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0156 - Myxins Entführung

0156 - Myxins Entführung

Titel: 0156 - Myxins Entführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich vereinigte. Vom schwachen Rosa bis hin zum hellen, kräftigen Rot. Und er, Myxin, befand sich inmitten dieser Farbskala.
    Sofort war auch die Erinnerung da.
    Der kleine Magier kannte die Farbzusammensetzung genau. Die gab es nur einmal auf der Welt.
    Bei den flaming stones!
    Auf einmal vollführten Myxins Gedanken regelrechte Freudensprünge. Die Angst war verflogen. Irgendeine Macht hatte ihn zu den Flammenden Steinen geschafft, doch diese Magie beherrschte er. Hoffnung erfaßte den Magier.
    Die Steine kannte er sehr gut. Zusammen mit Kara hatte er ihre Magie schon ausgenutzt.
    Myxin setzte sich hin.
    Tatsächlich - er hockte inmitten des magischen Feldes, das zwischen den Steinen existierte. Und sein Aufatmen glich einem Aufstöhnen. Die Gefahr schien gebannt zu sein.
    Aber nur schien.
    Denn Myxin sah plötzlich die Gestalten, die sich aus der Deckung der Steine lösten.
    Es waren die Mitglieder der Mordliga!
    ***
    Karas Schrei zitterte durch die Hütte.
    Ihr Körper, vorhin noch in eine Art Totenstarre gefallen, bäumte sich plötzlich auf. Das schwarzhaarige Mädchen bog den Rücken durch, hatte den Mund weit geöffnet und schrie seine Panik hinaus.
    Mit einem Schritt war ich bei ihr, berührte ihre Schulter und zuckte zurück, als hätte ich einen elektrischen Schlag bekommen. Das Rieseln zog sich bis in meine Schulter hin.
    Was war geschehen?
    Ich sprach sie an, doch sie hörte nicht. Sie schrie weiter. Abgehackt jetzt, schluchzend, dann sank sie zusammen und fiel langsam zur Seite, wo sie liegenblieb.
    Die letzten Sekunden hatten mich so aufgeputscht, daß ich in Schweiß gebadet war.
    Wieder riskierte ich es und berührte die Schöne aus dem Totenreich.
    Diesmal war alles normal.
    »Kara«, sprach ich sie an. »Kara, hörst du mich?«
    Sie öffnete die Augen Eine mühsame Bewegung, wie ich selbst feststellen konnte. Ihre Lippen zitterten, die Pupillen waren glanzlos, die Haut auf dem Gesicht zuckte.
    »Kara, bitte, gib Antwort!«
    »Ich… ich habe ihn gesehen!« keuchte sie. »Ich weiß jetzt, wo er ist. Gefährlich… mein Geist, er kam nicht durch. Sie haben eine magische Barriere darüber gelegt.«
    »Worüber?«
    »Flaming stones«, flüsterte sie.
    Ich zuckte zusammen Himmel, die Flammenden Steine. Welch eine Rolle spielten sie plötzlich?
    »Was ist da bei den Steinen?« forschte ich weiter. »Befindet sich Myxin dort?«
    »Dann… dann ist es ja nicht so schlimm«, sagte ich lächelnd. »Die Steine können Myxin nichts anhaben. Er beherrscht die Magie. Glaub mir, Kara…«
    »Nein, nein, nein!« Sie schrie die Worte und richtete sich ruckartig auf. »Andere haben die Steine entweiht.«
    »Asmodina?«
    Kara schaute mich an und schüttelte den Kopf. Groß und dunkel waren ihre Augen, der Mund stand halb offen. »Nein, John Sinclair, nicht Asmodina, sondern die Mordliga mit Dr. Tod.«
    Jetzt war es heraus. Und verdammt, ich war nicht gerade erfreut darüber. Ob Asmodina oder die Mordliga - beide waren gleich schlimm. Und beide steckten auch unter einer Decke. Zwar konnte man Dr. Tod als den Gründer und Chef der Mordliga bezeichnen, aber über ihm stand noch die Teufelstochter. Sicherlich hatten er und sie den Plan der Entführung ausgeheckt. Es war also das eingetreten, was wir immer versucht hatten zu verhindern.
    Myxin befand sich in den Klauen seiner Feinde. Und die würden sich furchtbar an ihm rächen. Ich wußte um den Haß, den Asmodina dem ehemaligen Dämon entgegenbrachte.
    Nichts war schlimmer im Dämonenreich als ein Abtrünniger. Er würde vor Maddox, den unheimlichen Richter, gestellt und abgeurteilt werden, um anschließend in das Reich des Spuks einzugehen, wo er bis in alle Ewigkeiten dahinsiechen konnte. Eine Vorstellung, die so schlimm war, daß ich gar nicht darüber nachdenken wollte. Wer sich einmal im Reich des Spuks befand, der kam nie wieder frei. Auch mich hatte man versucht, dorthin zu bekommen, mit viel Glück war ich bisher diesem Schicksal entgangen.
    Daß Kara am Boden zerstört und völlig verzweifelt war, konnte ich verdammt gut verstehen. Sie und der kleine Magier gehörten irgendwie zusammen, und jetzt passierte so etwas.
    Auch ich war in diesen Augenblicken ratlos. Fast wie von selbst drang die Frage über meine Lippen. »Was können wir tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Auch dein zweites Ich kann nicht eingreifen?« erkundigte ich mich noch einmal.
    »Nein, John. Die magische Sperre ist zu stark. Bestimmt hat Asmodina sie persönlich gelegt, da ist wirklich

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