Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Asmodis gelang, einen entscheidenden Sieg über das Gute zu erringen. Das aber durfte niemals geschehen. Mit Entsetzen sah Merlin die Vision einer entmenschten Menschheit, eine Rasse von bösartigen, unheimlichen und verderbten Wesen, die den Begriff Gut nicht mehr kannten und mit all ihrer Macht versuchten, den Rest des Universums zu unterjochen…
    So mußten sich auch die Meeghs vor Äonen entwickelt haben. Sie mußten in einem langen Mutationsprozeß dämonisch geworden sein. Denn normalerweise war jeder Dämon anders -anders im Aussehen, anders in seinen Fähigkeiten und in seinem Charakter. Die Meeghs aber glichen sich wie Ameisen. Hier war eine ganze Rasse verändert worden.
    Merlin sah es als eine seiner Aufgaben an, über die Menschen der Erde zu wachen und zu verhindern, daß das Böse die Oberhand gewann, daß sich hier eine ähnliche unheilvolle Entwicklung abspielte. Und das, obgleich er an anderen Stellen vielleicht dringender gebraucht wurde.
    Der Silbermond…
    Merlin verdrängte den Gedanken gewaltsam. Hier ging es um die Existenz von Caermardhin - und um sein, Merlins, Leben! Denn so groß seine Macht auch war, mußte er sich doch bestimmten kosmischen Gesetzen fügen, die ihn dazu zwangen, noch eine Zeitlang auf Caermardhin zu verweilen. Und wenn er nicht rechtzeitig weichen konnte, wenn die Meeghs zu schnell angriffen, dann würde er der Übermacht erliegen und untergehen.
    Deshalb mußte er versuchen, Sieger zu bleiben. Irgendwie…
    Weiter beobachtete er die restlichen einundzwanzig Spiders. Sie kreisten, als suchten oder jagten sie etwas oder jemanden. Hin und wieder zuckte einer jener verhängnisvollen und mordsgefährlichen schwarzleuchtenden Strahlen aus einem Spider.
    Merlin ballte die Hände.
    Am Horizont hinter den Bergen zeigte sich ein heller Schimmer. Der Morgen kündigte sich an. Doch das war für die Meeghs kein Hindernis. Sie waren nicht von der Dunkelheit abhängig wie Vampire, Werwölfe, Spukgestalten und andere irdische Dämonen. Die Meeghs vermochten bei Tage ebenso aktiv zu sein wie bei Nacht. Der anbrechende Tag bedeutete daher keinen Aufschub.
    Merlin zermartete sich sein jahrzehntausendealtes Gehirn nach einer möglichst einfachen und unblutigen Lösung. Doch er war wie ausgebrannt.
    Und unten am Berg jagten die Meeghs.
    ***
    Es dauerte einige Sekunden, bis Professor Zamorra begriff, was da explodiert war. Ein Dämonen-Raumschiff, das gleich dem ihren abgestürzt und zerschellt war!
    Unwillkürlich sah er nach oben.
    Sah das Torkeln eines weiteren schwarzen Giganten über sich. Auch der würde gleich abstürzen!
    »Weg hier!« schrie der Meister des Übersinnlichen und zerrte Gryf mit sich. Sie rannten den Berghang hinunter. Irgendwo schlug krachend ein riesiges Etwas ein und explodierte.
    Dann kam das schrille Singen.
    Ein auf eigentümliche Weise schwarz leuchtender Energiefinger fraß sich kurz hinter ihnen in den Fels.
    »Sie wissen, daß wir entkommen sind«, zischte Gryf. »Jetzt jagen sie uns! Wir müssen weg hier, nach Caermardhin!«
    Entschieden schüttelte Zamorra den Kopf. Unwillkürlich duckte er sich und zog den Druiden mit herunter, als ein Spider etwa fünfzehn Meter hoch über ihnen hinwegstrich. Gleichzeitig sagte ihm sein Verstand, daß dieses Versteckspiel sinnlos war. Er kannte die superfeinen Nervensysteme der Meeghs, wußte, daß sie ihn und Gryf längst ertastet haben mußten. Wenn sie ihnen dennoch bislang nicht den Fangschuß verabreicht oder sie wieder eingefangen hatten, mußte das eine andere Ursache haben.
    Das Amulett!
    Die Erkenntnis durchzuckte Zamorra wie ein Stromstoß. Das Amulett erzeugte Störfelder, die die Tastsinne der Meeghs abfälschten, sie etwas sehen ließen, das in dieser Form nicht existierte. Ihre dämonischen Gehirne vermochten den Standort ihrer beiden Gegner nicht eindeutig zu erkennen, wenn sie angriffen, war es immer ein Zufalls-Schießen.
    Plötzlich flammte es überall auf. Feuer knisterte. Ein brennender Kreis entstand um die beiden Parapsychologen. Das Feuer drang auf sie ein, versuchte sie in eine bestimmte Richtung zu zwingen.
    Gryf knirschte mit den Zähnen.
    »Sie haben alles in Brand gesetzt«, keuchte er. »Sie wollen uns verbrennen wie Hexen!«
    Ein pfeifender Laut drang aus dem Amulett. Zamorra fuhr zusammen. Nie zuvor hatte sich die Silberscheibe auf diese Weise bemerkbar gemacht. Als er sie berührte, zuckte seine Hand zurück. Das Amulett schwang in rasenden Intervallen. Es war ein Wunder, daß er es erst

Weitere Kostenlose Bücher