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0161 - Zamorras Sarg

0161 - Zamorras Sarg

Titel: 0161 - Zamorras Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wiederstanden. Zamorra riß die Tür auf, sprang nach draußen und legte den Kopf in den Nacken. Der Vampir war nur noch als winziger Punkt am dunklen Nachthimmel zu erkennen.
    »Das gibt’s nicht«, schrie der Professor bestürzt. »Das Biest konnte doch gar nicht heran kommen! Die magischen Sperren existieren nach wie vor! Er kann sie nicht durchbrechen!«
    Er kehrte wieder zurück. Die anderen, einschließlich Raffael, starrten ihm erwartungsvoll entgegen.
    »Du hast doch gesehen, daß er es kann«, sagte Nicole leise. »Er hat den Abwehrschirm durchbrochen!«
    »Ich verstehe es nicht«, sagte Zamorra und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe es einfach nicht!«
    »Was geht denn hier überhaupt vor?« fragte Bill Fleming gespannt.
    »Später«, erwiderte der Professor. »Ich bin gleich wieder da!« Mit ein paar raschen Sprüngen durcheilte er die Halle, hetzte die Treppe hinauf und lief zu seinem Arbeitszimmer. Dort hängte er sich das Amulett um und nahm die Strahlwaffe an sich. Irgend etwas sagte ihm plötzlich, daß der Vampir einen zweiten Angriff versuchen würde. Sah er das Glas nicht, das ihn aufhalten mußte, oder war es lediglich Psychoterror, um die Bewohner des Château mürbe zu machen?
    Zamorra eilte wieder nach unten und spurtete an den verblüfften Besuchern vorbei. »He…« schrie Bill.
    Da war Zamorra schon an der Tür, riß sie auf und sah am nachtdunklen Himmel den Vampir heranjagen.
    War er selbst zum Hellseher geworden? Seine innere Stimme hatte Recht behalten! Der Vampir griff tatsächlich an, kam mit hoher Geschwindigkeit heran und stutzte nicht einmal, als Zamorra ins Freie trat.
    Der Parapsychologe ging in die Knie. Die Hand mit dem Blaster flog hoch. Er nahm Maß und löste aus.
    Der gleißende Energiefinger entstand vor dem Abstrahlpol der eigenartig geformten Strahlwaffe und spannte eine tödliche Brücke durch die Nacht auf. In dreißig Metern Höhe sah Zamorra den menschengroßen Vampir, dieses fledermausartige Horror-Wesen, wie eie Fackel aufflammen und nahm den Zeigefinger wieder vom Kontakt seines Blasters. Der Strahl erlosch.
    Gleichzeitig aber auch das Feuer, das den Vampir eingehüllt hatte!
    Es erlosch sofort, wahrscheinlich durch Magie, aber der Bursche schien fürs Erste genug zu haben. Kreischend und pfeifend drehte er ab und verschwand in der Nacht.
    Zamorra peilte ihn noch einmal für einen Nachschuß an, aber der Vampir war mittlerweile zu weit entfernt, um noch ein einwandfreies Zielen zu ermöglichen. Ein Treffer wäre nur noch Glück gewesen. Dafür lohnte es sich nicht, Energie zu verschwenden.
    Zamorra schob die Waffe in die Hosentasche und kehrte zurück. Mit wenigen Worten berichtete er seinen Gästen, was vorging, während sie zum kleinen Salon gingen.
    »Das begreife, wer will«, sagte Bill. »Du hast doch die Abschirmungen ständig verbessert und verstärkt. Nicht einmal Asmodis persönlich käme hindurch.«
    Zamorra ließ siçh in einen der Ledersessel fallen und griff sich an die Stirn.
    »Wenn ich nur wüßte, wie er die Sperren durchbricht… langsam komme ich zu dem Gefühl, daß der Knabe mir über ist!«
    »Er muß noch stärker sein als Asmodis«, sagte Nicole.
    »Und gerade das kann ich nicht glauben«, widersprach Zamorra, »denn dann wäre Asmodis längst kein Fürst mehr! Wir kennen doch die Machtkämpfe und Intrigen zwischen den einzelnen Dämonen. Nein, er muß irgendeinen Trick anwenden, den außer ihm keiner kennt.«
    Raffael servierte Getränke. Zamorra griff fast heftig nach dem Wodkaglas, setzte es an die Lippen und trank dann doch nicht so schnell, wie er es im ersten Reflex beabsichtigt hatte. »Nein«, murmelte er entschlossen und nippte nur an dem hochprozentigen Getränk, »so weit sind wir noch nicht, daß ich mich betrinke!«
    Bill kannte weniger Hemmungen. Er, überzeugter Whisky-Fan, vertrug einen ziemlichen Stiefel und leerte das erste Glas ex. Unwillkürlich schüttelte Nicole sich. Aber sie kannte Bill. Der war kein Säufer, vertrug aber unheimliche Mengen Alkohol, ohne betrunken zu werden.
    »Tut mir leid, daß ihr genau in diese Hektik kommt mit eurem Besuch«, sagte Zamorra.
    Bill Fleming lächelte.
    »Wir werden jetzt einen Terminplan aufstellen«, erklärte er. »Morgen früh erledigen wir gemeinsam diesen Vampir-Spuk, und morgen nachmittag pflegen wir geselliges Beisammensein.«
    Zamorra grinste trocken.
    »So stellt sich Klein-Fritzchen das auch immer vor«, murmelte er.
    Nicole aber hob die Hand.
    »Morgen nachmittag«,

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