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0161 - Vier von der USO

Titel: 0161 - Vier von der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Huldvollen landeten, würden sie die Fremden angreifen und töten. Da diese jedoch nicht so wehrlos waren, wie er zunächst geglaubt hatte, erschien es ihm nicht sicher, ob es den Huldvollen auch gelingen würde.
    Alles hing jetzt von ihm ab. Verhielt er sich gegenüber den Huldvollen loyal, dann waren die Fremden verloren. Wenn er jedoch für diese Fremden Partei ergriff, dann war es möglich, daß die Huldvollen eine Niederlage erleiden würden.
    In seiner Lage war Neutralität unmöglich, das war ihm klar. Für die Huldvollen wäre Neutralität gleichbedeutend mit Verrat gewesen. Da sie in ihm nur ein halbintelligentes Monster sahen, würden sie noch weniger Verständnis für eine Nichteinmischung haben. Er war in einer verzweifelten Lage. Was immer er tat, konnte mit seiner Vernichtung enden. Selbst wenn er, wie ursprünglich geplant, die vier Fremden tötete, erreichte er keine befriedigende Lösung. Damit hätte er seiner Rasse für alle Zeiten die Möglichkeit geraubt, das Transportproblem zu lösen. Denn die Huldvollen, das wußte er längst, verlangten alles und boten nur das Notwendigste. Er benötigte Zeit - viel Zeit, um über alles nachzudenken. Doch die stand ihm nicht zur Verfügung.
    Da waren die vier Fremden, die irgend etwas vorhatten. Auch ihnen blieb nicht viel Zeit, wenn sie es auch nicht ahnten. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Huldvollen erschienen.
    In diesem Fall nutzte ihm sein Kollektivwissen wenig, es behinderte ihn mehr, als es ihm half. Es sagte ihm nichts über andere Rassen, die gleich den Huldvollen eine technische Zivilisation besaßen. Es sagte nichts darüber, was ein junger, unerfahrener Schreckwurm in einer derartigen Situation tun sollte.
    Ein einziger Fehler konnte eine kosmische Katastrophe auslösen.
    Die Verantwortung, die er jetzt trug, schien ihn zu erdrücken.
    Vor allem mußte das Geheimnis der Intelligenz seiner Rasse gewahrt bleiben. Das verlangte der Selbsterhaltungstrieb. Sie besaßen körperlich nicht die geringste Veranlagung, eine technische Zivilisation aufzubauen. Ihre unbeholfenen Glieder konnten kein Material formen. Ihr gesamtes Wissen mußte auf Theorien aufgebaut werden; die Praxis konnten sie nur bei anderen Rassen erproben und beobachten.
    Der Schreckwurm empfand das nicht als Nachteil, ebenso wenig wie ein Mensch das Vorhandensein von nur zwei Augen als Nachteil betrachtet hätte, obwohl ihm doch zwei weitere am Hinterkopf das ständige Herumdrehen des Kopfes erspart hätten.
    Die Schreckwurmrasse hatte sich mit ihren körperlichen Schwächen abgefunden. Sie hielt sie für normal.
    Da diese Wesen noch nie anders ausgesehen hatten, konnten in ihnen keine Komplexe entstehen. Ich wünschte, ich wäre uralt und weise, dachte der Schreckwurm. Da er es nicht war. konnte er nur das tun, was ihm sein Gefühl eingab. Er mußte auf dem schnellsten Weg herausfinden, wie groß die Intelligenz der vier Fremden war.
    Er mußte es wissen, noch bevor aufbrüllende Triebwerke die Landung eines Raumschiffes der Huldvollen ankündigten.
     
    *
     
    Ächzend ließ Aldo Kopenziack das schwere Strahlenortungsgerät von der Schulter gleiten. Sie hatten den Großteil der Spezialausrüstung an Land gebracht und am Ufer aufgestellt. Der Schreckwurm beobachtete sie, ohne sie zu stören.
    „Das Riesenbaby sieht uns zu", bemerkte Collignot. „Mich wundert nur, daß er keine Aversion gegen diese netten Sächelchen hat, die wir vor seiner Schnauze aufbauen."
    „Vielleicht wartet er höflicherweise, bis wir mit allem fertig sind", meinte Kopenziack. „Sicher ist es ihm angenehm, alles mit einem Schlag zu vernichten."
    „Wahrscheinlich kann er sich nicht die geringste Vorstellung machen, was wir hier anschleppen", meinte Firgolt. Er zog den Wasserschutz von einer vollpositronischen Grabmaschine, die man ihnen mitgegeben hatte. „Er ist sicher verwirrt und versucht mit seiner schwachen Intelligenz herauszufinden, was um ihn herum geschieht."
    Sie packten die Einzelteile einer kleinen Antigravflugscheibe aus.
    Warren und Kopenziack begannen mit dem Zusammenbau.
    Collignot steckte eine seiner langen Zigarren in Brand.
    „Ich schlage vor, daß wir unsere gesamte Ausrüstung in eine Höhle bringen, Sir", sagte er.
    „Das wird am besten sein", stimmte Firgolt zu. Sein hageres Gesicht war noch schärfer gezeichnet als sonst. Wenn er jedoch Schmerzen hatte, dann redete er nicht darüber.
    Eine Weile arbeiteten sie schweigend, um ihre Ausrüstung einsatzbereit zu machen. Ab und

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