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0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

Titel: 0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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McCloud achtungsvoll. »Woher wußten Sie denn, daß Jone Thurbairn…«
    »Ich glaube, wir reden aneinander vorbei«, behauptete Kerr, der Unrat witterte. »Lord Saris erzählte, es sei ein Mädchen gewesen…«
    »Ach, dann wissen Sie doch noch nichts?« Winston McCloud kratzte sich hingebungsvoll im Genick und rückte den Besucherstuhl zurecht. »In der Nacht hat es einen weiteren Fall gegeben, drüben in Affric Lo. Ein Mann ist vor seiner Haustür von zwei Insekten angefallen und getötet worden.« Er berichtete von den Ereignissen des späten Abends. Als er den Fliegenköpfigen erwähnte, horchte Kerr auf.
    »Ein Riese mit einem Fliegenkopf, Constable? Sind Sie sicher?«
    »Ich nicht, aber Yani Thurbairn. Und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln.«
    »Vielleicht im Schockzustand«, wandte Kerr ein und hoffte noch. Aber jenen Riesen hatte er noch zu gut in Erinnerung, dieses furchtbare Ungeheuer, das sich ihm damals in den Weg géstellt hatte.
    »Es kann doch nicht sein, es darf nicht sein, denn es widerspricht allem, was wir über ihn wissen«, murmelte er.
    »Über wen?« fragte McCloud.
    »Grohmhyrxxa«, sagte Kerr. »Der Silbermond stehe uns bei!«
    ***
    »Sie haben die Leiche also mitgebracht«, stellte er dann nach einer Weile fest. McCloud nickte bitter. »Die Umwandlung ist bereits beendet«, sagte er rauh.
    »Schade«, murmelte Kerr. »Dann wird die Wirkung des Insektengiftes inzwischen Verflogen sein, denn die Viecher können nicht, daran interessiert sein, ihr eigenes Gift einzusaugen und daran kaputtzugehen. Kann ich den Toten sehen?«
    McCloud schluckte. »Er liegt im Schuppen«, sagte er. »Verlangen Sie nicht, daß ich mitkomme. Ich… ich kannte Jone gut…«
    Kerr ging. Als er zurückkam, sah er sehr blaß aus, und seine Nasenflügel bebten leicht. »Rufen Sie die Kollegen in Inverness an«, schlug er vor. »Die sollen die Hülle und das… was von Thurbairn übrig ist, vorsichtig in die Klinik bringen und da untersuchen lassen. Ich verspreche mir zwar nicht viel davon, aber vielleicht finden die Ärzte und Biologen doch etwas heraus. Uh, was stinkt der Mann entsetzlich…«
    McCloud telefonierte. Kerr stand am Fenster und sah hinaus. Grohmhyrxxa war also wieder da. Die Geschehnisse trugen deutlich seine Handschrift, die Beobachtung der jungen Frau taten ein Weiteres. Aber wie war Grohmhyrxxa wieder zur Erde gekommen? Wie hatte er seine Sphäre wieder verlassen können, in die Kerrs Druiden-Kraft ihn geschleudert hatte?
    Man sollte wirklich einmal der Sache mit den Stern-Konstellationen nachgehen und zurückrechnen lassen, wie die Sterne und Planeten beim jeweiligen Erscheinen des Dämons zueinander standen… das wäre eine Aufgabe für ein halbes Hundert Astronomen und Astrologen und würde sie vielleicht über Jahre hinweg in Atem halten.
    Aber wo blieb der Lord?
    So lange konnte er für den direkten Weg doch gar nicht brauchen? Oder hatte sein Wagen eine Panne?
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte Kerr. »Ich reite zum Castle hinauf. Können Sie mir ein Funkgerät ausleihen? Wenn etwas passiert ist, rufe ich Sie an.«
    McCloud nickte, ging zu einem Schrank und kramte darin herum. Dann holte er ein Walkie-Talkie-Gerät heraus und händigte es Kerr aus. »Die Batterien sind vor ein paar Tagen erneuert worden«, sagte er und schaltete seinen stationären Empfänger ein.
    Kerr nickte dankend, dann verließ er die kleine Polizeiwache und ritt los.
    Er wurde das Gefühl nicht los, daß etwas Furchtbares passiert war.
    ***
    Von einem Moment zum anderen war das Bild da. Professor Zamorra verkrampfte sich förmlich. Er sah einen weißen Range Rover über eine etwas holperige Straße rollen und wußte, daß es die Privatstraße war, die von Cluanie zum Castle hinaufführte.
    Und er sah…
    Es ist nur ein Traum! versuchte er sich selbst zuzuschreien, als von einer unsichtbaren, titanischen Kraft der Rover auseinandergerissen wurde. Grell strahlte eine künstliche Sonne auf, aus der ein Körper hinausgeschleudert wurde - ein flammendes Fanal, aufglühender Pfeil, erlöschend, irgendwo aufschlagend. Und eine junge Frau, von einem flirrenden Energieschirm eingehüllt, sank auf dem Beifahrersitz des vergehenden Wagens zusammen.
    Zamorra kannte sie: Lord Saris op Llewellyn und Lady MacGrew…
    »Nein!« schrie er auf und stand senkrecht im Bett, die Fäuste geballt, irgendwohin in die Ferne starrend.
    Neben ihm fuhr Nicole auf. »Zamorra!«
    Da erst begann er zu begreifen, was ihn aus dem Schlaf gerissen

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