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016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo

016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo

Titel: 016 - Die Schlangenköpfe des Dr Gorgo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Länge gezogen.
    »Ich muss, Vati !«
    »Ich weiß !« Henry Finch redete lauter,
als es sonst seine Art war. Er war nervös. Der Verkehr erforderte seine
Aufmerksamkeit und gleichzeitig musste er darauf achten, wann es eine
Möglichkeit gab, links heranzufahren.
    Wenn wir erst mal aus der Schlange raus sind, dann wird es
schwierig, sich wieder einzufädeln .« Henry Finch kaute
auf seinen Lippen herum.
    »Aber du kannst den Jungen nicht warten lassen«, schaltete sich
Mrs. Finch ein. Sie hatte eine blasse vornehme Haut und ihre Lieblingsfarbe war
schwarz. So waren auch ihre Kleider. Mrs. Finch sah aus, als ginge sie ständig
in Trauer.
    »Das will ich auch gar nicht«, entgegnete Mister Finch.
    »Ich muss, Vati«, klang es hartnäckig vom Rücksitz nach vorn, und
es hörte sich an wie eine Bedrohung.
    »Bis nach London sind es immerhin noch dreißig Meilen .«
    Mrs. Finch seufzte.
    »So lange kann ich bestimmt nicht warten !« Mike Finch gab seinen Kommentar dazu.
    »Das verlangt auch niemand von dir .« Mister Finch warf einen Blick in den Rückspiegel und stellte fest, dass der
hinter ihm folgende Fahrer zu nahe herankam und tippte auf die Bremse, dass die
Bremslichter aufblinkten. »Ein bisschen Abstand halten, Mister. So ist es schon
besser . . .«
    Es dauerte noch fünf Minuten, bis sich endlich eine Möglichkeit
bot, einen Parkplatz anzusteuern. Diese Zeit kam Henry Finch vor wie eine
kleine Ewigkeit, und er hatte das ständige Drängeln seines Filius im Ohr: »Ich muss
mal !«
    »Ich hab dir gesagt, trink nicht soviel«, schimpfte Mister Finch.
»Außerdem hatte ich dich darum gebeten, noch mal auf die Toilette zu gehen .«
    »Hab ich nicht und hab ich auch«, erklang es gelassen vom
Rücksitz.
    »Was heißt denn das schon wieder? Hab ich nicht und hab ich auch
... ?« Man hörte jetzt der Stimme des geplagten Vaters
an, dass der nervenstärkere Sohn offensichtlich in diesem Rededuell Sieger
blieb.
    »Ich habe nicht zuviel getrunken, und ich war noch mal bei Tante
Anne auf der Toilette. Aber das hat nicht viel genützt. London ist einfach zu
weit entfernt. Und ich bin nur ein kleiner Junge. Meine Blase ist deshalb auch
noch viel zu klein .«
    Mister Finch lief rot an. Er schien kurz vor einem Schlaganfall zu
stehen. »Was weißt du schon über deine Blase, Mike ?«
    »Mummy hat mir gerade kürzlich verschiedene Körperteile erklärt.
Der Mensch hat ein Herz, eine Lunge, Nieren, eine Leber, ein Gehirn und auch
eine Blase. Das stimmt doch, Mummy, nicht wahr ?«
    Henry Finch atmete auf und schloss sekundenlang die Augen, als er
den Wagen endlich auf einem etwas abseits angelegten Parkplatz abstellen
konnte. Der Motor erstarb. Hinter Baum- und Buschreihen vernahm man das
Geräusch vorbeirasender Autos.
    Henry Finch hatte seinen Wagen am äußeren Ende des einsamen und
dämmrigen Platzes abgestellt. Unterhalb der sanft abfallenden Böschung gurgelte
kaum wahrnehmbar ein Bach oder ein Kanal.
    Mike Finch riss die Tür auf.
    »Ich bin gleich zurück«, brüllte
er.
    »Es hat keine Eile«, rief Mrs. Finch ihm nach. »Lauf ein bisschen
herum! Aber entferne dich nicht zu weit vom Wagen !« Und zu ihrem Mann gewandt, fügte sie hinzu: »Ich glaube, es ist gut für ihn,
wenn er noch ein wenig herumspringen kann. Das Sitzen im Wagen ist doch zu
ermüdend, überhaupt dann, wenn die Fahrt zu lange dauert .«
    »Mir soll es recht sein .« Henry Finch
lehnte sich zurück. »Dann legen wir also eine kleine Pause ein. Reich mir doch
bitte das Sandwich aus der Tasche !« Mit wehmütigem
Blick sah er zur verschwommen wahrnehmbaren Straße vor.
    »Wenn wir uns da einfädeln können, dann wird es ein Wunder sein«,
murmelte er. »Ich sehe die nächste halbe Stunde
keine Chance .«
     
    ●
     
    Henry Finch verspeiste gemächlich ein Sandwich. Seine Frau
wechselte den Platz und machte es sich auf dem Hintersitz bequem, wo sie ihre
Beine ausstreckte und anfing, in einem Magazin zu blättern. Hin und wieder warf
sie einen Blick durch das heruntergelassene Fenster, sah ihren Sprössling, der
wie ein Wilder zwischen den Büschen herumfegte, die Böschung hinauf- und
hinabflitzte und die gewonnene Pause in vollen Zügen genoss.
    »Mach dich ja nicht schmutzig !« kam Mrs.
Finch nicht umhin, ihm zuzurufen, als er wieder hinunter zum Bach rannte,
nachdem er sich einen starken Ast von einem Busch abgerissen hatte.
    »Nein, nein, ich pass schon auf ! «
    Wenige Minuten später tauchte der Sprössling in der Dämmerung
erneut auf. Weder Mister

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