag plötzlich auf ihrer Schulter.
    »Nicht stören«, flüsterte er. »Sie peilt.«
    Fragend sah Nicole den Professor an. Zamorra lächelte. »Gryf und diese Druidin führen eine Art Kreuzpeilung durch. Sie stehen miteinander in telepathischer Verbindung. Auf die Weise können sie schneller feststellen, als es einer allein könnte, an welcher Stelle der Vorgang stattfindet, den die beiden bemerkt haben.«
    Im gleichen Moment kam Gryf zurück.
    »Es ist dort, wo sich das Weltentor befindet«, erklärte er. »Als wir die genaue Position festlegten, erkannte ich die Stelle wieder. Von dort dringen Meeghs in unsere Welt ein.«
    Zamorra und Nicole sprangen auf.
    »Was?« schrie der Professor. »Meeghs kommen?«
    Gryf nickte nur.
    »Wir müssen etwas tun«, stieß Zamorra hervor. Abermals nickte der Blonde.
    »Ich gehe nach Caermardhin zurück«, sagte Teri Rheken. »Ich muß Merlin warnen und mich mit ihm absprechen.«
    Im nächsten Moment war sie fort, so lautlos und blitzschnell, wie sie erschienen war. Verblüfft starrten drei Wesen den leeren Platz an, an dem sie soeben noch gestanden hatte.
    »Donnikowski«, murmelte Gryf. »Die Dame liebt schnelle Entschlüsse. Na, wir können ja auch versuchen, etwas zu tun…?«
    »Und was schlagen Sie vor, Gryf?« erkundigte sich Zamorra.
    Nicole trat ans Fenster und sah hinaus. Am Himmel Hing die Scheibe des Mondes. Die Wolkendecke über Wales war wieder einmal aufgerissen, diesmal auf einer größeren Fläche.
    Unwillkürlich klammerten sich Nicoles Finger um die Kante der vorspringenden Fensterbank.
    Der Mond - hatte sich verändert…
    ***
    Der Weißhaarige zuckte nicht einmal mit den Lidern, als der schlanke, samtbraune Körper der Druidin vor ihm aus dem Nichts entstand. Aus ihren schockgrünen Augen sah sie ihn an und vermißte dabei in den seinen das Druidengrün!
    Aber Merlin war doch immer anders gewesen als sie alle! Nicht nur dieses Merkmal unterschied ihn von den anderen.
    »Sie werden dir helfen, aber Zamorra ist nicht allein. Ein anderer ist bei ihm. Gryf vom Silbermond.«
    Um Merlins Lippen bildete sich ein stilles Lächeln. Er kannte Gryf, der zu den Unsterblichen gehörte und dessen Vergangenheit auch für Merlin im Dunkeln lag. Der Weißhaarige wußte nicht, wie alt Gryf tatsächlich war, der immer jung wirkte, wie Merlin immer alt aussah. Aber achttausend Jahre waren es mindestens, die Gryf auf der Erde gelebt hatte.
    »Gryf… ja, Teri, ich kenne ihn. Er ist ein guter und zuverlässiger Freund. Wenn er uns hilft, haben wir es nur noch halb so schwer.«
    Teri Rheken schüttelte den Kopf. Eine Strähne ihres langen Goldhaars glitt ihr in die Stirn, und mit einer raschen Handbewegung strich sie sie zurück.
    »Es ist noch etwas geschehen. Etwas Furchtbares«, sagte sie.
    »Was, Teri?« fragte der Weißhaarige ruhig. »Du meinst die Materialisation aus dem Weltentor?«
    Sie sah überrascht auf.
    »Ein wenig könntest du mir auch Zutrauen«, sagte der Magier sanft. »Schließlich bin ich Merlin. Auch ich spürte, daß etwas aus dem Weltentor kam. Aber warum dauerte die Materialisation so lange?«
    »Es waren Meegh-Spider«, sagte Teri und zögerte, als fürchtete sie sich, Merlin die Wahrheit zu berichten. Sie hatte die Unheimlichen gesehen, die am Dorf vorbeigezogen waren, um sich mit den anderen zu versammeln.
    »Also mehrere«, murmelte Merlin. »Wie viele?«
    Seine Stirn wies eine steile Falte auf. Teri Rheken senkte den Kopf.
    »Dreißig…«, flüsterte sie.
    ***
    Zamorra beobachtete, wie sich Nicoles Körper versteifte. Mit einem raschen Sprung war er bei ihr. »Was ist?« flüsterte er und legte den Arm um ihre Schultern.
    »Der Mond«, gab sie leise zurück, als fürchte sie, daß ein dritter ihre Worte hören konnte Jetzt kam auch Gryf heran, die Pfeife wieder im Mund.
    Zamorra sah aus dem Fenster. Der Vollmond stand hoch am Himmel. Aber - etwas an ihm war anders als sonst.
    Die Farbe…
    Blutrot!
    Doch das war noch nicht alles. Zamorra sah, wie auch Nicole und Gryf, noch mehr. Es war, als sei die rote Mondscheibe zu einem Bildschirm geworden. Ein Bildschirm, der so groß war

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