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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau.
    Aber auch die Steinmonster gelangten an ihr Ziel. Im vollen Lauf wirbelte ich herum, hatte den Spiegel fallen gelassen und schlug mit dem Schwert zu.
    Frederico, der steinerne, untote Gatte der bedauernswerten Frau, er konnte seinen Lauf nicht mehr stoppen. Er rannte voll in den Schlag hinein.
    Ich hatte genau gezielt. Für einen Moment sah es so aus, als würde sein Kopf über dem Rumpf schweben bleiben, während sein Oberkörper sich reflexartig voranbewegte. Dann jedoch fielen beide zu Boden und lösten sich auf.
    Die Frau war stehengeblieben und schaute zu, wie ich mit den anderen beiden Monstern kämpfte.
    Eins fiel gegen mich.
    Blitzschnell richtete ich das Schwert auf. Die lange Klinge drang durch die Brust des Steinernen und trat am Rücken wieder hervor.
    Rausziehen konnte ich das Schwert nicht mehr, denn das zweite Monster warf sich gegen mich.
    Ich ließ den Griff los und hechtete zur Seite. So fiel die schwere Gestalt nicht auf mich, sondern streifte mich nur. Aber auch die Berührung reichte, um mich zu Boden zu drücken.
    Dann hob der Steinerne den Arm.
    Er wollte meinen Schädel zerschmettern. Zeit, um die Beretta zu ziehen, hatte ich nicht mehr. Ich rollte mich um die eigene Achse und hörte noch, wie die steinerne Hand dicht neben meinem Ohr gegen den Boden wuchtete.
    Es war ein mörderischer Hieb.
    Dreck und Staub spritzten in mein Gesicht.
    Dann hatte ich die Beretta.
    Im Liegen drehte ich mich wieder, sah den Kopf aus Stein dicht vor mir und drückte ab.
    Die Kugel zerhieb den Schädel.
    Ich hatte es geschafft.
    Ich kam halb auf die Knie, grinste der schreckensstarren Frau zu und faßte nach meinem Schwert.
    Da durchfuhr es mich wie ein Stromstoß.
    Plötzlich sah ich, wie die Bewegungen der Frau verkanteten und langsamer wurden. Sie erstarrte zu Stein.
    Da wußte ich, wer hinter mir stand.
    Medusa!
    ***
    Und schon hörte ich ihr hämisches, triumphierendes Lachen. »John Sinclair«, sagte sie. »Jetzt sind wir allein! Und nimm die Hand von dem verdammten Schwert!«
    Meine Finger zuckten zurück. Ich war fertig, ausgelaugt, kniete am Boden, und das Wissen, zuletzt doch noch verloren zu haben, deprimierte mich.
    Medusas Rache.
    Sie würde sich erfüllen.
    Jetzt und hier.
    Und an mir!
    Diese Erkenntnis lähmte mich. Meine Reaktionen schienen ebenfalls eingefroren zu sein. Ich hatte schon das Gefühl, innerlich zu versteinern, doch ihre Stimme riß mich aus meiner Lethargie.
    »Was hast du dir nur eingebildet, mich töten zu können. Nein, John Sinclair, das schafft niemand. Die Medusa ist unsterblich. Lange genug habe ich gewartet, und ich gebe zu, daß du ein großer Gegner gewesen bist. Du hast den Sammler vernichtet und all seine Köpfe, aber mich wirst du nicht schaffen!«
    Da hatte sie recht.
    Und ich hörte ihre Schritte.
    Mein Herzschlag beschleunigte sich, er bekam Ähnlichkeit mit einem rasenden Trommelwirbel.
    Jetzt ging sie um mich herum, um mich anschauen zu können. Ich sah bereits ihre Füße, einen Teil des Gewandes. Beides bewegte sich rechts an mir vorbei.
    Was konnte ich tun?
    Links befand sich das offene Grab, aus dem die Frau geklettert war.
    »Und nun, John Sinclair, rettet dich nichts mehr!« sagte die Medusa in wilder Vorfreude. »Wenn du mich nicht anschauen willst, werde ich dir den Kopf hochreißen…«
    Die weiteren Worte gingen in einem Wutschrei unter, denn ich hatte reagiert.
    Ein gewaltiger Sprung nach links. Die Graböffnung lag plötzlich unter mir, dann fiel ich hinein in das Grab und krachte auf den zerstörten Sarg.
    Nur nicht ansehen! hämmerte es in meinem Kopf. Nur nicht ansehen! Ich spürte Splitter im Genick, die mir die Haut aufrissen, aber darum kümmerte ich mich nicht. Mit wilden Bewegungen befreite ich mich von der Totenkiste und tat das, was ich mir vorgenommen hatte.
    Ich schleuderte mir die Kette und das Kreuz über den Kopf.
    »Es hilft dir nichts!« hörte ich die Stimme meiner Feindin. »Ich bin da!«
    Sie trat an das Grab.
    Ich sah bereits ihre wallende Kleidung, zielte und schleuderte das Kreuz.
    Einen Lidschlag lang tat sich nichts.
    Dann ein Schrei.
    Gellend, markerschütternd brach er sich Bahn. Mein Kreuz mußte die Medusa voll getroffen haben.
    Ich schnellte hoch, nahm noch einmal meine Kräfte zusammen und jagte aus dem Grab.
    Es waren zwei Sprünge, wobei ich volles Risiko einging, und ein dritter Sprung brachte mich an mein Schwert.
    Medusa stand gebückt da. Das Kreuz lag neben ihr, aber es mußte sie im Gesicht getroffen haben,

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