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0156 - Myxins Entführung

0156 - Myxins Entführung

Titel: 0156 - Myxins Entführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von dem fellbedeckten Körper der Werwölfin ab. Diese Frau war ein Phänomen. Sie fühlte manchmal als Mensch und handelte als Bestie. Sie liebte die Gewalt, und in ihren kalten Tieraugen stand jedes Mal ein gieriges Funkeln, wenn andere um sie stritten oder kämpften. Sogar John Sinclair hatte sich mal in sie verliebt, nachdem er von Mr. Mondo, einem weiteren Mitglied der Mordliga, zu einem Werwolf gemacht worden war.
    Die Situation war eindeutig.
    Auf der einen Seite stand Myxin, der kleine Magier, auf der anderen die Mordliga.
    Und die Bestien um Dr. Tod würden nicht zögern, Myxin umzubringen. Aber sie hielten sich zurück, betraten die innere Fläche, der inzwischen erkalteten und normal gewordenen grauen Steine und blieben stehen wie Zinnsoldaten.
    Es wurde ruhig.
    Die Flammenden Steine standen in einem engen Tal, das von bewaldeten Hängen und Hügeln umgeben war. Ein Bach floß durch das Tal und teilte es in zwei Hälften. Sein Murmeln war das einzige Geräusch, das Myxin vernahm.
    Da der kleine Magier wußte, wer hier das Kommando führte, konzentrierte er sich auf Dr. Tod. Ihn allein schaute er an, und Solo Morasso enttäuschte ihn auch nicht.
    Er trat vor.
    Ein zynisches Lächeln überflog sein sonst so starres Gesicht, als er in drei Schritten Entfernung vor Myxin stehenblieb. »Es war leichter, als wir es uns vorgestellt hatten«, erklärte er. »So groß scheinst du nicht zu sein. Ich wundere mich, daß Asmodina dich für einen gefährlichen Feind hält.«
    »Wie hast du es geschafft?« wollte Myxin wissen, denn dieses Problem interessierte ihn brennend.
    »Ganz einfach. Der Würfel hat mir geholfen. Dieses Instrument wird für mich ungeheuer wertvoll. Mit seiner Hilfe kann ich Welten verändern und mich zu einem König aufschwingen.«
    »Aber vor dir steht noch Asmodina.«
    Dr. Tods Lippen zuckten. »Ich weiß«, sagte er nur. »Von ihr habe ich auch den Auftrag bekommen, dich hierherzuschaffen.«
    »Dann willst du mich ihr ausliefern?«
    »Du hast es erfaßt.«
    Myxin merkte, daß ihn diese Antwort verdammt schmerzte. Von Morasso und der Mordliga hatte er keinen Pardon zu erwarten. Die würden ihn ausliefern, und damit er nicht noch eine Fluchtchance ergriff, hatte Dr. Tod seine teuflischen Vasallen mitgebracht.
    Myxin war Realist genug, um seine Chancen einzuschätzen. Sie waren minimal.
    »Ich hoffe, du siehst ein, daß wir am längeren Hebel sitzen«, sagte Dr. Tod. »Ich hatte erst vor, dich als Leiche der Teufelstochter zu übergeben, überlegte mir es aber anders. Ich will ihr nicht das Vergnügen nehmen, dich endgültig zu vernichten.« Er lachte.
    Morasso, schien genau Bescheid zu wissen. Auch Myxin erinnerte sich. Es war noch gar nicht so lange her, da hatte er sich verkriechen müssen. Nach dem großen Kampf gegen den Schwarzen Tod hatte Asmodina ihn gedemütigt. Sie nahm ihn gefangen, wollte ihn quälen, und es war Damona King und John Sinclair gelungen, ihn zu befreien. [5]
    Danach hatte ihn Asmodina wieder erwischt. Als Häufchen Elend hockte er in einer verfallenen schottischen Burg, wo die grausamen Ritter ihr Unwesen trieben und von John Sinclair in einem verzweifelten Kampf besiegt werden konnten. Damals war auch die Wandlung von einem Dämon zu einem fast normalen Menschen vor sich gegangen.
    Myxin hatte dem Bösen abgeschworen. Er war sogar in der Lage, Johns Kreuz anzufassen, und er kämpfte jetzt auf der Seite des Sinclair-Teams, wobei er allerdings zusammen mit Kara seinen eigenen Weg ging.
    Er hatte Asmodina zwar keine großen Niederlagen beibringen können, aber seine Nadelstichtaktik ärgerte sie auch. Und zwar so sehr, daß sie ihn vernichten wollte.
    Nun stand sie dicht davor.
    Morasso lächelte wieder. Es schien, als könnte er die Gedanken des kleinen Magiers lesen. »Einen Ausweg wirst du kaum finden«, erklärte er. »Wir sind zu stark.«
    Myxin versuchte verzweifelt, geistigen Kontakt zu Kara aufzunehmen, aber das mißlang.
    Eine Sperre hinderte ihn.
    »Was kann ich tun, damit du mich freiläßt?« wandte er sich an Solo Morasso. Myxin versuchte jetzt zu verhandeln.
    »Nichts.«
    »Aber Asmodina wird dir doch auch etwas geben.«
    »Das stimmt.«
    »Was ist es?«
    Dr. Tod hatte Zeit, und er sah nicht ein, warum er Myxin nichts von seinem Geschäft mit der Teufelstochter sagen sollte. »Auch sie tut nichts ohne Gegenleistung. Dafür, daß ich ihr einen Feind praktisch auf dem silbernen Tablett serviere, wird sie mir Auskunft über Xorron geben.«
    »Den Herrn der

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