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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir.«
    »Hilfst du mir nun?«
    »Es kommt darauf an, was du von mir willst.«
    »Sag mir, wie ich ihn fassen kann!«
    »Ganz einfach. Du brauchst ihm doch nur gegenüberzutreten, und er wird zu Stein.«
    »Ja, aber dazu muß ich ihn haben.«
    »Das wird natürlich schwer sein.« Asmodina lächelte sphinxhaft.
    Ein Zeichen, daß auch sie nicht mehr so recht weiter wußte.
    »Du schaffst es nicht«, lockte Medusa sie.
    »Doch, ich weiß etwas.«
    »Rede.«
    »Zuvor möchte ich klarstellen, daß du mir zu gehorchen hast, wenn es dir tatsächlich gelingen sollte, John Sinclair in deine Gewalt zu bekommen.«
    Medusa zögerte. »Darüber können wir später noch reden.«
    »Du willst mich hintergehen.«
    »Nein, aber ich möchte mich nicht schon zuvor unterordnen. Ich würde dann zu sehr daran denken und könnte mich nicht so sehr auf John Sinclair konzentrieren.«
    »Das stimmt.« Asmodina nickte. »Nun gut, ich werde dir einige Tips geben. Hör genau zu…«
    ***
    Slim Limmerick, der Ire, hatte vor 25 Jahren seine Heimat verlassen und war seit dieser Zeit auch Leichenwäscher. Er gehörte praktisch zum Inventar des größten Londoner Friedhofs und erledigte seinen Job mit der Routine eines alten Berufskämpen. Inzwischen kannte er auch die Menschen, die regelmäßig die Gräber ihrer Angehörigen besuchten, und Slim war auch dabeigewesen, wenn die ehemaligen Besucher selbst unter die Erde gebracht wurden. Ein ewiges Kommen und Gehen, der Leichenwäscher hatte sich daran gewöhnt. Es gab Tage, da hatte er besonders viel zu tun. Dann mußte er oft und mehr Leichen an einem Tag waschen, später wiederum konnte er sich mit drei Toten zufriedengeben. Dann hatte er Zeit, spazierte auf dem Friedhof umher, half mal einem Gärtner oder plauderte ein paar Minuten mit den ihm bekannten Besuchern.
    Auch heute war wieder so ein Tag.
    Drei Leichen hatte er gewaschen, eine vierte und fünfte war noch nicht angekündigt worden, und so nahm sich Slim Limmerick die Zeit, zu einem kleinen Spaziergang.
    Er legte seine Schürze ab, legte sie sorgfältig zusammen und bedeckte damit die Sitzfläche eines Holzstuhls. Dann verließ er seine kleine Kammer, in der es nach Desinfektionsmitteln roch. Slim nahm sie schon gar nicht mehr wahr, so sehr hatte er sich daran gewöhnt.
    50 Jahre war er vor vier Tagen geworden und noch immer nicht verheiratet. Zweimal hatte er die Chance gehabt, doch dann erfuhren die Frauen von seinem Beruf und gingen laufen.
    »Einen Kerl, der nach Leichen stinkt, will ich nicht im Bett haben«, hatte ihm die Letzte zum Abschied gesagt.
    Slim wollte aber seinen Job nicht aufgeben. Er strich noch einmal über sein graumeliertes, glatt nach hinten gekämmtes Haar und fuhr mit zwei Fingern durch den buschigen Schnauzbart, wo noch die letzten gelben Reste vom Frühstücksei klebten. Dann verließ er den Raum.
    Er betrat den langen Gang, wo auch die Zimmer der Friedhofsverwaltung lagen. Hier trafen sich die Menschen, wenn sie zur Beerdigung gingen. Auch jetzt waren wieder welche versammelt. Frauen und Männer mit blassen Gesichtern. Besonders die Frauen hatten verweinte Augen. Lippen waren fest zusammengepreßt, die Hände hielten die Blumensträuße hart umklammert.
    Slim kannte das Bild. 20 Yards weiter lag eine der Trauerhallen.
    Soeben wurde die Doppeltür geöffnet, und die Gruppe schritt auf die Halle zu.
    Slim lief an der Halle vorbei und wandte sich nach rechts, wo der Ausgang lag. Der linke Türflügel stand offen. Dahinter begann eine breitstufige Treppe, die auf einem kiesbestreuten Platz endete, in dessen Mittelpunkt eine große Ulme ihre Äste gegen den blaugrauen Himmel reckte.
    Es war ein warmer Tag. Manche sagten »zu warm« für den April.
    Aber warum sollte die Sonne nicht mal ein bißchen mehr als sonst scheinen? Regen gab es auf der Insel genug.
    Weiter entfernt fuhr ein Gärtner vorbei. Er hockte auf einem kleinen Elektroauto, dessen Gummireifen über den Asphalt summten. Der Gärtner winkte.
    Er und Slim kannten sich gut. Sie hatten zur gleichen Zeit auf dem Friedhof angefangen.
    Mit dem Mann wollte Limmerick später noch ein kleines Schwätzchen halten.
    Er selbst wandte sich dem älteren Teil des Friedhofs zu. Hier war es noch gemütlicher. Den neuen Teil verglich Slim immer mit diesen Hochhaussiedlungen. Die Gräber lagen dicht an dicht. Alle waren gleich, nichts Individuelles. Nur alles uniformiert. Das war nichts für Slim Limmerick.
    Er liebte die andere Atmosphäre. Die großen Rasenflächen, wo

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