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0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

Titel: 0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Lord. »Ist er tot?«
    »Hoffentlich nicht«, murmelte Zamorra. Er nahm das Amulett ab. Kerr hatte es schon einmal gesehen; eine Silberscheibe mit einem Drudenfuß im Zentrum, eingeschlossen von den zwölf Tierkreiszeichen. Umringt wurde das Ganze von einem Band mit Hieroglyphen, die bislang auch der ausgefuchsteste Sprachwissenschaftler nicht hatte entziffern können. Die Schrift war mit Sicherheit nicht irdisch. War es die Schrift der Silbermond-Druiden von den Wunderwelten?
    Kerr sah, wie Zamorra das Amulett auf Saris’ Brust legte und dann verschiedene Hieroglyphen in bestimmtem Rhythmus mit den Fingern berührte. Plötzlich flammte das Amulett, das der legendäre Zauberer Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, grell auf. Silberne Helligkeit umfloß für eine halbe Minute den Lord. Dann öffnete Bryont Saris die Augen und richtet sich halb auf.
    »Herzlich willkommen«, sagte Zamorra trocken, »unter den Lebenden, Bryont!«
    ***
    »Sandy«, flüsterte der Lord heiser. »Wo ist Sandy?«
    »Entführt«, sagte Zamorra. »Ein dürrer, kahlköpfiger Mann mit blasser Haut! Kennen Sie ihn? Kennst du ihn?«
    Der Lord op Llewellyn schüttelte den Kopf. »Nein… es war eine verdammte magische Falle, und ich habe sie nicht einmal gespürt!«
    »Sie galt uns beiden«, sagte Zamorra und deutete auf Nicole und sich. »Der Fallensteller hat sich lediglich in der Person geirrt, was bedeutet, daß er uns nicht persönlich kennt und nur im Auftrag handelt. Ich weiß noch nicht, wie das alles zusammenhängt, aber ich werde es erfahren.«
    »Wir sollten vielleicht feststellen, in welche Richtung der Entführer sich gewandt hat«, schlug Kerr vor. Zamorra nickte. »Ganz mein Gedanke.« Er sah wieder den Lord an. »Wie sieht es aus, kannst du dich aus eigener Kraft erheben?«
    Der Lord bewies es ihm. »Außer ein paar Schrammen nichts passiert«, brummte er und sah an sich herunter. »Den Anzug werde ich auch wegschmeißen können…«
    »Du hast gebrannt«, sagte Zamorra. Saris nickte. »Ich weiß. Aber ein wenig von Magie verstehe auch ich. Mich wundert nur, daß ich den Aufprall überstanden habe. Da muß sich ohne mein bewußtes Zutun noch eine Pufferzone entwickelt haben, die als Dämpfer wirkte…«
    »Kommt zurück zum Weg«, schlug Nicole jetzt vor. Während sie zurückgingen, berichtete Kerr von den Vorfällen der Nacht. Der Lord ballte die Hände.
    »Doch Grohmhyrxxa?« fragte er betroffen. »Das kann doch unmöglich sein!«
    »Aber alles deutet darauf hin«, erwiderte Kerr. »Es gibt kaum eine andere Möglichkeit. Offensichtlich hat unser Professor Recht.«
    »Ich habe immer Recht, Ihr Banausen«, konstatierte Zamorra grimmig. Als er den zerstörten Wagen sah, fuhr der Lord unwillkürlich zusammen. »Ich möchte es fast als ein kleines Wunder bezeichnen, daß ich da überlebt habe«, murmelte er.
    Zamorra ließ das Amulett pendeln. Seine Geistekräfte griffen aus und versuchten Spuren zu entdecken. Nur für ihn sichtbar, entstand plötzlich der kaum wahrnehmbare Schattenriß einer Gestalt, die etwas Schweres trug und sich vom Wrack entfernte. Langsam folgte Zamorra dem Schatten. Er wünschte sich, seinen Dhyarra-Kristall bei sich zu führen. Damit hätte er dem Fremden einen Fallenzauber anhängen können. Doch der Kristall lag sicher verwahrt im Safe seines Arbeitszimmers im Château Montagne.
    Der Schatten blieb einige Male stehen, als müsse er sich erholen. Zuweilen drohte er ganz zu zerflattern. Zamorra begriff. Die Explosions-Falle hatte den Fremden sehr geschwächt, er konnte sich mit seiner Last auf dem Rücken kaum auf den Beinen halten.
    Plötzlich war der Schatten verschwunden.
    Zamorra verstärkte seine Energien, die vom Amulett umgewandelt und abermals verstärkt wurden. Doch der Schatten blieb unsichtbar. Hatte der Unheimliche aus der Ferne seine Beobachtung bemerkt und seine magischen Restschwingungen abgeschirmt oder gar gelöscht?
    Fasziniert hatten Saris, Nicole und Kerr die Bemühungen des Parapsychologen verfolgt, und Kerr war es, der sah, warum Zamorra den Fremden nicht weiter verfolgen konnte.
    Radspuren! Hier hatte ein Wagen gestanden, der dann durch das Gelände davongerollt war.
    »Wie ein Faraday’scher Käfig«, sagte der Druide. »Das Metall des Wagens hat die Schwingungen abgeschirmt. Wie Kaltes Eisen.«
    »Das heißt, wir können uns jetzt nur noch nach den Wagenspuren richten«, stellte der Lord trocken fest.
    »Das übernehme ich«, sagte Kerr und schwang sich

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