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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gab ein lautes Geräusch, und Nicole sah den Druiden strafend an. »Sie wecken ja alle Mäuse auf, Gryf…«
    »Diese Meeghs«, sinnierte der Druide und vollführte ein paar weitausholende Handbewegungen, als wolle er etwas Unsichtbares zu sich heranziehen. »Es gibt hier in der Nähe ein Weltentor. Ich habe es vor etwa dreihundert Jahren mal ausgelotet, entsinne ich mich. Ich müßte es eigentlich wiederfinden können.«
    »Dann wird es Zeit, daß wir es aufsuchen und verschließen, damit wir anschließend in aller Ruhe mit den Meeghs, die übriggeblieben sein könnten, abrechnen können.«
    Doch jetzt schüttelte Gryf entschieden den Kopf.
    »Es wäre ein Fehler, das Weltentor zu schließen«, erklärte er. »Diese Öffnungen gibt es nicht ganz ohne Grund. Sie stellen eine Möglichkeit für eine Art Energie- und Entropieausgleich zwischen den Dimensionen dar. Wenn alle Weltentore geschlossen wären, es also keine natürlichen Übergänge mehr gäbe, würde unsere Welt ziemlich schnell stagnieren und - lassen Sie es mich vereinfachen - verfaulen oder verschimmeln. Die Weltentore sind eine Art Luftlöcher.«
    »Das ist mir neu«, erwiderte Zamorra.
    Gryf hob die Schultern.
    »Ich weiß es auch erst seit ein paar Jahren, Zamorra. Aber es ist durchaus logisch zu erklären, wenn man ein wenig hinter die Kulissen unseres Weltraums geblickt hat. Auch mich mußte man erst mit der Nase darauf stoßen. Der Zauberer von Avalon verriet es mir.«
    Zamorra horchte auf. Diese Bezeichnung war ihm mehr als geläufig. »Sie kennen ihn, Gryf?«
    »Wer kennt ihn nicht, den weisen Merlin?« lachte Gryf und leerte sein Glas. »Hin und wieder treffen wir Druiden uns und tauschen Erfahrungen aus. Und ich muß sagen, daß Merlin tausendmal mehr weiß über die Beziehungen und Hintergründe und die Entwicklungsgeschichte unseres Universums als alle noch existierenden Druiden zusammen!«
    Zamorra dachte ah seine wenigen Begegnungen mit dem weißhaarigen Alten, die ihn jedesmal stark beeindruckt hatten.
    Plötzlich waren sie in ihrem Zimmer nicht mehr allein!
    Jemand sprach zu ihnen.
    »Ich soll euch Grüße von Merlin ausrichten«, sagte eine glockenhelle Frauenstimme.
    ***
    Alle drei sprangen gleichzeitig wie elektrisiert auf und starrten die Person an, die von einem Moment zum anderen materialisiert war. Zamorras erste Reaktion galt seinem Amulett. Doch die silberne Scheibe sprach nicht an. Demzufolge konnte die Fremde keine Schwarzblütige oder sonstige finstere Kreatur sein.
    Es war eine junge Frau. Zamorra schätzte sie auf etwa zwanzig Jahre. Schockgrüne Augen dominierten in ihrem fein geschnittenen Gesicht, das von goldenem, bis auf die Hüften herabfallenden Haar umrahmt wurde. Schlank und biegsam war ihr sonnenbrauner Körper. Ihre Füße steckten in Riemensandalen, und außer einem Drudenfuß an einer silbernen Halskette, in dessen Mitte ein schwarzer Stein schimmerte, trug sie nur eine Art Tanga-Slip, der aus winzigen Metallschuppen zusammengesetzt schien, die im Licht der Deckenlampe rötlich fluoreszierten.
    Gryf holte tief Luft. Zamorras Augen verengten sich. Selbst Nicole verfiel sekundenlang dem Bann dieser Schönheit, die geradezu außerirdisch wirkte.
    »Wer sind Sie?« fragte Zamorra nach fast minutenlangem Schweigen plötzlich.
    Wieder klang die Stimme der schönen Fremden auf. »Teri Rheken ist mein Name. Du bist Zamorra, die Frau neben dir muß demzufolge Nicole Duval sein, aber wer ist der Mann dort?« Sie deutete auf Gryf. Plötzlich weiteten sich ihre Augen überrascht. »Ein Druide!«
    Gryf lächelte.
    »Gryf vom Silbermond«, lächelte er.
    »Gryf vom Silbermond…«, echote Teri Rheken, die ihren Aufzug als normal zu empfinden schien. Unbefangen bewegte sie sich und ließ sich in einem freien Sessel nieder. »Gryf, von dir hört man so einiges in Caermardhin. Es trifft sich gut, daß auch du hier bist.« Sie wandte den Kopf und sah Zamorra an. »Merlin braucht deine Hilfe, Meister des Übersinnlichen.«
    Die Explosion einer Bombe in diesem kleinen Raum hätte nicht heftiger wirken können, als Teri Rhekens Worte.
    Fassungslos sah Professor Zamorra sie an. Er begriff nichts mehr.
    Merlin, der Zauberer - jener große Magier, der ihn oftmals unterstützt und geleitet hatte, der mächtiger war als jeder Weiße Magier, den Zamorra kannte, brauchte seine, Zamorras, Hilfe?
    Die Hilfe eines Menschen?
    Aber in Teris schockgrünen Augen las er die nackte Wahrheit.
    ***
    In Caermardhin hatte Merlin, der Zauberer und

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