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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zurück. Ich beugte mich über den Tobenden. Eine Gänsehaut kroch über meinen Rücken. Hassel würde sich zu Tode brüllen, wenn er so weitermachte. Ich empfand Mitleid mit ihm. Aus der Zeitung wußte ich, was er verbrochen hatte. Dafür hatte man ihn verurteilt. Doch die Strafe, die er jetzt zu tragen hatte, war zu grausam.
    Er schrie ohne Unterlaß, und er schien entsetzliche Angst vor mir zu haben.
    Das war natürlich Unsinn.
    Nicht mich fürchtete er, sondern das, was sein verwirrter Geist ihm vorgaukelte.
    Ich hoffte, ihm mit meinem magischen Ring helfen zu können.
    Trissenaar, Dr. Cernik und die beiden Pfleger hielten den Atem an, als ich meine Rechte zur Faust ballte und dem Brüllenden den schwarzen Stein meines Rings wie einen Stempel auf die Stirn drückte.
    Der Mann verstummte schlagartig.
    Er fiel irgendwie in sich zusammen.
    Zum zweitenmal an diesem Tag verlor er das Bewußtsein. Dr. Cernik eilte herbei, um den Patienten zu untersuchen. »Er hat auf keine Beruhigungsspritze angesprochen«, sagte Dr. Cernik überrascht. »Ich ließ ihm die größtmögliche Dosis geben. Es nützte nichts. Er hätte darauf einschlafen müssen, doch er brüllte unermüdlich weiter.«
    Trissenaar trat näher.
    Auf Hassels Stirn war ein kleiner Brandfleck zu sehen. In der Form eines Pentagramms. Es war der Abdruck meines magischen Rings. Für mich bedeutete das, daß Werner Hassel durch Berührung das Böse unter die Haut gekriegt hatte, das ihn daraufhin unsagbar zu quälen anfing. Irgendwann wären die Qualen dann wahrscheinlich zu Ende gegangen, und Hassel wäre dem Bösen anheimgefallen. Der Mann hätte der schwarzen Macht vermutlich als Wirtskörper dienen müssen.
    Das hatte ich durch mein Einschreiten zum Glück verhindert.
    Die weiße Kraft, die sich in meinem Ring befand, hatte das Böse in Hassel zerstört. Der Mann würde langsam wieder auf die Beine kommen.
    Das bestätigte mir Dr. Cernik, der Hassel untersuchte. »Ich glaube, er wird bald zu sich kommen«, sagte er.
    Der Brandfleck auf Hassels Stirn verblaßte, und als der Patient die Augen aufschlug, war der Fleck auf seiner Stirn verschwunden.
    Verwirrt blickte er sich um. Dr. Cernik, Trissenaar und die Pfleger rechneten damit, daß der Mann gleich wieder losbrüllen würde, doch Hassel blieb stumm, sein Gesicht verzerrte sich auch nicht mehr vor Angst und Grauen. Damit war es vorbei.
    »Wie fühlen Sie sich, Herr Hassel?« fragte Dr. Cernik.
    Und Werner Hassel bewies, daß er wieder ansprechbar war, indem er antwortete: »Müde. Hundemüde… Wo bin ich?«
    Dr. Cernik nannte den Namen der Klinik.
    »Darf ich jetzt mal?« fragte ich. Der Chefarzt nickte und trat zurück. »Mein Name ist Ballard. Tony Ballard, Herr Hassel. Ich bin Privatdetektiv und lebe in London. Zur Zeit nehme ich an einer Tagung von Privatdetektiven in Gelsenkirchen teil. Mein Job ist es jedoch nicht, hinter gewöhnlichen Verbrechern herzujagen. Ich jage gewissermaßen Großwild: Dämonen. Durch die Zeitung wurde ich auf Ihr Schicksal aufmerksam. Sie schwebten in großer Gefahr, die ich jedoch mit meinem magischen Ring bannen konnte. Wäre nett von Ihnen, wenn Sie sich dafür revanchieren würden.«
    »Ich bin nur ein kleiner Sträfling…«
    »Sie waren dabei, als Detlev Menningmann verschwand«, sagte ich.
    »Ja. Der Teufel hat ihn aus der Zelle geholt.«
    »Wie ging das vonstatten?«
    »Eine ungeheuer starke Kraft hüllte ihn ein. Sein Körper bedeckte sich mit einer glühenden Schicht, unter der er sich langsam auflöste. Er mußte lange zur Hölle beten, bis sie ihn erhörte. Ich wollte nicht recht daran glauben, daß es wirklich dazu kommen würde. Aber dann passierte es vor meinen Augen.«
    »Was taten Sie?« wollte ich wissen.
    Hassel sah mich ehrlich an. »Ich dachte, wenn Menningmann jetzt rauskommt, häng’ ich mich an ihn.«
    »Und das haben Sie versucht.«
    »Ja.« Werner Hassel drehte den Kopf zur Seite. »Ich hätte es nicht tun sollen. Ich erhielt einen fürchterlichen Schlag. Höllenqualen rasten in meinen Körper und ließen mich nicht mehr los. Ich verlor das Bewußtsein. Als ich es wiedererlangte, waren die Qualen doppelt so furchtbar…« Er seufzte gepeinigt.
    »Nun, damit ist es nun ja vorbei«, sagte ich.
    Hassel schaute mich wieder an. »Menningmann wird sich weiterhin auf die Unterstützung des Teufels verlassen können. Er wird sich grausam rächen.« Er nannte die Namen der gefährdeten Personen. Damit erwies er mir einen großen Gefallen. Nun war Menningmanns

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