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016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo

016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo

Titel: 016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Schütze mußte sich hier oben in der
Wohnung oder unter dem Dach irgendwo verbergen. Er war dem Agenten nicht
entgegengekommen.
    Larry war die konzentrierte Aufmerksamkeit. Vorsichtig betrat er
den Korridor. Es war finster. Muffige Luft schlug dem Amerikaner entgegen.
    Völlige Stille umgab ihn. Die Tür zum Wohnraum war nur angelehnt.
Mit der rechten Fußspitze schob X-RAY-3 die Tür langsam nach innen und drückte
sie dann blitzschnell gegen die Wand, in der Erwartung, daß der geheimnisvolle
Schütze vielleicht hinter der Tür auf ihn lauerte. Aber er hatte den anderen
unterschätzt. Offenbar hatte er sich etwas anderes einfallen lassen. Hinter der
Tür jedenfalls stand niemand.
    Aufmerksam kam Larry näher. Der Raum, den er betrat, war nur mit
einer Liege, einem kleinen Holztisch und zwei klapprigen, wurmstichigen Polsterstühlen
eingerichtet, die einen Antiquitätenhändler entzückt hätten.
    X-RAY-3 stand am Fenster, von dem aus der Schütze gefeuert hatte.
Man konnte den gesamten, beinahe quadratischen Innenhof bis in den letzten
Winkel überblicken. Higgins und Brent waren dem Schützen wie auf einem Tablett
serviert gewesen.
    Das Gewehr mit Zielfernrohr lag noch auf dem Dachvorsprung.
Unmittelbar unter dem Fenster hatte der Schütze ein Fernglas liegen lassen. Auf
dem Boden entdeckte X-RAY-3 außerdem eine Hundepfeife.
    Larry Brents Miene wurde ernst. Also doch! Der Schütze hatte
unmittelbar etwas mit dem Auftauchen des Hundes zu tun.
    Mit der Pfeife war das Tier zurückgeholt worden. Wenn man auf einem
solchen Gerät pfiff, wurden Töne im Ultraschallbereich hervorgerufen, die für
das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmbar waren. Das weitaus empfindlichere
Ohr eines Hundes aber reagierte. War ein Tier darauf abgerichtet, dann folgte
es diesen Tönen.
    X-RAY-3 durchsuchte die gesamte Wohnung, die aus zwei kleinen
Räumen und einer winzigen Küche bestand. In der Küche gab es einen Tauchsieder,
mehrere alte Töpfe und schmutzige Gläser. Auf dem Fenstersims stand eine
angebrochene Whiskyflasche. Die gesamte Dachwohnung machte überhaupt den
Eindruck, als hätte hier ein Wegelagerer gehaust.
    Der Agent warf einen Blick in eine Art Speisekammer, die keine
war. Von hier aus konnte man über eine aus der Decke herausklappbare Treppe in
den Dachboden vordringen.
    War dies der Fluchtweg, den der Schütze genommen hatte? Eine
andere Möglichkeit gab es kaum.
    Larry zog an dem morschen Lederband, das vor ihm in der Luft
baumelte. Die zusammenklappbare Leiter ließ sich tatsächlich mit einiger Mühe
herabziehen. Der Amerikaner starrte nach oben. Völlige Dunkelheit.
    Aufmerksam stieg er in die Höhe.
    Mit zusammengekniffenen Augen starrte er in das dunkle Loch vor
sich und nahm nur schemenhaft verwaschen die Umrisse des Dachgebälks wahr.
Irgendwo im Gemäuer raschelte es. Sand rieselte herab. Larry preßte die Lippen
zusammen. Befand sich der Schütze noch auf dem Dachboden, oder hatte er bereits
seine Flucht über die Dächer versucht?
    Volle drei Minuten waren seit dem Schuß vergangen. Der Weg über
die gewundene Treppe hatte Zeit gekostet. Zeit genug für den Täter, zu
entkommen.
    Wie ein Dampfhammer tauchte plötzlich die Stiefelspitze vor Larry
auf. X-RAY-3 war auf eine solche Möglichkeit vorbereitet gewesen, und er reagierte
blitzschnell.
    Die eisenbeschlagene Schuhspitze hätte ihm das Kinn zerschmettert.
Larry warf geistesgegenwärtig beide Arme in die Höhe, während er gleichzeitig
die Laserwaffe in hohem Bogen hinter sich schleuderte. Er hätte auch abdrücken
können. Der Strahl wäre glatt durch die vor ihm auftauchende Schuhsohle geschlagen
und hätte das gesamte Bein seines Widersachers durchbohrt. Der Laserstrahl
hätte nicht nur das Gewebe verdampfen lassen. Beim Austritt aus dem Köper wäre
er in das morsche, ausgetrocknete Holz des Dachgebälks gedrungen und hätte das
alte Haus im Handumdrehen in Brand gesetzt.
    Larry kannte - wie jeder andere PSA- Agent auch - die verheerende
Wirkung dieser Waffe nur zu gut. Und deshalb setzte er sie nicht auf Menschen
an. Die Smith & Wesson Laser erfüllte einem ganz anderen Zweck. Sie war in
der Wirkung und Handhabung jeder anderen Waffe überlegen. Und wenn man sie
richtig einsetzte, dann konnte man damit andere Waffen vernichten, wie die
Szene vorhin bewies. War es in der Vergangenheit dazu gekommen, daß ein
Gesetzesbrecher durch die Laserwaffe ums Leben gekommen war, dann war dies
durch die jeweiligen Umstände nicht zu verhindern gewesen.

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