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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie eine Kino-Leinwand. Es war, als stürze der Mond auf die Erde, so groß und gigantisch und nah nahmen die drei Gefährten ihn wahr.
    Bilder zeichneten sich ab…
    Ein Berggipfel, und darauf die Zinnen einer massigen Burg, stark befestigt und uralt! Und ohne zu wissen, woher diese Erkenntnis kam, blitzte es in ihren Gehirnen auf.
    Das war Caermardhin!
    Der Stützpunkt Merlins!
    Hoch ragte Caermardhin auf dem Berggipfel auf. Und da war noch etwas. Etwas Schwarzes, seltsam Verzerrtes näherte sich, das nicht genau zu erkennen war. Doch Zamorra hatte dieses Bild schon oftmals gesehen, ihm war das Objekt nicht fremd, welches sich Caermardhin näherte. Ein zweites tauchte auf, ein drittes… und mehr.
    Spiders!
    Die Dimensionenschiffe der Meegh-Dämonen!
    »Ein Angriff«, flüsterte Nicole bestürzt. Ihre Lider zuckten heftig.
    Es war tatsächlich ein Angriff.
    Urplötzlich zuckten die schwarzen, wahnsinnig schnell um ihre eigene Längsachse rotierenden Energiefinger aus den Spiders hervor. Es war paradox; trotz ihrer Schwärze leuchteten die Strahlen auf seltsame Weise. Sie tasteten nach der Burg, erfaßten sie und verfingen sich in einem blitzschnell entstehenden Netz weißmagischer Energie.
    Doch das Netz, das die Burg schützte, pulsierte heftig. Die Angreifer waren zu stark. Ihre schwarzen, tödlichen Strahlen, die Zamorra in ihrer Gefährlichkeit zur Genüge kennengelernt hatte, zerfetzten die Maschen des Netzes, rissen sie auseinander und schlugen dann mit furchtbarer Wucht ein.
    Zamorra hörte sich stöhnen.
    Er sah, wie sich die unheimliche Energie der Dämonen in die massiven Festungsmauern fraß, Caermardhin förmlich auseinanderriß. Ein heller Lichtblitz wie von einer Atomexplosion flammte über dem Berg auf. Trümmerstücke wurden vom Druck der Explosion kilometerweit davongeschleudert. Dann schmolzen die Reste der Burg zusammen.
    »Nein«, keuchte der Meister des Übersinnlichen. Er war hilflos, konnte nicht eingreifen. Caermardhin wurde vernichtet, zerstört von den Meeghs, jenen mörderischen, furchtbaren Dämonen, und niemand vermochte es zu verhindern!
    Und Merlin - war in Caermardhin gewesen…
    Im gleichen Moment verblaßte das Bild.
    Erst jetzt erkannte der Professor wieder den roten Mond und begriff, daß er - daß sie alle - eine Vision gehabt hatten.
    Jäh schrumpfte der Mond auf seine ursprüngliche, normale Größe zusammen. Das Rot schwand, machte dem bekannten, fahlen Weiß Platz. Und im nächsten Moment schoben sich Wolken vor den uralten Himmelskörper.
    Nicole zitterte.
    »Caermardhin«, stieß Zamorra hervor. »Vernichtet? Das darf nicht sein! Ich…«
    »Es war eine Vision«, unterbrach ihn Gryf. »Vielleicht… ist es noch nicht geschehen…«
    Er verschluckte, was er noch hatte sagen wollen. Die telepathische Verbindung mit Teri Rheken hatte ihm die Anzahl der Spiders gezeigt. Wenn das stimmte, was Zamorra behauptet hatte, dann gab es gegen diese Anzahl von Meegh-Schiffen keine Gegenwehr.
    Dann waren sie in der Lage, jeden, wirklich jeden Widerstand zu brechen.
    Zamorra handelte bereits. Er riß das Fenster aus, beugte sich vor und suchte nach Caermardhin auf dem Berggipfel. Doch er konnte nichts entdecken.
    »Caermardhin liegt auf der anderen Seite«, machte ihn Nicole auf seinen Fehler aufmerksam.
    Zamorra antwortete nicht. Er warf sich herum, stürmte aus dem Zimmer und hetzte die Treppe hinunter, um das Haus zu verlassen. Draußen sah er sich wieder nach dem Gemäuer auf dem Berggipfel um.
    Nichts war zu sehen, keine Burg, aber auch keine geschmolzene Ruine!
    Da setzte Zamorra das Amulett ein, um seine Sehkraft zu verstärken.
    Und sekundenlang sah er es oben auf dem Berg erscheinen.
    Caermardhin - existierte noch!
    Noch…
    Und Merlins Zauberburg verschwand wieder in der Unsichtbarkeit…
    ***
    »Dreißig«, wiederholte der Weißhaarige leise und zeigte sein Erschrecken nicht. Doch Teri deutete sein minutenlanges Schweigen richtig.
    Dann aber ging ein Ruck durch den Magier. Merlins Körper straffte sich, und kaltes Feuer strahlte aus seinen Augen.
    »Warte auf mich«, bat er und verließ den Raum, in dem Teri ihn angetroffen hatte.
    Abermals suchte er den Saal des Wissens auf.
    Teri konnte ihm dorthin nicht folgen, und Merlin war auch nicht in der Lage, ihr zu diesem Saal Zutritt zu verschaffen, weil es Gesetzmäßigkeiten gab, denen auch er sich zu beugen hatte.
    Teri Rheken, die Druidin, besaß nicht die Unsterblichkeit, die Grundvoraussetzung war, den Saal des Wissens

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