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0159 - Seance des Schreckens

0159 - Seance des Schreckens

Titel: 0159 - Seance des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte ihn nicht schrecken. Er hatte schon gegen furchtbarere Bestien gekämpft.
    »Komm!« rief er Nicole zu, die ihm sofort folgte.
    Hoffentlich war es nicht zu spät…
    ***
    Plötzlich kamen sie aus der Dunkelheit, wie Schatten. Aber es waren keine Schatten. Es waren Menschen. Ein Mann und eine Frau. In der Hand des Mannes glänzte etwas Silbernes.
    Kerstin Molyn erschauerte. Sie spürte die Ausstrahlung der Magie, die von dem Mann ausging. Dann aber fühlte sie, daß diese Magie nicht böse war.
    Er verharrte abrupt, als er im bleichen Mondlicht die tote Eule, den Bewußtlosen und das Mädchen sah. Kerstin sah ihn an. »Helfen Sie mir«, bat sie.
    Der große, schlanke Mann mit der Silberscheibe musterte sie prüfend. »Was ist mit Ihnen? Was klebt da an Ihrem Körper?« fragte er mißtrauisch. Deutlich erkannte er die Reste der Spinnennetzfäden. Kerstin gab ein paar erklärende Worte ab. »Doch das ist unwichtig«, stieß sie hervor. »Helfen Sie ihm! Was ist mit ihm?« Sie deutete auf Walker.
    Zamorra kniete neben dem Bewußtlosen nieder. Er erkannte die Wunden, die die Rieseneule geschlagen hatte.
    »Sie müssen beide sofort in ein Krankenhaus«, entschied er. »Nici…«
    Nicole Duval sah ihn fragend an.
    »Bleib du hier und paß auf. Ich organisiere Hilfe«, erklärte er und reichte ihr das Amulett. Dann sprintete er durch die Landschaft davon, dem Dorf entgegen.
    Nicole sah ihm nach, dann lächelte sie. »Ich bin Nicole Duval, und das war Professor Zamorra.«
    »Franzosen?«
    Nicole nickte. Sie betrachtete den Körper der Deutschen. »Stören die Netzreste Sie nicht? Kann man sie nicht entfernen?«
    »Er hat es versucht«, erwiderte Kerstin und deutete auf Walker. Dann sah sie an sich herunter. Schön sah sie mit diesen Verziehrungen wirklich nicht aus. Nicole brachte Walker vorsichtig in die Seitenlage. An eine Notverarztung der Wunden wagte sie sich im Dunkeln nicht heran.
    Zamorra war ein guter Läufer. Er würde Unterwössen ziemlich rasch erreichen. Auf dem Herweg hatten sie knapp eine Viertelstunde benötigt. »Was hat Sie hierher in die Einsamkeit getrieben?« fragte sie.
    Kerstin erzählte von ihrer »Flucht aus der Zivilisation«, von ihrem Sonnenbad am Urlaubsnachmittag und von dem Grauen, das sie überfallen hatte. »Und ich fürchte, daß gleich das nächste Monster auftaucht…«
    Nicole drehte das Amulett zwischen den Fingern. Ähnlich wie Zamorra, besaß auch sie eine geistige Affinität zu Merlins Stern. Zwar nicht so intensiv, aber es reichte aus, um Gefahren aufzuspüren und teilweise abzuwehren.
    »Im Moment droht keine Gefahr«, sagte sie.
    Sie versuchte die Unterhaltung in Fluß zu halten, bis die Hilfe kam. Und immer wieder mußte sie an Zamorra denken.
    Er hatte ihr das Amulett überlassen, war jetzt praktisch schutzlos. Zauberformeln der Weißen Magie allein waren nur schwach gegen die Mächte des Bösen, und wenn er unterwegs von einer Bestie angegriffen wurde, dann…
    Die Sorge in Nicole fraß sich immer tiefer, je länger die Wartezeit dauerte.
    Bleich schien der Mond vom Himmel und hüllte die Berglandschaft in ein geheimnisvolles Zwielicht. Etwas stimmte nicht in dieser Nacht. Keine Grille zirpte, kein Nachtvogel schrie. Es war, als fürchteten sich die Tiere vor irgend etwas. Und hatten Tiere nicht schon immer einen besseren Sinn für drohende Gefahren besessen als die Menschen?
    Das Böse beherrschte diese Nacht!
    ***
    Zamorras ständiges Training kam ihm zugute. Zwar war er etwas kurzatmig, als er die erstbeste Telefonzelle in Unterwössen erreichte, aber noch längst nicht ausgepumpt. Er machte ein paar Atemübungen, dann wählte er den Notruf. Er beschrieb die Stelle im Gelände, so gut es ihm möglich war, und erhielt die Zusage, daß ein Rettungswagen losgeschickt würde. Halbwegs erleichtert atmete Zamorra auf. Er wußte zwar nicht, wie der Rettungswagen sich durch das Gelände kämpfen wollte, aber die Leute schienen sich auszukennen. In langsamerem Tempo kehrte er wieder zum Ort des Geschehens zurück. Unterwegs machte er sich seine speziellen Gedanken.
    Eine Riesenspinne, die Jägerin war und zugleich Netze flocht… das war eine sehr ungewöhnliche Kombination. Ebenso ungewöhnlich war das Auftauchen der gigantischen Eule.
    Zamorra entsann sich, in einer anderen Dimension bereits mit Riesenspinnen zu tun gehabt zu haben - nein, in zwei fremden Dimensionen. Einmal damals, als eine Gruppe von Studenten zum Spielball eines Jung-Dämons geworden war, und dann auf der

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