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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schlüssel hervor und schloß auf. Bevor ich die Tür aufdrückte, warf ich noch einen Blick in den Gang. Er war leer. Der Gang hier oben erinnerte mich immer an den eines Hotels. Auch dort zweigten zahlreiche Türen ab, in deren Nischen sich auch jemand verstecken konnte.
    Ich drückte die Tür auf. Dabei drehte ich mich halb und wandte dem Gang den Rücken zu.
    Das war ein Fehler.
    Als ich die schweren Schritte hörte, war es fast zu spät. Ich dachte noch daran, daß sich der Gegner irgendwo in der Türnische versteckt gehalten hatte, da bekam ich schon den Schlag in den Rücken.
    Er hätte mich wesentlich stärker getroffen, aber ich befand mich bereits auf dem Weg nach vorn, so daß der Hieb nur mehr meinen Rücken streifte. Trotzdem katapultierte er mich in die schmale Diele.
    Ich konnte mich allerdings auf den Beinen halten, fiel gegen die Wand und kreiselte herum.
    Der Steinerne stand in der Tür.
    Er war nicht verschwunden, und Shao hatte sich auch nicht geirrt.
    Wie er aus dem Wagen gekommen war, interessierte mich in diesem Augenblick nicht. Für mich allein zählte, daß ich mit ihm fertig wurde. Er hämmerte die Tür zu.
    Beim ersten Auftauchen solcher Monster hatte ich noch Magendrücken bekommen, doch nun hatte ich mich an den Anblick so ziemlich gewöhnt, und ich wollte ihn auch nicht auf die übliche Art und Weise erledigen, sondern etwas völlig anderes versuchen.
    Mein Zurückweichen glich einer Flucht. Es sah wirklich nur so aus, denn ich hatte etwas ganz anderes im Sinn. Blitzartig war mir die Idee gekommen.
    Desteros Schwert!
    Ich hatte es ihm abgenommen und ihn selbst damit getötet. Es war eine Waffe, die ich nicht überall mit hinnehmen konnte, weil sie einfach sehr groß und sperrig war. Aber hier in der Wohnung konnte ich sie einsetzen.
    Das Schwert bewahrte ich dort auf, wo sich auch der Kelch des Feuers und der silberne Nagel befanden, mit dem ich vor Jahren einmal Dr. Tod getötet hatte. Ich hatte es samt Gehänge an einen kleinen, sehr stabilen Haken gehängt und riß die Waffe nun mit einer glatten Bewegung aus der Scheide.
    Der Steinerne war mir gefolgt. Er trat einen Sessel zur Seite. Er riß gleich noch zwei Stühle mit um. Der Steinerne ging breitbeinig wie ein Roboter. Seine Gelenke rieben aufeinander, wenn er sich bewegte. Ich hielt den Griff mit beiden Händen fest. Die Schwertklinge schillerte bläulich. Sie bestand aus einem Material, das auch für Dämonen tödlich war, denn Destero hatte mit dieser Waffe unter seinen eigenen Schwarzblütlern aufgeräumt.
    Eine Waffe besaß der Eindringling nicht. Er verließ sich voll und ganz auf seine Kraft.
    Ich ließ ihn kommen.
    Beide Arme hatte er zum Schlag erhoben. Er wollte mich also mit zwei Hieben zerschmettern.
    Dann schlug er zu.
    Er ließ die Arme kurzerhand nach unten fallen, doch ich hatte damit gerechnet und sprang zur Seite.
    Die Klauen verfehlten mich, der Körper sackte ein, und einen Herzschlag lang lag der Kopf frei vor mir.
    Die Gelegenheit.
    Ausgeholt hatte ich schon. Ich brauchte nur noch zuzuschlagen. In Kopfhöhe und waagerecht pfiff die Klinge durch die Luft. Es war ein gewaltiger Hieb, und ich traf.
    Mit einem glatten Streich trennte das Schwert den Kopf vom Körper des Steinernen. Mir war es überhaupt nicht vorgekommen, als hätte ich gegen harten Stein geschlagen.
    Der Kopf machte sich plötzlich selbständig. Im ersten Augenblick sah es so aus, als würde er in der Luft stehenbleiben, etwa zwei Handbreiten von der linken Schulter des Steinernen entfernt.
    Dann fiel er zu Boden.
    Mit einem dumpfen Laut schlug er auf, tickte noch einmal und rollte mir vor die Füße.
    Auch der Torso kippte.
    Langsam neigte er sich nach vorn, ein Zittern drang durch die graue Gestalt, ich steppte zur Seite, damit er mich nicht traf. Mit dem oberen Teil des Körpers wuchtete er auf die Couch.
    Vorbei…
    Ich schaute auf die Klinge. Sie sah aus wie immer. Keinen Kratzer hatte sie abbekommen, nichts. Dieses Schwert war wirklich etwas Besonderes. Darauf konnte man sich verlassen.
    Ich lächelte grimmig, als ich mir den Kopf und den Torso anschaute. Beide lösten sich auf.
    Ich stellte das Schwert wieder in den Schrank und dachte darüber nach, daß laut Homer die Medusa von Perseus getötet wurde. Er hatte ihr den Schädel abgeschlagen.
    Nur so konnte man sie erledigen.
    Wenn ich gegen sie antrat, und das würde unweigerlich auf mich zukommen, würde ich auch mein Schwert nehmen und versuchen, ihr den Schädel abzuschlagen.
    Das

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