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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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immer noch eine gute Figur und lange, schlanke Beine, aber das Gesicht sah reichlich mitgenommen aus, und die Pupillen ihrer graublauen Augen waren klein wie Stecknadelköpfe.
    »Ich habe ein Anliegen an Sie, Miss Donelli«, sagte ich. »Es handelt sich um die Smith & Wesson, die ihrem Mann gehörte.«
    Sie fuhr sich mit den langen Fingern und den dunkelroten, noch längeren Nägel durch die rotbraune Perücke und behauptete:
    »Ich habe keine Ahnung, von was Sie reden.«
    »Aber Sie erinnern sich ganz bestimmt, dass Sie mit Bert Tilson verheiratet waren, der für ›Smart Press‹ arbeitete und vor einem Jahr getötet wurde.«
    »Sie sind ein netter Junge«, griente sie blöde.
    »Das kann ich sein. Ich kann aber auch sehr eklig werden. Wenn Sie das Bedürfnis haben, eine Marihuana zu rauchen oder sich eine Spritze zu machen, so lassen Sie sich von mir nicht stören, die Hauptsache ist, dass Sie reden.«
    »Warum interessiert Sie die Pistole?«, fragt sie plötzlich ganz sachlich.
    »Ein Mann wurde damit ermordet.«
    Sie starrte ins Leere. Dann sagte sie:
    »Nach Berts Tod war ich so gut wie pleite. Die Lumpen von ›Smart Press‹ behaupteten, dass er nichts mehr zu bekommen hätte. Da habe ich das Ding verkauft.«
    »Erinnern Sie sich noch, wo?«
    »Nein wirklich nicht. Es war irgendwo in China Town, in einem dieser An- und Verkaufsgeschäfte. Ich weiß es nicht.«
    »Da ist bedauerlich«, sagte ich, »sehr bedauerlich. Wenn es Ihnen noch einfallen sollte, Miss Donelli, so rufen Sie diese Nummer an.«
    Ich warf ihr meine Karte auf den Tisch.
    »Verlangen Sie nach Mr. Decker.«
    Sie starrte auf das Stückchen Karton und flüsterte bestürzt:
    »FBI, Federal Bureau of Investigation. Was habe ich mit den Feds zu tun? Ich Pfeife auf euch. Ihr könnt mir gar nichts.«
    »Wer hat denn gesagt, dass ich Ihnen etwas will? Ich habe mich erkundigt, ob Sie wissen, wo die Pistole hingekommen ist. Sie behaupten, es nicht zu wissen, na schön. Diese Pistole hatte eine Nummer, und jemand hat die Nummer ausgefeilt, aber er war nicht clever genug. Ein Gangster hätte gewusst, dass eine Smith & Wesson im Innern die gleiche Nummer nochmals trägt. Er hat das übersehen, und so bin ich an Sie gekommen. Wer sagt mir denn überhaupt, dass Sie die Pistole verkauft haben? Für solche Dinge lässt man sich eine Quittung geben, sonst kann man unter Umständen in Verdacht kommen.«
    Plötzlich brannten rote Flecken auf ihren Wangen. Ihre Zähne gruben sich in die Unterlippe, und sie spreizte die Hände wie eine Katze, die sich mit scharfen Krallen auf den Feind stürzen will.
    »Scheren Sie sich raus, Sie Schnüffler«, kreischte sie. »Ihnen werde ich es eintränken. Glauben Sie, ich hätte keine Freunde, die mich schützen. Mit mir könnt ihr das nicht machen.«
    »Und vor fünf Minuten haben Sie mir noch gesagt, ich wäre so ein netter Junge.«
    »Scheren Sie sich zum Teufel.«
    Ich überlegte ganz schnell, dass ich ihr ja nichts tun konnte. Gewiss, sie hätte die Waffe nicht ohne weiteres verkaufen dürfen, oder sich hätte wenigstens melden müssen, an wen. Das jedoch war ein winziges Vergehen, wofür sie nicht mehr als zwanzig Dollar Strafe bekommen würde.
    Zweifellos nahm sie auch Rauschgift, aber wenn man jeden einsperren wollte, der das tut, so wäre New York recht stark entvölkert worden. Dennoch, die Frau gefiel mir nicht. Sie hatte etwas Hinterhältiges an sich, und sie hatte Angst, Angst, dass etwas herauskam. Ich wusste nur nicht, was.
    »Gelegentlich werden wir uns Wiedersehen, Miss Donelli.« Ich verbeugte mich noch ironisch und ging auf die Tür zu.
    Ich gleichen Moment drehte sich ein Schlüssel im Schloss. Ein großer, eleganter Herr stand in der Tür und blickte mich genauso überrascht an wie ich ihn. Nur einen Unterschied gab es zwischen uns. Ich kannte ihn und er mich nicht. Ich kannte ihn von vielen Bildern.
    »Guten Morgen, Mr. Cheswick.« Ich muss gestehen, dass ich vor Schadenfreude grinste.
    Es ist ja für ein prominentes Mitglied der New Yorker Handelskammer nicht angenehm, bei einer Dame angetroffen zu werden, die keine Dame ist.
    Der Mann nahm zuerst einmal keine Notiz von mir. Er sah Ava Donelli an, und seine Augen waren kalt wie Eis.
    »Der Kerl sagt, er sei vom FBI«, flüsterte sie mit blassem Gesicht. »Ich soll ihm sagen, was ich mit Berts Pistole gemacht habe. Schmeiß ihn raus.«
    Jetzt erst beachtete mich Mr. Cheswick.
    »Ausweis«, forderte er schroff.
    Ich hielt ihm das Etui, in dem auf der einen

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